Bochum-Weitmar. Die Evangelische Gemeinde Bochum-Weitmar eröffnet ihren Matthäusfriedhof als „Ort der Hoffnung“. Es gibt dort eine neue Form der Bestattung.

Die Evangelische Kirchengemeinde Weitmar setzt neue Zeichen für ihren Friedhof. Das bedeutet nicht nur „Evangelischer Matthäusfriedhof“ als neuer Name, der seit einigen Monaten gilt, sowie ein breiteres Angebot an Bestattungsformen. „Wir nehmen auch unseren Friedhof als Ort neu in den Blick“, begrüßte Pfarrerin Ursula Borchert gut 50 geladene Gäste vor der Kirche.

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Gemeinsam mit Friedhofskirchmeister Günter Strieso eröffnete sie den Friedhof als „Ort der Hoffnung“. „Unser Friedhof schließt sich damit der Initiative „Evangelischer Friedhof – Ort der Hoffnung“ der drei Evangelischen Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen an“, so Borchert weiter.

Bochumer Trauerkultur weiterentwickeln

Das Anliegen der Gemeinde dabei - ebenso wie der im Herbst 2018 gestarteten Initiative - umriss sie so: „Evangelische Friedhöfe sichtbar zu machen als Orte der Erinnerung, der Trauer, der Hoffnung und der Verkündigung.“ Das heißt für die Gemeinde zum einen Anknüpfen an die über 150-jährige Tradition des „Evangelischen Friedhofs Weitmar“ (seit 1854) als festen Platz im Stadtteil. Zum anderen will sie diese Trauerkultur weiterentwickeln, indem sie für die Menschen „hilfreich und tröstlich“ ist.

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Ein Zeichen für diesen Neuanfang sind Basaltsäulen-Kolumbarien, die als neue Bestattungsform für Urnen auf der Anlage stehen. Deren Erfinder Steinmetzmeister Konrad Herz (82) erklärte: „Selbst heute, in meinem 67. Lehrjahr, suche ich auf Friedhöfen nach Beispielen, die Trauernden gut tun. Mit unseren Steinbildhauern entwickelte ich deshalb diese Stelen als persönliche Alternative zur ,Urnenschrankwand‘.“

Ausstellung begleitet die Neuaufstellung

Wie solche Alternativen aussehen können, zeigt die Fotoausstellung „Lebens-Orte“ von Fotograf Eberhard Franken. Auf Bildern von 15 Friedhöfen in 14 Städten auf drei Kontinenten hält er dort fest, dass es auch andere Friedhofskulturen gibt. Etwa eine Sitzgelegenheit am Grab, um sich an die Verstorbenen zu erinnern wie in Amsterdam. Oder Gynäkologe Leonid Persianinow, dessen Bronzeplastik auf dem Grab ein Neugeborenes in der Hand hält wie in St. Petersburg.

Die Ausstellung ist bis Mittwoch, 16. September, in der Matthäuskirche (Matthäusstraße 5) zu sehen. Öffnungszeiten: dienstags 15 - 17 Uhr, donnerstags 9 - 11 Uhr, sonntags, vor und nach den Gottesdiensten um 10.30 Uhr.

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