Bochum. . Ein Baggerfahrer hat am Mittwochvormittag eine Fliegerbombe in Hofstede entdeckt. Kurz vor 17 Uhr wurde sie erfolgreich entschärft.

  • Nach einem Bombenfund am Mittwochvormittag in Hofstede wurden Anwohnerhäuser und auch Teile des Hannibal-Centers evakuiert
  • Der Blindgänger schlummerte nur anderthalb Meter unter der Straße „In der Provitze“ - der Entschärfer drehte den Zünder mit der Hand raus
  • Rund 120 Menschen kamen in einem Gemeindehaus unter, um die Zeit der Evakuierung zu überbrücken

Die Anwohner an der Straße „In der Provitze“ in Hofstede wurden gestern Vormittag von einer Bombenwarnung überrascht: Bei Straßenbauarbeiten wurde eine fünf Zentner schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Um 16.58 Uhr gab der Kampfmittelräumdienst Entwarnung. Ein Feuerwerker hatte den Aufschlagzünder der Bombe mit der bloßen Hand herausgeschraubt, weil eine andere, rein mechanische Lösung nicht möglich war. Danach atmeten alle Beteiligten auf.

Ab 13.30 Uhr war das Gebiet um den Fundort in einem Radius von 300 Metern evakuiert worden. Das galt auch für Teile des Hannibal-Einkaufcenters. „Es sind einige Läden betroffen, die sich im Umkreis befinden. Dazu zählen C&A, Aldi, Adler, Poco und Medimax“, sagte Feuerwehrsprecher Markus Wendelberger.

Sperrung wegen Fahrbahnerneuerung

Die Straße „In der Provitze“ ist zurzeit wegen Erneuerung der Fahrbahn teilweise gesperrt. Bei diesen Arbeiten stieß ein Baggerfahrer auf die englische Fliegerbombe. Sie schlummerte nur anderthalb Meter unter der Oberfläche. „Die Bombe liegt ideal für den Entschärfer“, so Wendelberger.

Michelle Ostwinkel und Tochter Kassandra warten im Gemeindehaus.
Michelle Ostwinkel und Tochter Kassandra warten im Gemeindehaus. © Dietmar Wäsche

900 Menschen sind in den von der Evakuierung betroffenen Straßen gemeldet. Wer keine andere Möglichkeit hatte, konnte in dieser Zeit im Gemeindehaus St. Nikolaus von Flüe an der Dorstener Straße/Ecke Poststraße unterkommen und sich dort bei Kaffee und Fernsehen die Zeit vertreiben.

Rund 120 Menschen nahmen dieses Angebot wahr. „Ich war nur eben einkaufen. Als ich zurückkam, wurde ich nicht mehr in meine Straße gelassen“, erzählt Anwohner Sascha Brunnstein. „Natürlich habe ich genau dann kein Handy dabei.“

120 Menschen im Gemeindehaus

Insgesamt elf Gruppen wurden losgeschickt, um die Anwohner in der Straße zu evakuieren. Michelle Ostwinkel kam mit ihrem Baby zur Sammelstelle, als sie das Megafon hörte. „Mein Mann hat versucht mich abzuholen, aber wurde nicht mehr in die Straße gelassen, wo er parken konnte. An der Sammelstelle kann er schlecht halten. Deshalb warte ich hier, bis wir wieder in unsere Wohnungen dürfen.“

Neben Anwohnern sammelten sich dort auch Mitarbeiter der evakuierten Geschäfte aus dem Hannibal-Center. „Wir haben um etwa 12 Uhr erfahren, dass eine Bombe gefunden wurde, und sind deshalb gemeinsam hierher gekommen“, so Jason Kessy, Mitarbeiter im Fahrradgeschäft Meinhövel. „Mal schauen, ob wir nachher nochmal öffnen können.“