Bochum. . In Bochum ist am Abend eine 250-Kilo-Bombe gesprengt worden. Dafür musste sogar der Luftraum gesperrt werden. 1800 Anwohner waren betroffen.
Der Kampfmittelräumdienst hat am Donnerstagabend eine britische 250-Kilo-Bombe aus dem zweiten Weltkrieg an der Bergmannstraße in Bochum-Hofstede kontrolliert gesprengt. 1800 Anwohner mussten zuvor evakuiert werden.
Lesen Sie hier die Entwicklung in unserer Chronik nach:
20.50 Uhr: Es ist vollbracht. Der Blindgänger ist kontrolliert gesprengt worden.
20.29 Uhr: In zehn Minuten soll der Blindgänger gesprengt werden. Sogar der Luftraum über Bochum ist nun gesperrt.
20.00 Uhr: Ab jetzt ist auch die Dorstener Straße gesperrt. Wenn die Bombe gesprengt wird, wird nur ein dumpfer Knall zu hören sein, heißt es von der Feuerwehr.
19.54 Uhr: Mittlerweile sind knapp 50 Anwohner in der Sammelstelle eingetroffen.
19.08 Uhr: Zwölf DRK-Helfer versorgen die vorwiegend älteren Menschen in der Sammelstelle mit Kaffee, Tee und Wasser. Etwa 30 Menschen haben sich bisher dort eingefunden.
18.45 Uhr: Die Dorstener Straße soll nicht vor 20 Uhr gesperrt werden. Gleiches gilt für den Bahnverkehr.
18.32 Uhr: Zum ersten Mal wird in Bochum eine Bombe kontrolliert gesprengt, sagt Feuerwehrchef Simon Heußen. Bisher habe der Kampfmittelräumdienst immer den Zünder entfernt oder gesprengt. Der Knall wird in der Umgebung zu hören sein, heißt es.
18.19 Uhr: Am Fundort der Bombe haben die Stadtwerke Bochum damit begonnen, eine Gasleitung abzuschieben, die am Fundort vorbeiläuft.
18.15 Uhr: Die Polizei sperrt die Zufahrtsstraßen zum Evakuierungsbereich. Die Dorstener Straße bleibt zunächst noch frei, sie wird erst kurz vor der Sprengung gesperrt. Gleiches gilt für die Bahnstrecke. Für Anwohner pendeln Busse zwischen dem Evakuierungsbereich und der Sammelstelle im Gemeindehaus an der Dorstener Straße Ecke Poststraße. Haltestellen sind an der Meesmannstraße Ecke Kepler Weg und an der Herzogstraße Ecke Bergmannstraße.
17.57 Uhr: 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Ordnungsamt und DRK bereiten sich auf dem Parkplatz des Straßenverkehrsamtes auf die Evakuierung vor. Die soll in wenigen Minuten beginnen.
17.42 Uhr: Das DRK hat eine Betreuungsstelle im Gemeindehaus an der Dorstenerstraße Ecke Poststraße eingerichtet.
17.05 Uhr: Die Feuerwehr Herne meldet, dass die Bombe erst gegen 21 Uhr gesprengt werden soll.
16.59 Uhr: Auf Herner Stadtgebiet muss nur ein Betrieb geräumt werden - das Fitnessstudio „Fitklusiv“auf der Dorstener Straße 23.
16.38 Uhr: Die Evakuierung im betroffenen Bereich wird voraussichtlich erst um 17.30 Uhr starten. Derzeit wird eine Betreuungsstelle durch das DRK Bochum vorbereitet.
16.27 Uhr: Die Feuerwehr weist darauf hin, dass entgegen ersten Aussagen das Straßenverkehrsamt nicht als Sammelstelle dient. Die müsse erst noch eingerichtet werden. Wo, das steht noch nicht fest.
15.52 Uhr: Damit die Bombe sicher gesprengt werden kann, wird das Loch jetzt erst wieder mit Erde aufgefüllt.
15.47 Uhr: Die Vorbereitungen für die Evakuierung laufen an. 1.800 Menschen sind davon betroffen.
15.40 Uhr: Die Stadt hat eine Karte zum Evakuierungsradius veröffentlicht.
15.31 Uhr: Die Bombe liegt in einem Gewerbegebiet. Das Hannibalcenter ist von den Evakuierungen nicht betroffen, auch bei Evonik in Herne geht der Betrieb weiter. Allerdings muss die Dorstener Straße zwischen Herzogstraße und dem Hannibalcenter gesperrt werden. Das allerdings nicht vor 17 Uhr.
15.18 Uhr: Der Langzeit-Säure-Zünder stellt den Kampfmittelräumdienst vor eine besondere Herausforderung. Der Zünder könne nicht entschärft werden, die Bombe müsse kontrolliert im sechs Meter tiefen Erdreich gesprengt werden, heißt es von Feuerwehrsprecher Markus Wendelberger.
14.51 Uhr: Jetzt tritt der Evakuierungsplan in Kraft. Mehr dazu in Kürze.
14.45 Uhr: Ob es sich überhaupt um eine Bombe handelt, war in den vergangenen Tagen gar nicht klar. Es könne auch schlicht ein anderer metallischer Gegenstand sein, hatte es geheißen. Um an diesen zu kommen, musste Grundwasser abgepumpt werden.
14.39 Uhr: Der Blindgänger ist in den vergangenen Tagen aufwendig freigelegt worden. Er liegt in etwa sechs Metern Tiefe.
Einige Bombenentschärfungen in Bochum seit 2008
Bei der Entschärfung einer Zehn-Zentner-Bombe in der Bochumer Innenstadt musste am 20. Oktober 2008 sogar der Luftraum über Bochum gesperrt werden. Nahezu die komplette Einkaufszone musste geräumt werden. Der große Sitzungssaal im Rathaus wurde zur Notaufnahme umfunktioniert.
Am 15. Dezember 2008 wurde in Riemke eine Fünf-Zentner-Bombe entschärft. Damals wurden rund 1000 Anwohner evakuiert. Für eine halbe Stunde musste sogar die A 43 gesperrt werden. Der Fachmann benötigte 20 Minuten, um den Aufschlagzünder zu entfernen.
Am Friedhof in Weitmar wurde Anfang Juni 2010 eine Weltkriegsbombe entschärft. Die amerikanische Zehn-Zentner-Bombe war nach Auswertungen alliierter Luftbilder entdeckt worden. 750 Menschen mussten evakuiert werden.
Während der aufwendigen Arbeiten am Bochumer Westkreuz wurde im März 2011 eine Bombe entdeckt. Der Blindgänger lagt im Bereich der Wattenscheider Straße. Sie wurde an Ort und Stelle ohne große Komplikationen entschärft.
Auf dem ehemaligen Nokia-Gelände wurde am 18. Mai 2012 eine britische Fliegerbombe entschärft. Mitarbeiter von über 15 anliegenden Unternehmen waren von der Evakuierung betroffen.
Am 26. September 2014 musste die A 40 in Bochum im zwischen den Abfahrten Hamme und Stadion für eine Bombenentschärfung gesperrt werden. Rund 1000 Anwohner waren betroffen. Es bildeten sich lange Staus.
Im März 2017 legte ein Blindgänger das Hannibal-Center in Hofstede zeitweise lahm. Das komplette Einkaufscenter musste geräumt werden. Ein Feuerwerker hatte den Aufschlagzünder mit bloßen Händen herausgeschraubt.
Eine Zehn-Zentner-Bombe lähmte am 25. Januar 2018 wiederum die Innenstadt. Rund 100 Kilogramm Sprengstoff befanden sich in dem Ungetüm. Die Bombe lag direkt vor dem Kortumhaus. Bei diesem Einsatz musste unter anderem auch die WAZ-Redaktion evakuiert werden. Schon damals stand im Raum, die Bombe kontrolliert zu sprengen.