Altenbochum. . Politiker sammeln mit Anwohnern Ideen zur Umgestaltung des Friemannplatzes. Nachbarn wünschen sich einen Bürgertreff mit Boulebahn und Café.

Ist kein Wochenmarkt, bietet der Friemannplatz gegenüber der St. Ludgerus-Kirche keinen sonderlich reizvollen Anblick: parkende Autos, verlassene Marktstände und ein schiefer, niedriger Zaun, der den Platz umgibt. Einzig die hohen Bäume schmücken die Fläche.

David Schary (r.) von der CDU Altenbochum beim Quartiersgespräch Friemannplatz. Bürger äußern Wünsche zur Umgestaltung..
David Schary (r.) von der CDU Altenbochum beim Quartiersgespräch Friemannplatz. Bürger äußern Wünsche zur Umgestaltung.. © Gero Helm

Bürger bringen ihre Ideen ein

Um etwas an diesem Zustand zu ändern, haben Politiker der SPD, CDU und den Grünen aus Altenbochum ein „Quartiersgespräch Friemannplatz“ im Ludgerussaal veranstaltet. Doch ist eine Veränderung überhaupt gewünscht? „Einige Bürger haben sich beschwert“, so David Schary, Vorsitzender der CDU Altenbochum. „Bevor jedoch die Bezirksvertreter Verbesserungen lostreten, war es uns wichtig, alle Anwohner einzubeziehen“.

Bäume sollen erhalten bleiben

Zunächst sind die Anwohner eher misstrauisch: Gibt es tatsächlich noch keine Pläne? „Diese Diskussionsrunde haben wir nur aus dem Grund einberufen, weil es noch keinen einzigen Plan gibt. Wir wollen erste Ideen sammeln“, so der Moderator Wolfgang Neumann von der Verwaltung.

Ulrich Wicking, Vorsitzender der SPD Altenbochum, findet, der Friemannplatz läge zu versteckt: „Wenn Wochenmarkt ist, dann bemerkt ein Außenstehender diesen kaum, denn der Zaun und die Bäume verdecken die Sicht“.

Bäume sollen erhalten werden

Dass die Bäume bleiben sollen, da sind sich die Bürger jedoch alle einig. Lediglich etwas lichten könne man das Ganze. Auch die Anwohnerin Barbara Krüsmann hat Vorschläge: „Der Zaun muss weg. Ein Platz zum Boule spielen und ein Café wären schön. Wichtig ist, da draußen etwas zu schaffen, wo die Bürger sich treffen können, auch bei schlechtem Wetter. Es wäre also auch eine Überdachung sinnvoll“. Besonders wichtig sei ihr außerdem ein Brunnen, der in heißen Sommern Menschen und Vögeln als Wasserstelle diene.

Ebenfalls klar ist, dass mehr Barrierefreiheit geschaffen werden muss. Die Bordsteine um den Platz brauchen Absenkungen. Parkende Autos behindern teilweise den Zugang. „Der Friemannplatz wird fast ausschließlich zum Parken genutzt – verschwendetes Potential“, sagt eine Altenbochumerin, räumt aber ein, dass Parkdruck hoch sei.

Ludgerussaal nutzen

Kritisiert wird auch, dass die Stände der Markthändler, die rund um die Uhr auf dem Friemannplatz stehen. „Doch wo sollen wir die Wagen ansonsten abstellen?“, fragt einer der Verkäufer. Bäcker Lars Wickenburg regt an, den kleinen Straßenabschnitt zum Friemannplatz für Autos zu sperren und so eine Fußverbindung zu schaffen.

Der Wochenmarkt auf dem Friemannplatz

Der Markt findet jeden Dienstag und Freitag von 7 bis 13 Uhr statt.

Bürger kritisieren unter anderem die Öffnungszeiten. Einige regen zudem an, die Marktangebote zu erweitern, mehr Stände sind erwünscht.

Auch der Wunsch nach einem Feierabendmarkt nach dem Vorbild des Moltkemarktes am Springerplatz besteht.

In einigen Wochen wird es erneut ein „Quartiersgespräch“ geben – der Termin wird noch bekannt gegeben.

Gemeindesaal wird womöglich abgerissen

Reinhard Micheel vom Kirchenvorstand der St.-Ludgerus-Gemeinde erwähnt eine weitere geplante Veränderung, die den Ludgerussaal betrifft: „Es könnte passieren, dass der Gemeindesaal abgerissen wird, weil die Kirche sparen muss“. Um dies zu vermeiden, biete sich eine andere Lösung an: Nicht nur der Friemannplatz soll als Treffpunkt für die Altenbochumer dienen, sondern auch der Ludgerussaal. „Er soll ein Haus für alle Bürger werden. Der Stadtteil braucht dringend einen großen Saal“, so Micheel.

Moderator Wolfgang Neumann: „Alle Vorschläge, die wir hier sammeln, gehen an die Bezirksvertreter. Es wird bald eine weitere Sitzung geben, bei der es dann konkreter wird“.