Dahlhausen. . Viele Anwohner nehmen am Stadtteilspaziergang durch die Ruhraue teil und schauen sich an, was sich dort getan hat. Die meisten sind begeistert.

Schlechte Nahversorgung, keine Neubaugebiete, wenig Aufenthaltsqualität: So lautete 2013, zu Beginn des Förderprogramms „Stadtumbau West“, der Befund für Dahlhausen. Und heute? „Dahlhausen hat den Turnaround geschafft und ist damit beispielgebend für andere Stadtteile“, postulierte Thomas Eiskirch bei Sonnenschein auf dem Bahnhofsvorplatz in Dahlhausen.

Mehr als 50 Stadtteilbewohner kamen zur Einweihung des Otto-Wels-Platzes und zum Spaziergang durch das Umbaugebiet. „Ich wohne seit 66 Jahren hier, es hat sich viel getan. Besonders der Bahnhofsvorplatz ist toll geworden“, sagte Hildegard Merz, während sie die Litfaßsäule mit historischen Postkarten betrachtete.

Mehr junge Familien im Stadtteil

Mehr als 50 Stadtteilbewohner nahmen am Spaziergang vom Otto-Wels-Plaz durch die Ruhraue bis zum Eisenbahnmuseum teil, um sich anzuschauen, was sich im Südzipfel ihres Stadtteils so alles getan hat.
Mehr als 50 Stadtteilbewohner nahmen am Spaziergang vom Otto-Wels-Plaz durch die Ruhraue bis zum Eisenbahnmuseum teil, um sich anzuschauen, was sich im Südzipfel ihres Stadtteils so alles getan hat. © Klaus Pollkläsener

Auf dem Weg entlang des Geh- und Radweges in Richtung Eisenbahnmuseum kam auch Inge Luka ins Schwärmen. „Der Verkehrsfluss hat sich verbessert, es gibt mehr junge Familien und interessante Schilder zur Geschichte des Stadtteils“, so Luka. Die Schilder sind in Zusammenarbeit mit Engelbert Wührl vom Bergmannstisch Bochum-Süd entstanden. „Die Stelen sind in Kooperation mit der Schlosserei der JVA Bochum gefertigt worden“, erklärte Wührl und fuhr dann mit der Historie des Stadtteils fort. „Hier befand sich während der Steinkohleförderung einer der größten Güterbahnhöfe Europas.“

Noch einiges zu tun gibt es beim Empfangsgebäude des Eisenbahnmuseums. „Künftig wird ein Pendelschienenbus zum Eisenbahnmuseum verkehren, wenn im Herbst 2018 das neue Empfangsgebäude fertiggestellt ist“, informierte Cordula Feigs vom Amt für Stadtplanung und Wohnen.

Weitere Wohneinheiten sind geplant

Letzte Baumaßnahmen folgen 2018 und 2019

Die fertig gestellten Maßnahmen wurden im Rahmen des Förderprogramms „Stadtumbau West“ mit Mitteln des Bundes, Landes und der Stadt Bochum finanziert.

Über das Programm werden seit 2013 Maßnahmen zur Stärkung des Zentrums, neuen Wohnbebauung, Verbindung an die Ruhraue zur Anbindung des Eisenbahnmuseums in Höhe von 3,5 Millionen Euro realisiert.

Letzte Maßnahmen sind 2018 und 2019 vorgesehen. Dazu zählen etwa ein Beleuchtungskonzept für den Tunnel unter dem Eisenbahnmuseum, die Fertigstellung des Empfangsgebäudes und eine Geh- und Radwegeverbindung vom Museumsbahnsteig zur Lewackerstraße.

Auch im Ruhrauenpark wird es noch weitergehen: „In den östlichen Baufeldern sind bisher 122 Wohneinheiten gebaut worden“, so Feigs. Auf den Baufeldern in Richtung Eisenbahnmuseum entstünden bis 2020 weitere 121 Wohneinheiten. Madeleine interessierte sich mehr für den im Frühjahr eröffneten Spielplatz im Gleispark. „Ich finde es toll, dass es jetzt so etwas gibt. Am besten gefallen mir Trampolin und Kletterfelsen“, freute sich die Neunjährige.

Die 2300 Tonnen schwere Natursteinmauer erhielt unterschiedliche Bewertungen. Während die 400 Meter lange Mauer aus Ruhrsandsteinen den Gefallen der Einen fand, missfiel sie den Anderen. Dieter Reppmann resümierte: „Der Wandel ist toll, es sieht schön aus. Jetzt muss es nur noch ordentlich bleiben und von den Bewohnern belebt werden.“