Bochum-Dahlhausen. Im Herbst beginnt der Bau der Gleispromenade Ost in Bochum. Dieser Geh- und Radweg ist der letzte Baustein der Stadterneuerung von Dahlhausen.

Die Gleispromenade Ost ist die letzte Maßnahme im Sanierungsgebiet Dahlhausen und verbindet als Geh- und Radweg den Otto-Wels-Platz mit der Lewackerstraße. Vom Otto-Wels-Platz in Richtung Osten soll der Geh- und Radweg entlang der Bahngleise bis zum Anschluss Lewackerstraße weitergeführt werden. Diese Maßnahme ist der letzte Baustein im Rahmen der Vervollständigung der neuen Wegeverbindungen in Dahlhausen. Das Stadterneuerungsprogramm für Dahlhausen nähert sich somit seinem Abschluss: Bis Dezember 2021 soll die letzte Maßnahme abgeschlossen sein.

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Seit 2013 ist Dahlhausen Stadterneuerungsgebiet. Nun steht der letzte Baustein des Stadterneuerungsprozesses an. Für das Projekt stehen rund 300.000 Euro Fördermittel aus der Städtebauförderung zur Verfügung. Der Bewilligungszeitraum des Förderbescheides läuft bis Ende nächsten Jahres. Bis dahin muss die Maßnahme umgesetzt und abgerechnet sein. Abteilungsleiter Burkhard Huhn aus dem Planungsamt erklärt: „Mit der Gleispromenade Ost beginnt im Herbst 2020 der finale Abschnitt der neuen Wegeverbindung vom Eisenbahnmuseum zum Zentrum Dahlhausens.“

Gleispromenade Ost in Bochum wird ab Herbst gebaut

Die Ziele des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) sind es, alte und neue Wohnquartiere mit attraktivem Wohnumfeld zu schaffen, eine Wegeverbindung zwischen S-Bahnhof, Eisenbahnmuseum und der Ruhraue zu realisieren, den S-Bahnhof und sein Umfeld sowie das Eisenbahnmuseum als wichtigen Anziehungspunkt aufzuwerten. So konnten, gefördert von Bund und Land, durch den Einsatz städtischer und privater Mittel, schon einige Maßnahmen realisiert werden: Der Otto-Wels-Platz wurde neu gestaltet, es entstand neue Wohnbebauung im Ruhrauenpark, das Eisenbahnmuseum bekam ein neues Eingangsgebäude und einen sanierten und künstlerisch beleuchteten gestalteten Tunnel.

S-Bahnhof: Kritik an der Deutschen Bahn

Auch der S-Bahnhof wurde modernisiert, doch in der Ausführung erntete die Deutsche Bahn auch viel Kritik. Zunächst funktionierten die Aufzüge lange Zeit nicht, zuletzt war es der verdreckte Zustand der Fußgängerbrücke, der die Mitglieder der Bezirksvertretung Südwest aufbrachte.

Doch wenn im Winter 2021 mit der Gleispromenade Ost das letzte Projekt im Zuge der Städtebauförderung fertig ist, ist dennoch nicht Schluss in Dahlhausen. Die Stadt hat das ehemalige Bahnhofsgebäude in Dahlhausen im Frühjahr gekauft und steht vor der Aufgabe, das historische Gebäude wieder mit Leben zu füllen.

Neuer Standort für den Wochenmarkt

Der neu gestaltete Otto-Wels-Platz lädt durch mehr Offenheit und Transparenz zum Verweilen ein und ist gleichzeitig neuer Standort für den Wochenmarkt. Direkt daneben am angrenzenden S-Bahnhof befindet sich der „Museumsbahnsteig“, eine Fläche, die nun als Platz auch Gelegenheit zum Verweilen bietet. Von diesem wird künftig eine historische Eisenbahn zum Eisenbahnmuseum fahren. Der Museumsbahnsteig ist gleichzeitig ein Teilabschnitt des „Parkbands“, das das Zentrum von Dahlhausen mit dem Eisenbahnmuseum verbindet.

Dahlhausen ist seit 2008 Sanierungsgebiet

Am anderen Ende des Sanierungsgebietes – hinter der Ruhrlandbühne am Wegekreuz der Straße „Ruhrmühle“ und der Wege zum Leinpfad sowie zur Ruhraue – befindet sich nun ein kleiner Platz mit Bänken, Infotafeln und Fahrradständern. Eine halbkreisförmige Bepflanzung mit Säulenbäumen macht den Platz zu einem Orientierungs- und Informationspunkt, der optisch und gestalterisch wie ein Eingang nach Dahlhausen und zur Ruhraue daherkommt.

Seit 2008 ist Dahlhausen Sanierungsgebiet: Das integrierte Entwicklungskonzept sieht eine Stärkung des Zentrums, neue Wohnbebauung, die Verbindung zur Ruhraue und einen Landschaftspark mit Promenade sowie die bessere Anbindung des Eisenbahnmuseums an den Stadtteil vor.

Das „Parkband“ ist ein Geh- und Radweg zwischen Museumsbahnsteig und Eisenbahnmuseum entlang der neuen Wohnbebauung „im Ruhrauenpark“, auf dem Informationstafeln über die industrielle Vergangenheit Dahlhausens informieren. Daneben entstand für Jugendliche ein neuer Skaterpark mit Kletterfelsen und Bambus-Labyrinth. Eine ehemals verwilderte Grünfläche ist als „Dahlsen 44“ zu einem naturnahen Treffpunkt mit Spielplatz für Kinder und Jugendliche geworden.

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Auf Höhe des Parkplatzes des Eisenbahnmuseums ist der Geh- und Radweg auf dem erhöhten Gelände südlich der Dr.-C.-Otto-Straße von einer 400 Meter langen und rund 2.300 Tonnen schweren Natursteinmauer aus Ruhrsandstein umgeben. „Die markanten Ruhrsandsteinblöcke haben sich im Laufe der Jahre zum prägenden Element im Sanierungsgebiet Dahlhausen entwickelt“, so Huhn.

Tunnel künstlerisch beleuchtet

Den Tunnel am Eisenbahnmuseum – früher unübersichtlich und dunkel – hat die Stadt mit dem Beleuchtungskonzept eines Architekturbüros aufgewertet: Bunte Laternenleuchten ahmen mal sitzend, mal gebeugt, mal stehend, menschliche Bewegungen nach. Sprechblasen an den Wänden informieren den Passanten über sein Umfeld (z.B. Eisenbahnmuseum, Ruhrauen).

Aber auch kleine Maßnahmen rund um den Otto-Wels-Platz tragen dazu bei: Zwei neue Liegebänke, ein Bücherschrank und abschließbare Fahrradboxen des VRR am Museumsbahnsteig machen den Platz und den S-Bahnhof zum neuen Dreh- und Angelpunkt in Dahlhausen. Insgesamt haben die Fördermaßnahmen rund vier Millionen Euro gekostet, wovon 80 Prozent von Bund und Land finanziert sind.