Bochum. Das Festival der freien Kulturszene ist an der Rottstraße eröffnet worden. Zehn Tage lang erklären 200 Künstler die Stadt zu ihrer Spielwiese.

Lange vor Eröffnung der BO-Biennale, dem großen Festival der freien Kulturszene, ist die Hofeinfahrt der Rottstraße 5 vor der Kunsthalle gut gefüllt. Das Wetter zeigt sich heiter-sommerlich, es gibt das eigens gebraute „Bo-Bier“ mit schicken Etiketten passend zum Anlass – und das große Gewölbe der Kunsthalle wird an der Decke mit Projektionen spektakulär bestrahlt.

Allerlei städtische Prominenz und Künstler mischen sich unter das Publikum. Während die Künstlerin Lisa Lyskava kurz vor der Premiere ihrer musikalischen Multimediaperformance „The Sound of Colour“ zusammen mit der Percussion-Formation World Beat Club steht, zeigt sich ein inzwischen seltener Gast in Bochum: Rottstraßen-Theater-Gründer Arne Nobel ist ebenfalls angereis. Er ist mit einer Lesung und eigenen Bildern in dem Atelier Gabi Mol zu erleben.

Wie Waldorf und Statler: Helge Salnikau (links) und Maria Wolf führen schwungvoll durch den Eröffnungsabend.
Wie Waldorf und Statler: Helge Salnikau (links) und Maria Wolf führen schwungvoll durch den Eröffnungsabend. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Der Leiter des Zeitmaul-Theaters Witek Danielczok hingegen freut sich auf die Premiere seines Stückes „Ein Abend im Sommer“, das am Sonntag (16.) um 19.30 Uhr ebenfalls im Rahmen der „Bo-Biennale“ am Imbuschplatz zu sehen sein wird.

Schöne Hommage an Waldorf und Statler aus der Muppet-Show

Zum Start in den Abend haben sich die Schauspieler Maria Wolf und Helge Salnikau ganz wie Waldorf und Statler, die beiden grimmigen Alten aus der Muppet-Show, auf einer Art Gerüst positioniert und führen amüsant-ironisch durch den Abend. Vor dem Grußwort des Kulturdezernenten Dietmar Dieckmann spielt Eva Kurowski und ihre Band entspannte Jazz-Songs. „250 Veranstaltungen an ca. 80 Orten mit 200 Künstlern sind in den nächsten zehn Tagen überall in Bochum zu erleben“, sagt Dieckmann und ist sichtlich stolz auf die zweite Ausgabe des Festivals.

Niederländischer Künstler zeigt seine Kreidezeichnungen

Nahezu die gesamte freie Bochumer Kunst- und Kulturszene hat sich für diese Auflage zusammengetan. Vielgestaltig sind die Programmpunkte, von der langen Nacht der offene Ateliers über Band-Clashes auf den Dächern von Bochum bis hin zu „Bochum Drawings“, dem Projekt des niederländischen Künstlers Bart Lodewijk, bei dem er an unterschiedlichen Orten im Bochumer Innenstadtbereich Kreidezeichnungen anfertigen wird.

Ein Schwerpunkt des Programms liegt in Langendreer

Seine Arbeit ist durch die Vernetzung der drei Kunstinstitutionen „Ad hoc“, Galerie Januar und dem Kunstverein möglich geworden und versteht sich als künstlerische Interaktion im öffentlichen Raum. In einem kurzen Film wird das Projekt auch vorgestellt. Ein Programm für Kinder wird es ebenfalls in den zehn Tagen geben. Schwerpunktmäßig wird in diesem Jahr der Stadtteil Langendreer bespielt. Man darf gespannt sein, was alles passieren wird. Der Eröffnungsabend ist in jedem Fall schon mal ein großer Erfolg.

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