Bochum-Langendreer/Witten. Noch ein kleines Stück, dann kann die Straßenbahn 310 zwischen Witten und Bochum auf der neuen Route fahren. Ganz fertig ist sie dann aber nicht.

Noch eine Kurve, dann biegt die Bogestra mit ihrem Langzeit-Projekt, der Erweiterung der Straßenbahn-Linie 310 durch Bochum-Langendreer-Dorf, auf die Zielgerade. Im wahrsten Sinne. In Kürze wird der letzte Bauabschnitt an der Stadtgrenze Bochum/Witten in Angriff genommen. Endgültig fertig ist die neue Strecke damit aber noch lange nicht.

Letzter Bauabschnitt der neuen 310-Strecke zwischen Bochum und Witten wird nur halb fertig

Denn dieser letzte Bauabschnitt – „B“ – wird um gut die Hälfte kürzer als geplant und vorerst nicht ganz fertig. Ursprünglich sollte auch die Strecke auf Wittener Stadtgebiet vom Ortseingangsschild (wo die Gleise die Straße kreuzen) bis zur Crengeldanz-Brücke erneuert werden – inklusive der im Boden liegenden Versorgungsleitungen und dem Kanal. Doch dieses Stück spart die Bogestra vorerst aus. Es wird später angegangen, wenn klar ist, in welchem Ausmaß die Deutsche Bahn AG (DB) die Crengeldanz-Brücke erneuert.

Hintergrund: Ursprünglich waren die Stadt Witten und Bogestra davon ausgegangen, selbst den Bereich unter der Brücke für viel Geld tieferlegen zu müssen, damit nicht weiterhin die Lkw, die ihre Höhe nicht richtig einschätzen, an den Oberleitungen hängen bleiben – was immer wieder auch zu Behinderungen im Straßenbahnbetrieb führt.

Weil die DB aber plötzlich ankündigte, bis 2028 die Crengeldanz-Brücke neu bauen zu wollen, musste die Bogestra neu planen. Denn: Warum jetzt viel Geld (vom Steuerzahler!) fürs Tieferlegen ausgeben, wenn die Brücke eventuell ohnehin in ein paar Jahren die passende Dimension erhält? Die genauen Planungen sind aktuell noch unklar.

Auch interessant

Von daher wurde also umgeplant: Bauabschnitt B wird nun kürzer und heißt deshalb auch ab sofort „B1“. Die Arbeiten schließen an die von Bauabschnitt C (Stiftstraße bis Stadtgrenze) auf Höhe der Autobahnzufahrt A 448 an, enden aber schon wieder kurz vor der Einfahrt zum Hof Bockholt an der Bochumer Straße.

Kurve am Papenholz wird deutlich entschärft

Die Kurve am Papenholz wird dabei deutlich entschärft, weil Straße und Gleise in die jetzige Botanik zwischen Hof Bockholt und der Bochumer Straße verlegt werden. Die Vorarbeiten dort laufen bereits seit Wochen und sind nun soweit abgeschlossen, dass die „richtigen“ Bauarbeiten in Kürze starten können. Mitte März soll es losgehen. Parallel dazu wird im Bereich der Crengeldanz-Brücke ein Teil der Gleise ausgetauscht, teilt die Bogestra mit.

Die neuen Gleise werden dann in etwa auf Höhe der Bauernhof-Einfahrt an die bestehenden angeschlossen. Von dort bis zur Crengeldanz-Brücke fahren die Straßenbahnen also weiterhin auf den alten Gleisen. Für die Bogestra ist vor allem wichtig, dass diese letzten Gleise liegen. Wann die Crengeldanz-Brücke dann neu gebaut werde, sei letztlich egal. Man komme mit den Straßenbahnen ja darunter durch.

Bogestra lädt zu Info-Abend

Um anliegende Geschäftsleute, Anwohner und Hauseigentümer über diesen letzten Bauabschnitt zu informieren, bietet die Bogestra zusammen mit ihren Baupartnern einen Informationsabend an. Hier können sich die Anlieger detailliert die Planung und Bauausführung vorstellen lassen. Der Informationsabend findet am Donnerstag, 12. März, um 19 Uhr im Info-Treff „Linie 310“ an der Alten Bahnhofstraße 19 in Bochum-Langendreer, statt.

Fragen rund um die Baumaßnahme 310 beantwortet Astrid Metz im Info-Treff immer donnerstags in der Zeit von 14.30 bis 17 Uhr. Über die Sprechzeiten hinaus ist sie mobil unter Tel. 0160/ 90 82 09 85 oder per E-Mail an linie310@bogestra.de zu erreichen.

Und wenn die letzte Lücke auf der Stadtgrenze geschlossen ist, können auch endlich die modernen und barrierefreien Niederflurbahnen ab September über die neue Strecke zwischen Bochum und Witten pendeln. An diesem Ziel hält die Bogestra weiter fest, nachdem sie in den vergangenen Jahren immer wieder den Zeitpunkt der Fertigstellung verschieben mussten.

Auch interessant

Die Jungfernfahrt war in den vergangenen Jahren immer wieder in weite Ferne gerückt. Ursprünglich sollte der neue Streckenverlauf der 310 schon 2017 fertig sein. Probleme im Bauabschnitt zwischen Langendreer-S-Bahnhof und Langendreer-Markt sorgten für eine Verzögerung von zwei Jahren. Dann konnte auch der damals angegebene Termin – Herbst 2019 – nicht eingehalten werden. Unter anderem wegen der Probleme mit der Brücke am Crengeldanz.