Bochum-Laer. Die Wittener Straße in Bochum-Laer soll vierspurig bleiben. Dieser Plan innerhalb des Stadtumbaus sorgt für allerhand Diskussionsstoff.

Der Wittener Straße in Bochu m-Laer kommt künftig eine noch wichtigere Funktion als ohnehin bisher schon. Sie muss dann nicht nur den Durchgangsverkehr bewältigen, sondern soll zudem die Einwicklungsfläche Mark 51/7 (ehemals Opel) mit dem Stadtteil verbinden. Dafür war sogar mal angedacht, auf je eine Fahrspur zu verzichten. Doch jetzt steht fest: Die Stadtplaner müssen es mit den bestehenden vier Fahrspuren hinbekommen, der Wittener Straße den Charakter einer Stadtstraße zu verleihen. Das kommt nicht überall gut an und sorgt für Diskussionsstoff.

Stadtumbau in Bochum-Laer stößt durchaus auch auf Kritik

„Den Anwohnern der Wittener Straße werden seit Jahrzehnten schlimmste Umsetzungen der ,zukunftsorientierten’ Bochumer Stadt- und Verkehrsplanung zugemutet“, schimpft WAZ-Leser Werner Weigand in einer Mail an die Redaktion. Aktuell „überzeugen“ aus seiner Sicht die zuständigen Planungs- und Genehmigungsbehörden mit der auf Straßenkante gesetzten „Stadtteil-verbindenden“ Betonwand „Zess-Forschungsgebäude“ auf Höhe Mark 51/7. Zukunftsorientierte begrünte Architektur sieht anders aus.“

Effektive Maßnahmen, z.B. eine teilweise Verlagerung des Fahrzeugverkehrs von der dicht bewohnten Wittener zur hauptsächlich von Dienstleistern gesäumten mehrspurigen Universitätsstraße, sollten – so die Meinung von Werner Weigand – die Anwohner der Wittener Straße nachhaltig von krankmachendem Verkehrslärm und Feinstaub entlasten und aufatmen lassen. „Es wäre zudem ein erheblicher Beitrag zur Aufwertung der Stadtteile Laer und Altenbochum, einschließlich deren Einkaufszentren.“

Leser: Räumliche Anbindung nach aktuellem Stand ausgeschlossen

Auch WAZ-Leser Dirk John ist wenig erbaut vom Stadtumbau in Laer. Sein ironischer Beitrag: „Von Hardeck bis McDonalds und auf der Südseite weiter bis zur Autobahnauffahrt vierspurig, am besten Tempo 70. Für schön viel Auto-Verkehr. Beidseitig flankiert von sechs- bis achtgeschossigen Gebäuden, ohne Vorgarten direkt am Gehweg stehend. Für möglichst viel Bürofläche.“

Das letzte noch sichtbare Grün auf der Wohnseite werde der Bebauung auch noch zum Opfer fallen, prophezeit Dirk John, der zu dem Schluss kommt: „Unurbaner kann eine Straßenschlucht kaum sein. Eine verkehrliche Anbindung des Stadtteils an das Gewerbegebiet ist mit Übergang und Ampel möglich.“ Eine räumliche hingegen werde durch die schon jetzt geschaffenen Planungsfakten ausgeschlossen.

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Positiv äußern sich hingegen die Christdemokraten: „Der CDU-Ortsverband Laer/Werne begrüßt die Entscheidung des Planungsamtes ausdrücklich, dass die Wittener Straße zwischen Sheffield-Ring und Autobahnzubringer vierspurig bleiben soll, und damit entsprechenden ,Gedankenspielen’ eine Absage erteilt wurde.“

Dies sei aber nicht nur für die Autofahrer eine gute Nachricht. Unter dem Dauerstau, der sich bei einem Rückbau laut CDU zweifelsfrei ergeben hätte, hätten besonders die Anlieger zu leiden gehabt. „Die Vernunft hat gesiegt“, kommentiert der Vorsitzende des Ortsverbandes, Karl-Josef Schiffer, die jetzige Entwicklung.

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