Das Coronavirus hat in Bochum das erste Todesopfer gefordert, einen 55-jährigen Mann. Ab Mitternacht gilt ein Ansammlungsverbot. Der Newsblog.

Der Coronavirus hat auch Bochum fest im Griff. Schulen und Kindergärten sind dicht, auch die Uni.

Das Wichtigste zum Coronavirus in Bochum in Kürze:

Unseren Newsblog zur Ausbreitung des Coronavirus in NRW, Deutschland und auf der ganzen Welt lesen Sie hier. Die aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus in Bochum in unserem lokalen Überblick:

Freitag, 20. März - Coronavirus in Bochum: Erstes Todesopfer, Zahl der Infizierten steigt auf 99

19.10 Uhr: Der erste Bochumer ist Opfer des Coronavirus geworden. Ein 55-jähriger Mann ist am Nachmittag im Bergmannsheil verstorben. Er war vor einigen Tagen von einem Urlaub in Österreich zurückgekehrt. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) drückte bei einer Pressekonferenz am Abend seine Anteilnahme aus. Er kündigte außerdem an, dass von Mitternacht an zum ersten Mal in der Stadtgeschichte ein Ansammlungsverbot gilt. Das bedeutet, dass sich nicht mehr als zwei Menschen unter freiem Himmel treffen dürfen. Ausnahmen gelten für Familien und Lebensgemeinschaften, für den Einkauf und für alle Bereiche des Arbeitslebens. Diese Regelung gilt zunächst bis zum 19. April.

16.00 Uhr: Trotz der Corona-Krise bleibt das Zollamt Bochum weiterhin geöffnet und stellt die ordnungsgemäße Abfertigung des Warenverkehrs sicher. Beteiligte und Besucher werden aber gebeten, wenn möglich auf persönliches Erscheinen zu verzichten. Sendungen können bis zu einem Wert von 1000 Euro auch ohne persönliches Erscheinen abgefertigt werden. Einzelheiten sind nachzulesen unter www.zoll.de.

14.48 Uhr: Gut ein Drittel aller Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Dortmund, zu dem auch Bochum gehört, sind von der Corona-Krise betroffen. Das hat eine Blitzumfrage in der Region ergeben. Während die Auswirkungen im Bauhauptgewerbe sich noch in Grenzen halten, hier spüren erst 21 Prozent der Betriebe Auswirkungen, ist das Lebensmittelhandwerk besonders betroffen. Hier berichten bereits rund drei Viertel der Betriebe von negativen Auswirkungen.

14.35 Uhr: Das Land NRW hat zusätzlich zum Bund ein landeseigenes Rettungsprogramm mit einem Sondervermögen von 25 Milliarden Euro aufgelegt, um die Folgen der Coronakrise abzufedern und Arbeitsplätze zu sichern. Profitieren sollen davon auch Mittelstand, Kleinunternehmen, Selbstständige, Gründer und Kulturschaffende. Die Hotline für den Rettungsschirm „Unternehmen-Soforthilfe NRW“ ist von sofort an geschaltet. Sie ist werktags zwischen 8 und 18 Uhr unter der Telefonnummer 02087 3 00 04 39 zu erreichen.

13.58 Uhr: Nach wie vor müssen zwei der Corona-Erkrankten stationär im St.-Josef-Hospital versorgt werden. Sie werden auf der Infektionsstation betreut. In der Klinik entsteht derzeit eine komplett neue Intensivstation. Ziel: die Zahl der Intensivbetten von 38 auf 51 und die Zahl der Beatmungsplätze von 22 auf 41 zu erhöhen. Die Hochschule für Gesundheit hat derweil ihren gesamten Bestand an Infektionsschutzmaterialien an das Diagnostikzentrum der Stadt übergeben – Desinfektionsmittel, Mundschutze, Schutzkittel oder Einmalhandschuhe, die für die praktische Ausbildung der Pflegestudenten gedacht sind.

13.15 Uhr: Die Gemeinde St. Joseph in Wattenscheid öffnet jeden Sonntag von 11 bis 12 Uhr die Türen der Kirche an der Geitlingstraße für ein persönliches, stilles Gebet. Zusätzlich hat sie eine Gebetskette eingerichtet: Zwischen 7 Uhr morgens und 7 Uhr am Abend soll das Gebet nicht verstummen. Im Viertel-Stunden-Rhythmus soll von zu Hause aus gebetet werden. Wer bei dieser Gebetsaktion mitmachen möchte, kann sich telefonisch (02327/ 8 23 25) oder per E-Mail ( k-re@gmx.net) melden. „Die Gemeinde freut sich über ganz viele Mitbeter in der Kette, denn Gebet stiftet Gemeinschaft und macht deutlich: Du bist nicht allein - oder: You’ll never walk alone“, so Pastor Klaus Reiermann.

13.02 Uhr: Auch die Viactiv-Krankenkasse schließt auf unbestimmte Zeit ihre Kundenservice-Center zum Schutz des Gemeinwohls. Beratung und Service sind über verschiedene Kommunikationswege sichergestellt. Per Telefon (Servicenummer 0800 222 12 1124/7; Corona-Hotline 0800 1405 5412 2090), via Mail (service@viactiv.de), im Internet, auf dem Postweg und über die Viactiv-App stehe der Kundenservice weiterhin zur Verfügung, heißt es.

12.30 Uhr: Es gibt ein neues, offenes Facebook-Hilfsportal für Wattenscheid: „Hilfe und Angebote für Wattenscheid“. Es hat schon über 300 Mitglieder und bietet Hilfen für alle von der Corona-Krise betroffenen Menschen.

12.05 Uhr: Eindringlich appellieren die Behörden an alle Bürger, zu Hause zu bleiben und soziale Kontakte auf ein Minimum zu beschränken. Vor allem Jugendliche hatten sich zuletzt etwa im Westpark oder Stadtpark in größeren Gruppen getroffen. Ein Verbot wie in Leverkusen sei auch in Bochum diskutiert worden, so Stadtsprecher Thomas Sprenger. Bochum setze aber auf ein gemeinsames Vorgehen in NRW.

11.58 Uhr: 20 Personen mehr als noch am Donnerstag sind in Bochum mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl stieg auf 81. Den Anstieg führen die Behörden vor allem auf die neu eingerichtete Drive-in-Teststelle am Harpener Feld zurück. Weil die Corona-Hotline immer stärker genutzt wird, hat die Stadt die Zahl der Mitarbeiter dort von 18 auf 29 erhöht.

11.12 Uhr: Künstler geraten in Not. Der Verein Ensemble-Netzwerk begrüßt die von der Bundesregierung geplante Einrichtung eines Nothilfe-Fonds für Bühnenkünstler. Es weist darauf hingewiesen, dass bereits zum 1. April die Mieten fällig sind, was viele Akteure in eine unzumutbare Lage bringt. Um zu zeigen, wie ernst die Lage ist, wollen das Ensemble-Netzwerk und das Aktionsbündnis Darstellende Künste eine Spendenkampagne ins Leben rufen.

10.04 Uhr:Die gute Nachricht am Morgen: Bochumer stehen auch in Zeiten des Coronavirus zusammen. Am Donnerstagabend ertönte in vielen Vierteln Grönemeyers Bochum-Hymne. Es war ein Aufruf, der sich über Nachrichtendienste verbreitet hatte – und offenbar Anklang fand: Herbert Grönemeyers Bochum-Hymne als Solidarität für diejenigen, die in Zeiten des Coronavirus die Gesellschaft „am Laufen halten“. Um Punkt 21 Uhr sollten Bochumer an offenen Fenstern und auf ihren Balkonen das Lied spielen, um sich gegenseitig Mut zu machen. Auch der VfL Bochum schloss sich der Aktion an und so ertönte die Hymne durchs leere Ruhrstadion.

Coronavirus in Bochum: Das ist in den vergangenen Tagen passiert

Schließung von vielen Kneipen und Restaurants des Bermudadreiecks, Fake-News um den Ruhrpark und Hochbetrieb am Kemnader See: Was sich in den vergangenen Tagen zum Coronavirus in Bochum getan hat, lesen Sie hier!

Bochum: Schließungen wegen des Coronavirus

In Bochum schließen alle Schulen und Kitas ab Montag, 16. März.

Auch interessant

Der Semesterstart aller Hochschulen wird auf den 20. April verschoben.

Geschlossen sind im Bermudadreieck seit Montag: Badalona, Beef & Burger, Konkret, Zentral, Rotunde, Tapas, Three Sixty, Tucholsky und Mandragora. Schon seit dem Wochenende dicht sind Riff, Trompete, Cotton Club, Flash, Freibeuter und Sachs.

Die Wasserwelten Bochum teilen mit, dass alle Bochumer Schwimmbäder bis voraussichtlich zum 19. April geschlossen bleiben. Auch das Freizeitbad Heveney und die Meditherme im Ruhrpark haben geschlossen.

Die Museen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe bleiben bis zum 20. April für Besucher geschlossen bleiben. Sämtliche Veranstaltungen in den LWL-Einrichtungen sind ab sofort bis zum 17. April abgesagt. Auch das Bergbaumuseum bleibt geschlossen.

Das Starlight-Express-Theater in Bochum bleibt bis einschließlich 19. April geschlossen. Alle bereits gekauften Tickets behalten ihre Gültigkeit und können für einen Spieltermin zu einem späteren Zeitpunkt eingetauscht werden.

Die Bogestra setzt den Ticketverkauf in Bussen und Bahnen beim Fahrpersonal sowie den Einstieg vorne aus.

Geschlossen bleiben außerdem: die Bochumer Touristinfo, die VdK Kreisgeschäftsstelle Mittleres Ruhrgebiet, das Servicezentrum der DAK-Gesundheitskasse, die Geschäftsstellen des Mietervereins in Bochum und Wattenscheid, die Beratungsstelle der Verbraucherzentrale, die Bochumer Moscheen, das Stadtarchiv - Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte, das Kundencenter der Bochumer Stadtwerke am Ostring, die „Bochumer Suppenküche e.V.“, die Kundencenter der AOK Nordwest, die Ehrenamtsagentur Bochum (mind. 19. April), die Begegnungsstätte Kornharpen (31. März), die Kantine des Justizzentrums (außer für Mitarbeiter), der Bochumer Kulturrat e.V. und Kunstverein des Bochumer Kulturrats im Kulturmagazin Lothringen sowie die evangelische Stadtakademie (beide bis 19. April). Auch die Handwerkskammer Dortmund hat ihren Bildungsbetrieb eingestellt.

Bochum: Absagen wegen des Coronavirus – in chronologischer Reihenfolge

Im Rahmen der Frauenwoche fällt das interkulturelle Frauenfrühstück am 20. März aus.

Abgesagt ist auch das für den 20. März angesetzte Konzert mit „Rock’n Bella“ in der „frein’s Event Location“ Castroper Straße 109.

Die Party-Veranstaltung „We Will Rock You“ am Samstag, 21.03. im Riff wird abgesagt.

Die „Leseinsel“ lässt die Lesung „Thriller trifft düstere Literatur“ ausfallen, geplant war sie für den 20. März.

Der Profane Chor Bochum sagt das Carmina Burana Jubiläumskonzert am Samstag, 21. März, ab. Das Konzert hätte um 19 Uhr im Anneliese Brost Musikforum Ruhr stattfinden sollen.

Die für Samstag, 21. März, geplante Radfahrer-Demo „Kidical Mass“, die das Bündnis Radwende Bochum durchführen wollte, ist abgesagt.

Die ev. Kirchengemeinde Wattenscheid sagt ab: am Samstag, 21. März, das Kinderfest im Kinder- und Jugendzentrum Preins Feld in Höntrop, der Kinderorgeltag in der Friedenskirche und die Veranstaltung „Rock´n Roll im Wichernhaus“, die ebenso wie das Kindermusical der Gospelkids auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wird. Auch das Feierabend-Singen im Gemeindezentrum Alte Kirche am 1. April findet nicht statt.

„Singing Sound...natürlich!“ am 28.03.2020 in der Realschul-Aula Höntrop wird abgesagt.

Auch der zweite große USB-Frühjahrs-Stadtputz am 28. März und alle begleitenden Veranstaltungen sind abgesagt.

Das Konzert des Chors „Singing Sound...natürlich!“ in der Realschulaula Höntrop am 28. März findet nicht statt.

Die CDU Bochum sagt sämtliche Veranstaltungen auf Kreis-, Stadtbezirks- und Ortsverbandsebene bis auf weiteres ab. Dies betrifft auch den für den 28. März geplanten Kreisparteitag sowie die noch ausstehenden Stadtbezirksversammlungen zur Aufstellung der Listen für die Bezirksvertretungen in Bochum-Nord, -Ost und -Süd. Weiterhin geöffnet bleibt die CDU-Geschäftsstelle sowie die Fraktionsgeschäftsstelle im Rathaus, allerdings bittet die CDU Bochum darum, nur in dringenden Fällen dort persönlich zu erscheinen. Die Kreispartei bleibt unter 02327/3981 oder info@cdu-bochum.de und die Ratsfraktion unter 0234/9102077 beziehungsweise cdu@bochum.de erreichbar.

Die „Tage der offenen Tür“ mit Floh- und Büchermarkt im Hospiz St. Hildegard am Samstag und Sonntag, 28. und 29. März, sind abgesagt.

Der Kulturraum Melanchthon, Melanchthonkirche, Königsallee 48, hat die für den 29. März geplante Johannes-Passion abgesagt.

Das Jubiläumskonzert des Frauenchors Höntrop 1950 e.V. am 29. März ist abgesagt.

Die Jahreshauptversammlung des Kneipp -Verein Bochum am 30. März ist abgesagt.

Der Bürgerschützenverein 1854 e.V. Bochum-Stiepel sagt das Bataillonsvergleichsschießen am Sonntag, 29. März, das Osterfeuer der Kompanie Mittelstiepel am Donnerstag, 9. April, sowie das 1. Maifest der Stiepeler Vereine am 1. und 2. Mai ab.

Der Sponsorenlauf zum Klimaschutz an der Matthias-Claudius-Schule, geplant für den 1. April, ist abgesagt.

Der Bezirksverein der Kehlkopflosen Bochum e.V. hat sein Treffen für den 8. April abgesagt.

Der Stadtverband Bochum der Kleingärtner sagt den Tag der Bochumer Kleingärten am 9. Mai ab.

SpVgg Gerthe 1911 sagt den 28. Kinderfußballwerbetag, geplant für den 12. Mai, ab.

Außerdem sind alle Veranstaltungen der IHK Mittleres Ruhrgebiet, der Kolpingsfamilie Eppendorf, der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen an ihrem Sitz an der Königsallee in Bochum und der ev. Kirchengemeinde Altenbochum-Laer bis auf weiteres abgesagt.