Bochum. . Die Freiwillige Feuerwehr Bochum hat die Bezeichnung „Wochenendhelfer“ scharf kritisiert. Ärger gibt es auch über einen Grünen-Antrag im Rat.
Erst in der vergangenen Woche hat die Freiwillige Feuerwehr wieder ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Aus dem ganzen Stadtgebiet rückten die Löschzüge aus, um die brennenden Strohballen eines Stiepeler Landwirtes zu löschen. Der Einsatz dauerte viele Stunden, die ganze Nacht waren die Feuerwehrleute auf den Beinen.
Deshalb ärgern Karl Appelhoff, der sich als Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr jederzeit vor seine Leute stellt, Berichte, die die Arbeit oder den Ausbildungsstand der Wehr abqualifizieren.
Anfrage der Grünen im Rat
Ein Bericht der WAZ und ein Kommentar dazu hatten die Gemüter vieler der freiwilligen Feuerwehrleute erhitzt. Anlass der Berichterstattung war eine Anfrage des Grünen Sebastian Pewny im Rat, bei der er sich mit der einheitlichen Arbeitskleidung von Rettungsdienst und Feuerwehr auseinander gesetzt hatte.
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„Wir sind keine ‘ehrenamtlichen Wochenendhelfer’, wir sind zu jeder Tag- und Nachtzeit einsatzbereit“, betont Karl Appelhoff. Durch diese Art der Berichterstattung habe sich mancher schlicht herabgesetzt gefühlt. Dabei räumt er ein, dass es Unterschiede in der Ausbildung gebe und nicht jeder Feuerwehrmann, jede Feuerwehrfrau auch ein ausgebildeter Rettungssanitäter sei. „Das trifft jedoch auch für Berufsfeuerwehrleute zu“, ergänzt er.
Freiwillige Feuerwehr ist häufig im Einsatz
Appelhoff geht davon aus, dass in etwa 50 bis 60 Prozent der Brandeinsätze auch Freiwillige Feuerwehren ausrücken oder alarmiert werden. Dabei besetzen sie die Wachen, sichern die Verpflegung oder sind eben – genau wie ihre hauptberuflichen Kollegen und Kolleginnen – direkt vor Ort mit der Brandbekämpfung beschäftigt.
Das Problem eines angeblichen Etikettenschwindels, der durch die einheitliche Berufsbekleidung provoziert werde, sehen Appelhoff und seine Kollegen nicht. Es sei ohnehin nur in den großen Städten in Nordrhein-Westfalen so, dass aufgrund der Struktur Rettungsdienst und Feuerwehr in einem einheitlichen Amt geführt werden.
Kleinstädte sind auf Freiwillige Feuerwehr angewiesen
Viele kleinere Städte zudem haben gar keine eigene Berufsfeuerwehr. Sie sind allein auf die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehren angewiesen.
Der Anfrage von Pewny steht Appelhoff übrigens ebenfalls kritisch gegenüber: „Wenn einer Oma im dritten Stock der Rockzipfel brennt, interessiert sie sich letztendlich nicht dafür, ob sie von der Freiwilligen oder von der Berufsfeuerwehr gerettet wird. Wichtig ist, dass überhaupt jemand da ist.“