Bochum. . Die zweite BO-Biennale macht ab 13. Juni kulturelle Begegnungen überall in Bochum möglich. Die freie Szene schließt sich wieder zusammen.

Die erste Ausgabe vor zwei Jahren war ein ganz großer Wurf. Jetzt hat sich die freie Kulturszene erneut zusammengetan, um bei der zweiten BO-Biennale die Vielfalt der Kunst in all ihrer Pracht zu feiern. Vom 13. bis 23. Juni steigt das mit viel Herzblut organisierte Festival überall in der Stadt.

Geplant sind 250 Veranstaltungen mit etwa 200 Künstlern an 80 verschiedenen Orten. Von Theater, Musik, Literatur, Tanz bis zu Bildender Kunst ist alles vertreten. Neben den Bochumer Künstlern werden auch zahlreiche Gäste erwartet. „Der große Erfolg und die Freude aller Teilnehmer beim ersten Mal hat uns angespornt, die BO-Biennale erneut auf die Beine zu stellen“, sagt Dorothee Schäfer vom Vorstand des Festivals.

Fördergelder machen’s möglich

Anders als beim ersten Mal wird die BO-Biennale mittlerweile von einem Trägerverein organisiert: Die Freie Kulturszene Bochum e.V. hat sich mit Erfolg auf die Suche nach Fördergeldern begeben, ohne die ein solches Festival nicht durchführbar wäre. Dank einer Förderung in Höhe von rund 100.000 Euro von den Stadtwerken, dem Kultusministerium NRW und der Stadt Bochum steht der Neuauflage nichts mehr im Wege.

„Der Hauptsponsor sind aber weiterhin die Kulturschaffenden selbst“, betont Gerd Spieckermann aus dem Vorstand. „Ohne ihr großes und vielfach ehreamtliches Engagement wäre das alles nicht möglich.“

Konzept wird nur geringfügig geändert

Das Konzept, das vor zwei Jahren ausprobiert wurde, war ein solcher Erfolg, dass es nur geringfügig geändert und weiter ausgebaut wird. So gibt es neue Spielorte (etwa das Kunstmuseum) und neue Partner (u.a. die Bogestra). Am ersten Wochenende (14. bis 16. Juni) öffnen beim „Kunstmix 3000“ rund 50 Künstler die Türen. Angeboten werden diesmal sechs geführte, mehrstündige Touren durch die Ateliers: mal zu Fuß, mal mit dem Rad, mal mit dem Bus. „Dabei erkunden wir auch einige geschichtsträchtige Orte“, sagt Künstlerin Doreen Becker. Die Teilnahme ist frei, eine Anmeldung nicht nötig.

Daran denken viele gern zurück: Auf dem Springorum-Radweg gab es vor zwei Jahren unterhaltsame Kunst- und Theateraktionen. Am 20. Juni wird der Radweg erneut zur großen Open-Air-Bühne.
Daran denken viele gern zurück: Auf dem Springorum-Radweg gab es vor zwei Jahren unterhaltsame Kunst- und Theateraktionen. Am 20. Juni wird der Radweg erneut zur großen Open-Air-Bühne. © Ingo Otto

Eine Wiederholung findet der Open-Air-Tag auf dem Springorum-Radweg – eines der Highlights der ersten Bo-Biennale. Am 20. Juni (Fronleichnam) ist entlang des Abschnitts zwischen Glockengarten und Prinz-Regent-Theater überall etwas los. Auf Hochsitzen kann man Hörgeschichten lauschen, ein Tipi wird aufgebaut, es gibt Workshops, Performances und ein Konzert des Klangkünstlers Christof Schläger.

Konzerte auf drei Dächern

Neu ist eine Konzertreihe unter dem Titel „Klääsch“, bei der sich Musiker ganz unterschiedlicher Stilrichtungen begegnen und nach kurzer Probe gemeinsam musizieren – und dies an ungewöhnlichen Orten. Die Konzerte finden auf drei Dächern (oder Dachterrassen) der Stadt statt: dem Kunstmuseum, dem Handelshof am Konrad-Adenauer-Platz und den Stadtwerken.

Und es gibt noch viel mehr: Im Blue-Square am Bongard-Boulevard laden die Ruhr-Literaten zu Lesungen ein. In einem leer stehenden Geschäft in der Witteler Passage findet eine Fotoausstellung statt. Eine eigene Veranstaltungsreihe blickt außerdem nach Langendreer, wo insgesamt 25 Künstler, Maler und Musiker zu Workshops einladen – unter ihnen ist auch der renommierte Puppenspieler Neville Tranter.