Bochum. Haben Studierende ein höheres Risiko, sich mit Corona anzustecken? An dieser Frage forscht die Ruhr-Universität Bochum und sucht Probanden.
Haben Studierende ein besonders großes Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren? Die Nutzung von Gemeinschaftseinrichtungen in Wohnheimen und ein besonderes Sozialverhalten könnten das mit sich bringen, heißt es in einer Mitteilung der Ruhr-Universität Bochum. Genauere Erkenntnisse dazu soll das Verbundprojekt unter Federführung der Universitäten Köln und Göttingen bringen, an der das Klinikum der Ruhr-Universität Bochum (RUB) beteiligt ist.
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In Gemeinschaftsräumen und Indoor-Sport-Anlagen komme es häufig zu kontaktreichen Szenarien, die ein hohes Potenzial für lokale Ausbrüche von Covid-19 bieten. Um herauszufinden, welche Folgen das Zusammenleben von Studierenden in Wohnheimen hat, werden die Bochumer Forscher rund 900 Personen über 16 Wochen hinweg zu vier Zeitpunkten im Abstand von je fünf bis sieben Wochen sowohl auf die Infektion mit dem Coronavirus als auch auf Antikörper testen.
Studie der Ruhr-Universität Bochum soll zur Ausbreitungsprävention beitragen
“Die Studie hilft uns, das Infektionsrisiko der Studentinnen und Studenten in den jeweiligen Studentenwohnheimen einzuschätzen und kann somit zur Ausbreitungsprävention beitragen“, so Prof. Wolfgang E. Schmidt, Direktor der RUB-Klinik für Innere Medizin im St. Josef Hospital und Leiter der Bochumer Teilstudie. Das Forschungsteam erhofft sich auch Schlussfolgerungen für die Optimierung des universitären Präsenzunterrichts. Die gewonnenen Daten können außerdem Erkenntnisse zur Ausbreitung der Infektion in einer häufig asymptomatisch erkrankten Bevölkerungsgruppe liefern.
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Eingeschlossen werden sollen Studierende, die in einem Wohnheim des Akademischen Förderungswerks der RUB innerhalb des Bochumer Stadtgebietes wohnen. Alle potenziellen Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden angeschrieben. Die Teilnehmenden werden über das Ergebnis des Abstriches und der Antikörperuntersuchung sowie über die Interpretation dieser Befunde informiert.
Bundesministerium fördert Studie mit 150 Millionen Euro
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Bei der Studie handelt es sich um eines von 13 Verbundprojekten, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Nationalen Forschungsnetzwerks der Universitätsmedizin (NUM) mit insgesamt 150 Millionen Euro fördert.
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