Bochum-Altenbochum. Das Gemeindezentrum Liebfrauen in Altenbochum soll zum Stadtteiltreff umgebaut werden. Eine Projektgruppe soll die Idee jetzt ins Rollen bringen.
Die Idee, das Gemeindezentrum Liebfrauen an der Bruchspitze in Bochum-Altenbochum in ein Stadtteilzentrum zu umzuwandeln, soll Fahrt aufnehmen. Deshalb wurde jetzt eine Projektgruppe gebildet, die den Prozess anstoßen und begleiten soll. Ein erstes Treffen findet Anfang März statt.
Plan fürs Stadtteilzentrum in Bochum-Altenbochum soll zügig umgesetzt werden
Denn von der Idee bis zur Umsetzung dürfe es nicht zu lange dauern, findet Berthold Jäger, Gemeinderatsvorsitzender. Maximal fünf Jahre, „sonst verpufft der Elan“. Deswegen will man das Eisen schmieden, solange es heiß ist. In der Projektgruppe soll als erstes ein konkreter Zeitplan aufgestellt werden. „Um ein Signal zu setzen, dass es los geht.“
„Unsere Vision ist, das katholische Gemeindezentrum zu öffnen und ein Stadtteilzentrum daraus zu machen“, hatte Berthold Jäger im Juni bei einem ersten Akteurs-Treffen erklärt. Hintergrund: Im Zuge des Pfarreientwicklungsprozesses, der einem Sparkurs gleichkommt, soll die Liebfrauen-Kirche in Altenbochum erhalten bleiben, das Gemeindezentrum aber nicht.
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Bis 2030 läuft dieser Pfarreientwicklungsprozess. Noch also hat die Liebfrauen-Gemeinde Zeit, etwas zu unternehmen. „Da auch beschlossen wurde, dass Gemeinden selbst erwirtschaftete Mittel behalten können, wollen wir das Areal mit dem Gemeindezentrum an einen Investor verkaufen und zusammen mit anderen lokalen Akteuren als gemeinschaftlicher Träger für ein Stadtteilzentrum auftreten“, erklärt Berthold Jäger. Das Geld aus dem Verkauf des Grundstücks wolle man mit einbringen.
Auch zwei Häuser sollen für das Stadtteilzentrum weichen
„Wir wollen ein offenes Haus für den ganzen Stadtteil haben“, sagt Berthold Jäger. Nicht nur für Kirchengruppen. Alle in Altenbochum sollen mit dem zentral neben dem Friemannplatz gelegenen Begegnungsort angesprochen und möglichst viele Bedürfnisse befriedigt werden: Musik (Bands und Chöre), Café, Räume für Gruppen, für Versammlungen, für Gymnastik . . . Geplant sei, dass das Stadtteilzentrum den ganzen Tag über genutzt wird.
Gerade an gemeinschaftlichen Räumen fehle es, sagt Berthold Jäger, nicht nur in Altenbochum. Der aktuelle Saal im Gemeindezentrum etwa biete Platz für 300 Menschen. Allerdings geht Jäger davon aus, dass der Gebäudebestand abgerissen und neu gebaut wird. Einen Investor wolle man schließlich auch mit der Aussicht ködern, zusätzlich zum Stadtteilzentrum auch Wohnungen und Geschäftsräume bauen und vermarkten zu können.
Die Projektgruppe
Zur Projektgruppe zählen neben der katholischen u.a. auch die evangelische Gemeinde, das Seniorenbüro, die örtliche Politik und die Stadtteilfreunde Altenbochum, denen das Projekt in Kürze vorgestellt werden soll. Mit im Boot ist auch die evangelische Fachhochschule, die idealerweise über einen eigenen Lehrstuhl für inklusive Stadtteilentwicklung verfügt.
Wichtig ist allen Beteiligten die Akzeptanz der Bürger. „Der Stadteil muss diesen Treff auch wollen“, sagt Berthold Jäger, der bisher aber von ausschließlich positiver Resonanz berichtet. Mittels Bürgerbeteiligung sollen die Bedarfe ermittelt werden.
Geht es nach der Liebfrauen-Gemeinde, wird das Verkaufs-Objekt sogar noch größer als ursprünglich angenommen. Die beiden zur Liebfrauenstraße liegenden Wohnhäuser sollen nun nämlich mit veräußert werden. Laut Jäger werden diese aktuell von Küster, Kaplan, Pater und Kirchenorganist bewohnt. „Insgesamt kämen wir dann auf eine Grundstücksfläche von ca. 2500 Quadratmetern.“
In der Projektgruppe soll auch die Rechtsform der künftigen Trägerschaft entschieden werden. Berthold Jäger geht von einer gemeinnützigen GmbH aus. „Wir wollen ja keinen Profit machen. Gleichwohl muss sich das Stadtteilzentrum rechnen.“
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Insgesamt sieht die katholische Gemeinde das Ganze als „Win-Win-Situation“ und „große Chance“. Mit einem Stadtteiltreff verfüge man als Kirche auch in Zukunft über Räume, die man nutzen kann. Jäger: „Unternehmen wir nichts, haben wir gar keine Räume mehr. Und der Stadtteil auch nicht.“
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