Bochum-Langendreer. Bis Ende 2020 muss klar sein, wie sich die katholische Gemeinde in Bochum-Langendreer neu aufstellt. Pastor Kemper hat da klare Vorstellungen.
Dieses Jahr gilt’s! Bis Ende 2020 muss die katholische Gemeinde in Bochum-Langendreer entscheiden, wie man sich im Rahmen der Vorgaben des Pfarreientwicklungsplans aufstellen will. Im Mittelpunkt steht dabei die Zukunft der Marien-Kirche am Alten Bahnhof. Denn das größte Gotteshaus der Pfarrei Liebfrauen steht weiterhin auf der Kippe.
Katholische Gemeinde in Bochum-Langendreer muss entscheiden: St. Marien oder St. Bonifatius
Aktuell sieht der Pfarreientwicklungsplan nämlich vor, ab 2030 Gottesdienste nur noch in der Bonifatius-Kirche zu feiern. Als Gemeindezentrum wird dagegen der Standort St. Marien bevorzugt. Die Größe der Marien-Kirche spielt bei dieser Entscheidung eine sekundäre Rolle. Es geht in erster Linie um das Geld, was in eine Sanierung gesteckt werden müsste. Und in St. Marien müsste laut Pfarrei deutlich mehr investiert werden als in St. Bonifatius.
Mit Vorstellung des Pfarreientwicklungsplans im Sommer 2018 wurde der Gemeinde in Langendreer zwei Jahre Zeit gegeben, ein Konzept für eine multifunktionale Nutzung der sanierungsbedürftigen Marien-Kirche zu erstellen. Eine Arbeitsgemeinschaft hatte auch bereits gleich damit begonnen. Nun bleibt noch knapp ein Jahr.
Pastor Michael Kemper hat klare Vorstellungen
„Die Arbeitsgruppe trifft sich einmal im Monat“, teilt Michael Kemper, Pastor der Gemeinde und zugleich Stadtdechant, im Gespräch mit der WAZ mit. Auch der Gemeinderat sei beteiligt. Kemper selbst hat ganz klare Vorstellungen, was die Zukunft der Gemeinde Langendreer angeht: „Ich würde gerne alles an einem Standort haben.“
Kemper: „Entscheidung soll die Gemeinde zusammenführen, nicht trennen“
Gottesdienst in St. Bonifatius, dann zum geselligen Beisammensein nach St. Marien – für Michael Kemper ist die Entfernung, die zwischen beiden Standorten liegt, „eher hinderlich“ für ein harmonisches Gemeinde-Miteinander. „Sich nach den Gottesdiensten zwei Kilometer zum Gemeindezentrum bewegen zu müssen sehe ich kritisch.“ Deshalb sehnt Michael Kemper für Ende 2020 eine Entscheidung herbei, die die Gemeinde in Langendreer „zusammenführt und nicht trennt“.
Gemeindehaus soll weiter abgerissen werden
An dieser Entscheidung hängt auch die Zukunft des Gemeindehauses hinter der Marien-Kirche. Obwohl diese im Großen und Ganzen eigentlich geklärt ist: „Es muss abgerissen werden“, teilt Pastor Kemper mit. „So schön das Gebäude auch ist – eine Sanierung ist einfach zu teuer. Die Bausubstanz ist zu schlecht.“ Die Frage ist nur, wann die Abrissbirne geschwungen wird.
Ein Neubau mit Altenwohnungen ist vorgesehen
Denn eigentlich hätte das Gemeindehaus längst Geschichte sein sollen. „In drei bis vier Jahren soll hier ein neues, größeres Haus stehen, das Platz für Altenwohnungen, aber auch für Gemeindebüro und Dienstwohnung, bietet“, hatte Michael Kemper im Januar 2014 im WAZ-Interview gesagt – vor sechs Jahren also.
Der Blick der Gemeinde Bochum-Langendreer ist aufs große Ganze gerichtet
Grund für die Verzögerung war zunächst das Abspringen des Investors, der den Neubau hochziehen sollte, verrät Michael Kemper heute. Dann kam der Pfarrerentwicklungsprozess, der das Projekt in den Hintergrund drängte. „Dadurch wurde in St. Maien und Langendreer der Blick aufs große Ganze gerichtet“, sagt Kemper.