Bochum-Grumme. Kalte Füße gibt es im Kindergarten „Schatzinsel“ in Bochum-Grumme nicht. Dank einer Seniorin, die seit 20 Jahren strickt und strickt und strickt.

In blauen, grünen, roten und auch rosa-farbenen Socken wackeln die kleinen Füße beim Fototermin auf dem adventlich geschmückten Kissen. Der zwei- und dreijährigen Nachwuchs aus der „Sternchen“-Gruppe (U3) des Familienzentrums „Die Schatzinsel“ in Bochum-Grumme begleitet die Aktion mit einem munteren Kichern. Die Kinder haben Spaß – und vor allem warme Füße. Dafür sorgt eine Seniorin seit nunmehr schon 20 Jahren.

Ruth Joachim tut viel für den Stadtteil. Seit mehr als 30 Jahren engagiert sie sich in unterschiedlichster Weise für den Stadtteilladen an der Ennepestraße in Grumme. Auch der Nachwuchs liegt ihr am Herzen. Und so verteilt sie jedes Jahr rund um den Nikolaustag selbst gestrickte Socken an die Kinder der Einrichtung an der Wichernstraße.

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Das kommt gut an bei den Kleinen, die ihre neuen Socken an den Füßen – alle in ihren Lieblingsfarben – aufmerksam betrachten. „Anfangs waren es 45 Paare, die ich Kindergartenleiterin Vera Lemm-Just mitbrachte“, erinnert sich die 89-Jährige: „Da gab es nur die Kinder aus der ‚Seifenblasen‘- und der ‚Glitzersteine‘-Gruppe. Erst später kam die U3-Gruppe dazu.“ Seitdem sind es 59 Paar Socken, die „die Ruth“ strickt. An Nikolaus ist dann zusammen mit den Erzieherinnen Bescherung. „Dieses Jahr leider mit Abstand und ohne gemeinsames Singen“, ist die rüstige Seniorin ein wenig traurig.

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Die Idee zu dieser Strickaktion entstand bei der Ehrenamtlichen (u. a. auch im Gemeindebezirk Johanneskirche der ev. Gemeinde Bochum), als sie noch regelmäßig in die Kindertagesstätte zum Vorlesen kam. „Bei mir zu Hause in der Ecke stapelten sich in einer Tüte Wollreste. Wegschmeißen wollte ich die nicht. Da kam ich auf die Idee, Kindersocken daraus zu stricken“, erzählt sie.

Gedacht, getan und in der Einrichtung nachgefragt, ob das in Ordnung ist. Dann ging es im Jahr 2001 mit der Sockenproduktion für den Nachwuchs los. „Eine Zeit lang gab es auch passende Schals dazu“, schmunzelt Ruth.

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Leiterin Rebecca Zipp bedankt sich begeistert bei Ruth Joachim. „Als ich 2004 hier mein Anerkennungsjahr machte, war das schon Tradition“, strahlt sie: „Toll, dass Du das immer noch machst.“ Geht es nach Ruth Joachim, gibt es die Socken auch in den kommenden Jahren. Pünktlich zu Nikolaus!

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