Bottrop. Das Studierendenwerk Duisburg-Essen kauft ein Grundstück von der Stadt. In der Innenstadt soll das erste Studierendenwohnheim Bottrops entstehen.
Die Hochschule Ruhr West ist ein Erfolg, zahlreiche junge Menschen studieren inzwischen am Campus Bottrop. Wollen die Studentinnen und Studenten auch in der Stadt wohnen, sind sie gezwungen, sich in Bottrop eine Wohnung zu suchen – bis jetzt. Künftig können sie auch ins Wohnheim ziehen. Das Studierendenwerk Essen-Duisburg baut das erste Bottroper Studierendenwohnheim.
Es entsteht auf einem städtischen Grundstück an der Horster Straße 42. Dort, in unmittelbarer Nähe zur Kreuzung mit der Friedrich-Ebert-Straße, hat die Stadt vor einigen Jahren ein Wohnhaus abreißen lassen. Seither wird die Schotterfläche als Ausweichparkplatz genutzt, aber schon damals hatte die Stadtverwaltung darauf hingewiesen, dass das keine Dauerlösung sei. Demnächst also sollen hier Studenten einziehen.
Campus Bottrop ist zu Fuß gut erreichbar
Die könnten von dort aus zu Fuß, mit dem Rad oder auch eine Haltestelle mit dem Bus zum Campus Bottrop gelangen. Der ist nur rund 600 Meter vom Wohnheim entfernt, dazu kommt die Nähe zum Busbahnhof und zur Innenstadt. Aus diesem Grunde sei man bei der Suche nach einem passenden städtischen Grundstück auf diese Fläche gekommen, so Baudezernent Klaus Müller: „Diese Fläche hatte für uns oberste Priorität und wir freuen uns, dass das Studierendenwerk unserer Auffassung gefolgt ist.“
Bis zu 28 Wohnheimplätze will das Studierendenwerk am Ende in Bottrop anbieten, untergebracht würden die Bewohner dann vor allem in Wohngemeinschaften, aber auch drei bis vier Einzelapartments sind in der ersten Planung vorgesehen. Die Aufteilung in Zweier-WGs habe sich bei Wohnheimen bewährt, sagt Architekt Florian Krampe. Die Plätze gehen vorrangig an HRW-Studenten, zudem sind die Zimmer möbliert und auch Leistungen wie der Internetanschluss oder ein Hausmeisterservice sind inklusive.
Stadt Bottrop verkauft das Grundstück an das Studierendenwerk
Die Größe der Unterkünfte reicht dann von 25 bis 55 Quadratmeter auf vier Geschossen, wobei die oberste Etage als Staffelgeschoss geplant ist. So zumindest sieht die erste Vorplanung aus, die sich nach den entsprechenden Absprachen im Detail noch ändern könnte.
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Der Ausschuss für Wirtschaftsförderung hat auch schon beschlossen, das städtische Grundstück ans Studierendenwerk zu verkaufen. Wann genau Baubeginn ist, sei noch nicht absehbar, sagt Geschäftsführer Jörg Lüken. Nun gehe es um die Baugenehmigung, außerdem müsste das Land noch Zuschüsse bewilligen. Er zeigte sich aber optimistisch, dass noch in diesem Jahr der erste Spatenstich erfolgen kann und das Ende 2021, Anfang 2022 die ersten Studenten das erste Bottroper Wohnheim beziehen können.
Rund 2000 Studentinnen und Studenten sind am Campus Bottrop eingeschrieben
Ausdrücklich lobte er die Schnelligkeit der Stadt, die ein starkes Interesse daran habe, studentisches Wohnen in Bottrop zu ermöglichen. An der HRW würden, wie an vielen Fachhochschulen, vor allem Pendler studieren. Doch die Erfahrung zeige, dass wenn es ein Angebot an entsprechendem Wohnraum in der Stadt gebe, das auch gefragt sei, sagt Lüken. Entsprechend sieht er kein Problem, die Plätze im Wohnheim an die Studentin oder an den Studenten zu bringen. „Und wer weiß, vielleicht stößt man damit ja auch eine Entwicklung an?“ Denkbar also, dass weitere Wohnheime in Bottrop entstehen – bei entsprechender Nachfrage. Am Campus Bottrop sind inzwischen rund 2000 Studierende eingeschrieben, hier wächst die HRW auch.
19 Wohnheime im drei Städten
Das Studierendenwerk Essen-Duisburg betreibt bisher 19 Wohnheime, neun in Essen, sieben in Duisburg und drei in Mülheim an der Ruhr. Sie sind für Studentinnen der Universität Essen-Duisburg, der Folkwang-Universität der Künste und der HRW gedacht. Ihnen bietet das Studierendenwerk 2500 Plätze an.
Das Studierendenwerk ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts und als solche wirtschafte man nicht gewinnorientiert, so die Beschreibung des Studierendenwerks.