Bochum-Langendreer.. Zum 15. Dezember wird die Verbindung der Straßenbahn 310 über Kaltehardt eingestellt. Darüber informiert wurden die Anwohner dort bisher nicht.
In Langendreer herrscht dicke Luft. Wieder geht es um die Straßenbahnlinie 310. Und einmal mehr steht die Bogestra im Zentrum der Kritik – zusammen mit der Stadt Bochum. Die Lokalpolitiker der Bezirksvertretung Ost werfen dem Verkehrsunternehmen und die Verwaltung eine mangelhafte Informationspolitik vor.
Neuer Streckenverlauf wird später fertig
Hintergrund: Die Bogestra baut u.a. deshalb seit Jahren an der Erweiterung der Linie 310 über Langendreer-Dorf nach Witten, weil die modernen Niederflurbahnen auf dem Abschnitt, der über Kaltehardt führt, nicht eingesetzt werden können. Bisher waren die Politiker – und natürlich auch die Bürger – davon ausgegangen, dass dieses Teilstück erst vom Schienennetz abgebunden wird, wenn der neue Streckenverlauf über Unter- und Hauptstraße fertig ist. Dies verzögert sich allerdings bis mindestens September 2020.
Busse pendeln auf dem noch fehlenden Abschnitt
Dennoch stellt sich nun plötzlich heraus, dass schon ab 15. Dezember dieses Jahres keine Straßenbahn mehr zwischen Kreuzung Universitätsstraße/Unterstraße und der Haltestelle Papenholz in Witten fahren wird. Ab diesem Datum greift der Fahrplan des neuen Liniennetzes 2020, an dem alle Beteiligten seit Jahren basteln. Um die Anbindung der 310-Fahrgäste nach Witten weiterhin sicherzustellen, lässt die Bogestra auf dem fehlenden Streckenabschnitten zwischen Stiftstraße in Langendreer und Crengeldanz in Witten Busse als 310-Ersatz fahren.
Info beiläufig in einer Verwaltungsmitteilung notiert
Sicher ein schwacher Trost für all diejenigen, die nun künftig erstmal von der Kaltehardt runter ins Dorf müssen, um dann weiter nach Witten fahren zu können. Die Lokalpolitik kritisiert vor allem den spärlichen Informationsfluss. Dass der besagte Abschnitt über Kaltehardt nun doch schon aufgegeben wird, ist beiläufig in einer Verwaltungsmitteilung vermerkt, die der Bezirksvertretung Ost jetzt vorgelegt wurde.
Stadt und Bogestra geraten in Erklärungsnot
Stadt und Bogestra gerieten in der Sitzung des Gremiums in arge Erklärungsnot, begründeten die Entscheidung damit, dass dadurch dann die Niederflur-Variobahnen eingesetzt werden könnten, dass vor allem aber das neue, im übrigen von der Politik beschlossene Liniennetz 2020 auf die neue Streckenführung der 310 ausgerichtet worden sei. „Mit dem Haken, dass vorausgesetzt wurde, dass die 310 dann auch wirklich dort fährt“, war zumindest Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche (SPD) um Klartext bemüht.
Klartext fordern die Politiker nun auch von Stadt und Bogestra, wenn es daran geht, die Anwohner von Kaltehardt und Umgebung zu informieren. „Haben wir im Blick, die Information der Bürger wird kommen“, versprachen die Vertreter von Stadt und Bogestra.