Bochum-Langendreer/Witten. Bogestra verrät Details zum letzten Abschnitt der Erweiterung der Straßenbahn 310 auf der Grenze Bochum/Witten. Dieser wird kürzer als gedacht.

So langsam geht es auf die Zielgerade. Für die Bogestra gilt das bei der Erweiterung der Straßenbahnlinie 310 gleich im doppelten Sinne – zeitlich und optisch. Denn nach wie vor hält das Unternehmen daran fest, dass die modernen und barrierefreien Niederflurbahnen ab September über die neue Strecke zwischen Bochum und Witten pendeln können. Dafür wird jetzt der letzte Bauabschnitt vorbereitet, der auf der Stadtgrenze Bochum/Witten den Anschluss an die bestehenden Gleise findet.

Letzter Bauabschnitt zur 310-Erweiterung in Bochum/Witten wird deutlich verkürzt

Eigentlich sollte dieser finale Bauabschnitt von der Autobahn A 448 bis zur Crengeldanz-Brücke zum Jahresbeginn starten. Nun geht es wohl erst Mitte März los. Die Baufirmen können noch bis Ende Januar ihre Angebote einreichen. Nachdem diese Angebote verglichen und auf Wirtschaftlichkeit geprüft sind, kann eine Baufirma beauftragt werden. Dann wird losgelegt.

Zeitplan wurde zuletzt immer wieder korrigiert

Am zuletzt immer wieder korrigierten Zeitplan ändert das nichts, sagt Astrid Metz von der Bogestra. Denn der letzte Bauabschnitt sei ja verkürzt worden, weil noch immer nicht klar ist, in welchem Ausmaß die Deutsche Bahn AG die Crengeldanz-Brücke erneuert.

Plötzlicher Bahn-Vorstoß machte Pläne zunichte

Zur Erinnerung: Ursprünglich waren die Stadt Witten und Bogestra davon ausgegangen, selbst den Bereich unter der Brücke tieferlegen zu müssen, damit nicht weiterhin Lkw an den Oberleitungen hängen bleiben – was immer wieder auch zu Behinderungen im Straßenbahnbetrieb führt. Weil die DB aber plötzlich ankündigte, bis 2028 die Crengeldanz-Brücke neu bauen zu wollen, musste die Bogestra neu planen. Denn: Warum jetzt viel Geld fürs Tieferlegen ausgeben, wenn die Brücke eventuell ohnehin in ein paar Jahren die passende Dimension erhält?

Bauabschnitt B endet deutlich früher als erwartet

Deshalb wird die Bogestra den Bauabschnitt B bereits vor der Crengeldanz-Brücke beenden. Und zwar deutlich weiter entfernt, als bisher angenommen. Zuletzt hieß es, die Arbeiten würden kurz vor der Unterführung enden. Nun legt die Bogestra eine neue Planung vor: Bauabschnitt B endet bereits deutlich früher, praktisch genau auf der Stadtgrenze Bochum/Witten, auf Höhe der Einfahrt zum Hof Bockholt, Bochumer Straße 40.

Bogestra: „Wollen die Straße nicht zweimal aufreißen“

„Wir mussten eine sinnvolle Grenze suchen, um auch Arbeiten nicht doppelt zu machen“, sagt 310-Fachfrau Astrid Metz und erklärt: „Wir müssen abwarten, in welcher Form die Deutsche Bahn die Crengeldanz-Brücke erneuert. Denn es kann ja sein, dass wir die Fahrbahn im Zuge dessen weiter absenken müssen. Und damit müssten wir weiter oben, auf Höhe der Mühle, beginnen.“ Zudem müssten auch noch Ver- und Entsorgungsleitungen verlegt werden. Metz: „Wir wollen jetzt nicht alles aufreißen und dann in fünf Jahren noch einmal.“

Im Zeitplan

Während der Bauarbeiten zu Bauabschnitt B kann der Verkehr – durch eine Ampel geregelt – voraussichtlich einspurig in beiden Richtungen die Baustelle passieren, da größtenteils auf der jetzigen Brachfläche gebaut wird. Bereits im Vorfeld werden in diesem Bereich des zukünftigen Straßenverlaufs Arbeiten an den Versorgungsleitungen stattfinden.

Die Bauarbeiten im Bauabschnitt C – Stiftstraße bis einschließlich Autobahnzubringer A 448 – liegen laut Bogestra aktuell im Zeitplan. Zwischen Stiftstraße und Baroper Straße sind inzwischen die „großen“ Kanalbauarbeiten, der Rohbau des Regenrückhaltebeckens und etwa 80 Prozent der Gleisbauarbeiten abgeschlossen. Zurzeit laufen die Straßenbauarbeiten. Im nächsten Monat wird mit den Gleisbauarbeiten zwischen Baroper Straße und Stadtgrenze begonnen.

Von daher besteht der letzte Bauabschnitt im Wesentlichen aus dem Kurvenbereich auf Höhe der Einmündung Papenholz. Diese S-Kurve wird im Zuge der neuen 310-Streckenführung auch für den Autoverkehr deutlich entschärft. Straße und Gleise verlaufen künftig über die Brachfläche neben dem Bauernhof, die vor geraumer Zeit schon gerodet wurde. Die Fahrbahn macht dann also nur noch einen leichten Bogen.

Straßenbahnen fahren auf alten Gleisen weiter

Die neuen Gleise werden dann in etwa auf Höhe der Bauernhof-Einfahrt an die bestehenden angeschlossen. Von dort bis zur Crengeldanz-Brücke fahren die Straßenbahnen dann also weiterhin auf den alten Gleisen. „Für uns ist wichtig, dass die Gleise liegen“, sagt Astrid Metz. Wann die Crengeldanz-Brücke dann neu gebaut werde, sei für die Bogestra letztlich egal. „Wir kommen mit unseren Straßenbahnen ja darunter durch.“

Probefahrten schon ab Juli

Die Gleis- und Fahrleitungsarbeiten sollen laut Bogestra Ende Juli abgeschlossen sein, so dass für die Strecke zwischen Langendreer-Markt und Crengeldanz mit den erforderlichen Probefahrten begonnen werden kann. Eine Inbetriebnahme der Strecke mit der Straßenbahn soll dann im September erfolgen. Die Randbereiche (Geh- und Radwege, Ausgleichsflächen etc.) sollen im November fertig sein.