Bochums wohl kleinste Galerie ist leicht zu übersehen. Seit dem Jahr 2013 findet man „ad hoc“ auf einem Hof hinter den Häusern an der Schmidtstraße 35, gleich neben der Moschee. Hier entfaltet sich die Kunst in einer umgebauten Garage, die von regionalen und überregionalen Künstlern geschickt genutzt wird. Denn einfach nur ein paar Bilder in die Garage zu hängen, ist den Galeristen zu wenig: „Die Künstler sollen mit dem Raum spielen und ihn bespielen“, sagt Maximilian Rentrop von „ad hoc“.

Motto: „Ein Raum, eine Position, eine Arbeit“. Die Kunst wird speziell angefertigt – und ist am Ende der rund zweiwöchigen Ausstellung wieder verschwunden. Dann wird alles neu weiß gestrichen – und der nächste Kreative beginnt mit seinem Werk von vorn. Sieben Künstler werden pro Jahr im Griesenbruch gezeigt – und für jeden von ihnen ist die unkonventionelle Herangehensweise eine Herausforderung. Eine leere Doppelgarage wartet auf sie.

Unter dem Titel „Bochum Drawings“ ist derzeit eine Ausstellung des niederländischen Künstlers Bart Lodewijks im „ad hoc“-Raum zu sehen. Der 44-Jährige arbeitet mit einem der flüchtigsten Materialien, das einem Künstler zur Verfügung steht: mit Kreide.

Oft spricht er Menschen auf der Straße an und bittet sie, ihre Wand, ihr Haus oder ihre Wohnung für eine Zeichnung zur Verfügung zu stellen. Durch das Material bedingt ist die Zeichnung natürlich nur temporär vorhanden. Beim nächsten Regen ist alles wieder verschwunden.

Dass Bart Lodewijks dennoch so unermüdlich an seinen Kreidezeichnungen arbeitet, spricht eindeutig für die Schaffenskraft des Künstlers. „Nichts ist für ewig“, meint er. Auch bei „ad hoc“ nicht: Den Raum mag er sehr, doch eigentlich sei er ihm etwas zu klein. Normalerweise bringt Lodewijks seine feinen, wie zufällig wirkenden Kreidelinien an Fassaden von großen Gebäuden an.