Bochum. In den Sommerferien kann man auch schöne Ausflüge vor der Haustür machen. Der Tippelsberg in Bochum bietet eine beeindruckende Aussicht.

Viele Bochumerinnen und Bochumer verbringen dieses Jahr die Sommerferien anstatt am Meer oder in den Bergen auf Balkonien. Doch auch in der eigenen Heimat kann man viele Sehenswürdigkeiten zu Fuß oder mit dem Fahrrad entdecken. Micro-Adventures, kleine Abenteuer vor der Haustür, können eine günstige und nachhaltige Alternative - insbesondere während der Corona-Pandemie - zu einer Fernreise sein. WAZ-Reporterin Melina Helf macht nach der Arbeit Ferien in Bochum.

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Die ehemalige Deponie wurde begrünt, dient als Naherholungsgebiet und bietet Aussichten auf Bochum, Herne und die umliegenden Städte.
Von Melina Helf und Jürgen Boebers-Süßmann

Zwar gibt es in Bochum kein Gebirge, aber man kann auch hier eine beeindruckende Aussicht genießen. Der Tippelsberg zwischen den Bochumer Stadtteilen Riemke, Grumme und Bergen/Hiltrop ist ein künstlich erhöhter Berg. In einer Höhe von rund 150 Metern über NN (etwa 40 Mete über dem Umland) können Besucherinnen und Besucher den Ausblick über große Teile des Ruhrgebiets genießen.

Das Ruhrgebiet ein bisschen besser kennenlernen

Die acht Stelen mit jeweils zwei Gucklöchern geben Informationen über Kulturstätten im Ruhrgebiet.
Die acht Stelen mit jeweils zwei Gucklöchern geben Informationen über Kulturstätten im Ruhrgebiet. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Der erste Eindruck: Den Tippelsberg erreicht man auch ohne eine gute Ausdauer. Schnell wird man mit der tollen Aussicht belohnt. Bei gutem Wetter reicht die Sicht bis nach Herne, Gelsenkirchen, Essen und die Bochumer Stadtmitte. Rund um das Plateau stehen acht Stelen aus Stahl mit jeweils einem Guckloch für die kleinen und großen Besucher. Die Stelen richten die Aufmerksamkeit auf Kulturstätten im Ruhrgebiet. Eine der Stelen verweist beispielsweise auf den Westpark und die Jahrhunderthalle. Durch die Gucklöcher und die Infotafeln können sich auch Nicht-Bochumer – wozu auch ich gehöre – einen Überblick über die Umgebung verschaffen.

Auch Jürgen Niederdellmann nutzt die Ferien dazu, seinen Enkelkindern das Ruhrgebiet, seine ehemalige Heimat, zu zeigen. Der 73-Jährige lebt in Meerbusch und kommt gebürtig aus Herne und hat noch viele Freunde in Bochum. Er zeigt seinen Enkeln Max (7) und Lilly (11) mit einem Fernglas Orte, die er mit seiner Kindheit verbindet. „Es ist einfach schön, ihnen das zu zeigen“. Besonders interessant sei es, wie sich das Ruhrgebiet in den letzten Jahren verändert hat.

Geschichten und Mythen um den Tippelsberg in Bochum

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Jürgen Niederdellmann besichtigt mit Max und Lilly auch die Fußabdrücke des Riesen Tippulus. Die Fußspuren aus Beton symbolisieren zwei Sagen um den Tippelsberg. Eine Sage besagt, dass Tippulus mit dem Riesen aus der Haard Streit hatte und sich beide mit großen Steinen bewarfen. Der Riese aus der Haard warf so viele Steine nach Tippulus, dass ein großer Berg entstand. Eine andere Sage besagt, dass der Riese aufgrund von schmerzenden Füßen seine Holzschuhe auszog. Er klopfte seine Schuhe aus. Sand und Steine rieselten heraus und bildeten den heutigen Tippelsberg.

So erreicht man den Tippelsberg

Mit der U-Bahn U35: Wer mit der U35 anreisen möchte, muss an der Haltestelle „Riemke Markt“ aussteigen. Von dort aus sind es circa 15 Gehminuten entlang der Tippelsberger Straße.

Mit dem Bus: Die Buslinie 353 (Bochum-Weitmar - Castrop-Rauxel Münsterplatz) hält an der Haltestelle „Tippelsberg“. Von dort aus sind es nur wenige Gehminuten bis zum Naherholungsgebiet.

Mit dem Auto: Am Eingang Süd an der Hiltroper Straße befindet sich ein kleiner Parkplatz. An der Zillertalstraße gibt es einen großen Parkplatz.

Doch nicht nur die Aussicht zieht viele Besucher zu dem beliebten Ausflugsziel. Eine junge Familie macht gemeinsam mit einer Fotografin auf den Blumenwiesen rund um das Plateau ein Fotoshooting mit Seifenblasen und Luftballons. Ein weiterer Besucher liegt im Gras und entspannt. Das liegende Gipfelkreuz bietet etliche Sitzplätze für eine Pause. Auch ein Spaziergang um den Berg herum lohnt sich und ist eine schöne Auszeit aus dem Alltag. Man erreicht den Aussichtspunkt über verschiedene Wege.

Sonntagsspaziergang oder Ausflug mit Kindern

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Mein Fazit: Das Naherholungsgebiet hält, was es verspricht. Der Tippelsberg ist perfekt geeignet für einen Spaziergang oder einen Ausflug in den Ferien. Auch für Kinder gibt es viel zu erleben. Auf dem Aussichtspunkt konnte ich viele neue Eindrücke gewinnen.

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