Werne/Langendreer. . Mögliche Straße durchs Werner Feld ist wohl vom Tisch – zur Freude von Politik und Bürgerinitiativen. Doch die Arbeit ist damit nicht beendet.
Gute Nachricht für alle, die sich seit fast vier Jahren für den Erhalt des Werner Feldes einsetzen: Die mögliche Bundesstraße durch das Naherholungsgebiet zwischen Werner Hellweg und Provinzialstraße ist so ziemlich vom Tisch. Dies geht aus einem Zwischenbericht zur Gewerbeflächen-Erschließung in Werne und Langendreer hervor, den die Stadt jetzt vorlegte.
Darin heißt es, dass die umstrittene Verbindung vom Opel-Werk III zum Werner Hellweg und darüber hinaus zur A 40 „als wenig vorteilhaft eingeschätzt“ und „daher voraussichtlich nicht mehr priorisiert“ wird. Das war vor drei Jahren noch ganz anders. Damals legte die Verwaltung den politischen Gremien eigentlich nur diese Nord-Variante vor, über die der künftig zu erwartende Verkehr, den eine weitere Entwicklung des Werk-III-Geländes mit sich brächte, abfließen sollte.
Bezirksvertretugn Ost legte Protest ein
Dagegen legte die Bezirksvertretung Ost, angeführt von der rot-grünen Koalition, sogleich Protest ein. Eine Bürgerinitiative, die sich später in zwei aufsplittete, folgte kurz darauf. Gemeinsam wurde gegen die drohende Bundesstraße gekämpft. Zu einer Versammlung der „Protest-Bürger“ im Erich-Brühmann-Haus kamen rund 500 (!) Menschen. Ein starkes Signal.
Stadt: Bestehende Straßen umbauen
Laut Verwaltung sollen die bestehenden Straßen punktuell umgebaut werden. Es müssten aber auch neue gebaut werden, um die großen Gewerbeflächen im Osten zu entwickeln.
Zur allgemeinen Information soll es demnächst eine Bürgerversammlung geben – noch vor den Beratungen in den politischen Gremien.
Dirk Meyer, Sprecher der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung, freut sich über die positive Entwicklung. Zugleich fordert er, dass nun die vorhandenen Straßen so hergerichtet werden, dass diese den künftigen Verkehr aufnehmen können. Damit meint Meyer nicht nur die Provinzialstraße, sondern auch den Werner Hellweg. Er vermisst weiterhin ein Gesamtkonzept für den Bochumer Osten, in dem Flächen-Entwicklungen, die Infrastruktur und der Verkehr berücksichtigt werden.
Auch Detlef Kühlborn von den Grünen ist hoch erfreut. „Das ist voll in unserem Sinne.“ Er lobt auch das Engagement der Bürger: „Das war gute Unterstützung und zeigt, was man erreichen kann, wenn man sich einsetzt.“
Weiterhin droht eine Bebauung
Finden auch die beiden Bürgerinitiativen. „Das ist ein wichtiger Etappensieg für uns“, sagt Beate Scheffler von Pro Feld. Umso wichtiger sei jetzt die zügige Sanierung der B 235 (Hauptstraße/Provinzialstraße), meint auch Scheffler. Doch sie weiß, dass noch viel Arbeit bevorsteht. Schließlich droht ein Teil des Werner Feldes weiterhin bebaut zu werden. Zumindest stellt der Regionalplan des Regionalverbandes Ruhr (RVR) diese Möglichkeit nach wie vor in Aussicht. Beate Scheffler: „Wir werden als Verein so lange weiterkämpfen, bis der endgültige Erhalt des Werner Feldes auch politisch besiegelt ist.“
Auch Nadja Zein-Draeger von der Bürgerinitiative Werner Feld sieht dies so. „Eine Baustelle weniger, aber die Arbeit geht weiter.“ Sie freut sich, dass die Anfragen ihrer Initiative zu diesem positiven Zwischenbericht der Verwaltung führten. „Toll, dass so konstruktiv darauf eingegangen wurde.“