Bochum-Ost. Seit zwei Jahren suchen Opel-GT-Fans einen Platz für ihr Denkmal. Im Bochumer Osten wurden sie fündig. Der mögliche Standort wird nun überprüft.

Das Ding ist kultig – wie es sich für einen Opel GT gehört: Die „rostige“ Karosse des einstigen Flitzers, aufgespießt von einem silbernen Opel-Blitz. Die Skulptur von drei Bochumer Opel-GT-Fans ragt vier Meter in die Höhe. Der Öffentlichkeit hatte bisher nur kurz etwas von dem trashigen Kunstwerk, als es 2018 bei der Auto-Schau in der Bochumer Innenstadt präsentiert wurde. Seither steht es in einer Halle in Wattenscheid, verhüllt von einer Plane. Das soll sich bald ändern.

Bochum: Opel-GT-Skulptur soll bald in Bochum-Langendreer stehen

Denn Klaus Altfeld, Konrad Goretzka (Vater des Ex-VfL-Profis Leon) und Annemieke Schade haben die Suche nach einem passenden Plätzchen für ihr „Baby“ nicht aufgegeben. Diese gestaltet sich allerdings schwierig, denn die Skulptur ist nicht nur mächtig groß, sondern auch ein Schwergewicht. Sie wiegt rund 1000 Kilo.

Ein echter Hingucker: Der Opel-GT am Spieß, hier ausgestellt bei der Auto-Schau im Frühjahr 2018 in der Bochumer Innenstadt.
Ein echter Hingucker: Der Opel-GT am Spieß, hier ausgestellt bei der Auto-Schau im Frühjahr 2018 in der Bochumer Innenstadt. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Dadurch schied auch das Foyer der Sparkassen-Hauptstelle aus – der aufgespießte Opel GT passte nicht durch die Tür. Macht nichts. Das Trio liebäugelte ohnehin mehr mit einem Ort, der einen Opel-Bezug hat. Wie das Gelände von Mark 51/7 in Laer. Dort stand ja bis vor ein paar Jahren noch das Opel-Werk I, wo die Baby-Corvette zwischen 1968 und 1973 gebaut wurde.

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Doch auf dem riesigen Areal an der Wittener Straße, auf dem alles auf die Zukunft ausgerichtet ist, tut man sich Altfeld zufolge schwer mit einem Denkmal, das an die Vergangenheit erinnert. Aber ein paar Kilometer weiter östlich gibt es ja noch einen Ort, an dem Opel sogar aktuell noch eine Rolle spielt: an der Hauptstraße in Langendreer. Dort wird nun der Kreisel zwischen dem neuen Warenverteilzentrum von Opel und dem Baumarkt Ziesak als möglicher Standort ins Visier genommen.

Nur fliegen war schöner

„Nur Fliegen war schöner“ heißt die Skulptur, die für den permanenten Strukturwandel im Ruhrgebiet stehen soll. Dabei wird die in Cortenstahl-Optik dauerhaft konservierte Karosserie von einem blanken Edelstahlblitz durchdrungen, welcher der Skulptur den Eindruck eines schwebenden Opel GT verleiht. Die Karosserie stammt von einem der letzten Opel GT-Exemplare, die bis 1973 in Bochum vom Band liefen.

Eigentlich wollten Klaus Altfeld und Konrad Goretzka, ein ehemaliger Opel-Techniker, das Fahrzeug wieder flott machen und als Oldtimer nutzen. Als das nicht klappte, holten sie sich ihre Freundin und Hobbykünstlerin Annemieke Schade ins Boot – und schufen dieses Kunstwerk.

Der Anstoß dazu kam aus der Politik, die diesen Plan nun auch weiter unterstützt und vorantreibt. „Lothar Gräfingholt von der CDU hatte die Idee mit der Kreisverkehrs-Insel“, berichtet Klaus Altfeld. „Wir haben uns dann vor Ort getroffen und kamen zu dem Ergebnis, dass unsere Opel-GT-Skulptur hier gut hinpassen würde.“

Von 1968 bis 1973 lief der Opel GT im Opel Werk I in Bochum-Laer vom Band.
Von 1968 bis 1973 lief der Opel GT im Opel Werk I in Bochum-Laer vom Band. © Stadt Bochum

Altfeld, Goretzka und Schade schrieben einen Brief an Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche (SPD), die sich, so Altfeld, „sehr interessiert zeigte“. Sie trug das Anliegen weiter in die Fraktion der Bezirksvertretung Ost. Und dort wurde jüngst ein Antrag von SPD, Grünen und CDU an die Verwaltung gestellt, zeitnah zu prüfen, ob die Opel-GT-Skulptur – unter Berücksichtigung der Straßenverkehrsordnung – auf der Kreisverkehr-Scheibe an der Hauptstraße aufgestellt werden kann. Die Bezirksverwaltungsstelle Ost werde anschließend alle notwendigen Schritte zur Aufstellung der Skulptur veranlassen.

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Die Lokalpolitiker finden die Idee prima. Der Kreisverkehr an der Hauptstraße sei ein idealer Standort, um an die gute, alte Opel-Zeit in Bochum zu erinnern, heißt es in dem Antrag. Zudem würden der Stadt keine Kosten entstehen, da die Künstler für den Transport, den Aufbau sowie Wartung und Instandsetzung der Plastik sorgen wollen.

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Klaus Altfeld und seine beiden Mitstreiter wähnen sich – auch dank der politischen Unterstützung – auf einem guten Weg. „Der technischen Prüfung sehen wir mit Zuversicht entgegen“, sagt Diplom-Ingenieur Altfeld. „Wir haben ja selbst auch schon ein statisches Gutachten erstellt.“ Danach stünde einem Umzug des „Opel GT am Spieß“ aus der Lagerhalle in Wattenscheid auf den „Präsentier-Teller“ in Langendreer nichts mehr Wege.

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