Bochum. Die Nachfrage nach Kleingärten ist in Bochum während der Corona-Pandemie ungewöhnlich stark gestiegen. Die Wartelisten der Vereine sind lang.

In vielen Ruhrgebietsstädten sind Kleingärten derzeit besonders beliebt. Die Nachfrage nach einer gemieteten Parzelle ist in vielen Bochumer Vereinen gerade ungewöhnlich hoch. Ein Grund dafür ist die Corona-Pandemie, berichtet Harald Michel, Vorsitzender des Kleingärtnervereins Bergmannsheil im Ehrenfeld: „Die Leute suchen einen Fluchtort, wo sie sich aufhalten können."

131 Parzellen betreibt sein Kleingärtnerverein. Die Bewerberzahl sei in der Coronazeit auf 25 gestiegen. „Aufgrund der Pandemie geben Mitglieder ihre Gärten selten ab", so der Vereinsvorsitzende. Meist würden Parzellen aus Altersgründen aufgegeben oder weil ein Umzug in ein Haus mit Garten oder eine andere Stadt bevorsteht. Die Wartezeiten seien dementsprechend lang.

5600 Parzellen gibt es in Bochum

Der geschätzte Altersdurchschnitt im Verein liege bei ungefähr 50 Jahren. Für neue Mitglieder, die sich vorher noch nicht mit dem Gärtnern auseinandergestzt hätten, sei die Pflege der Planzen zunächst eine Herausforderung, so Michel.

In Bochum gibt es laut Stadtverband der Kleingärtner 80 Anlagen mit insgesamt 5600 Parzellen. Wie viele Bewerbungen im gesamten Stadtgebiet für die Gärten eingegangen sind, kann Manfred Schettler, Kassierer im Stadtverband und im Kleingartenverein „Im Schmechtingwiesental“, noch nicht genau sagen. „Zu dem Thema machen wir gerade eine Umfrage“, erklärt er. Eines könne er aber feststellen: Die Nachfrage in Bochum ist gestiegen.

Viele junge Familien mieten Garten-Parzellen

Viele Leute würden aufgrund der Corona-Pandemie ihre Umgebung besser kennenlernen und dabei die Gartenanlagen entdecken, so Schettler. In der Kleingartenanlage „Im Schmechtingwiesental“ in Bochum-Mitte hätten seit 2014 immer mehr junge Familien mit Kindern eine Parzelle gepachtet.

Auch Schettler vermutet, dass die meisten Hobby-Gärtner ihre Parzellen lange Zeit behalten – außer es kommt zu Umzügen oder beruflichen Veränderungen. Interessierte sollten sich immer direkt bei den Vereinen melden. „Wenn jemand einen Garten haben möchte, muss das über den Verein und nicht über den Pächter laufen“, erklärt Manfred Schettler vom Stadtverband.

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