Bochum. . Immer mehr Bochumer leiden unter der Hitze, beispielsweise mit Kreislaufbeschwerden. Doch die Trockenheit schadet auch den Tieren und der Umwelt.

Der Hochsommer hat die Stadt weiterhin im Griff: 35 Grad zeigte das Thermometer gestern vielerorts an – Abkühlung nicht in Sicht. Dieses Wetter hat längst nicht mehr nur positive Seiten: So hat das St.-Josef-Hospital in den vergangenen sechs Wochen rund 40 Patienten stationär aufgenommen, die mit hitzebedingten Beschwerden in die Notaufnahme kamen.

„Gerade ältere und vorerkrankte Menschen leiden unter den Temperaturen“, sagt der medizinische Geschäftsführer Dr. Christoph Hanefeld. „Es ist wissenschaftlich belegt, dass verschiedene Erkrankungen bei Extremtemperaturen über 30 Grad zunehmen.“

© Dietmar Wäsche

Auch beim Rettungsdienst der Feuerwehr beobachte man derzeit eine Zunahme von Einsätzen im Zusammenhang mit akuten Kreislaufbeschwerden, sagt Feuerwehrsprecher Markus Wendelberger.

Gefahr von Flächenbränden steigt an

Gleichzeitig steigt die Gefahr von Flächenbränden: Erst vor wenigen Tagen löschten Feuerwehrkräfte einen Heckenbrand, der auf ein Wohnhaus überzugreifen drohte. „Es ist alles knochentrocken“, warnt Wendelberger. Obgleich die Stadt kein Grillverbot verhängt hat, bittet Stadtsprecher Peter van Dyk „um erhöhte Achtsamkeit“.

Dass Bäumen und Sträuchern die anhaltende Trockenheit zusetzt, ist an vielen Stellen im Stadtgebiet zu beobachten. Hier soll die Aktion „Nassmacher“ von Radio Bochum und Freiwilliger Feuerwehr ein wenig Abhilfe schaffen.

Wie man mit der Wärme besser klarkommen kann

Der Kardiologe Dr. Christoph Hanefeld gibt Tipps:

Die Hitze so gut wie möglich meiden.

Mindestens zwei bis drei Liter am Tag trinken.

Luftige Kleidung tragen, damit Schweiß verdunsten kann.

Bei Vorerkrankungen mit dem Arzt besprechen, ob die Medikation modifiziert werden sollte.

In den vergangenen Tagen hätten verschiedene Löscheinheiten mit mehreren Zehntausend Litern Wasser Bäume gegossen. Viele Bürger beteiligen sich ebenfalls an der Aktion und gießen mit Eimern und Gießkannen in ihrer Nachbarschaft. „Jeder Liter ist gut“, sagt Wendelberger. Auch die Stadt ruft zum Gießen auf, außerdem bittet sie darum, im Schatten Wasserschalen für Tiere aufzustellen.

Fischsterben vermeiden

Auch an anderer Stelle hilft die Feuerwehr aus: Mit zwei Fahrzeugen wälzten Ausbilder Armin Huppertz und zwölf Feuerwehrschüler gestern an den Grummer Teichen das Wasser um. Bei hohen Wassertemperaturen komme es schließlich oft zum Fischsterben, da sich dann weniger Gas im Wasser löse. „Das Umwälzen erhöht den Sauerstoffgehalt im Teich“, sagt Feuerwehrschüler Fabian Nowak.

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Konkret wird Wasser bei dem Vorgang angesaugt und dann in hohem Bogen zurückgespritzt. Dabei vergrößere sich die Oberfläche, das Wasser könne so besser den Umgebungssauerstoff aufnehmen. Circa 2400 Liter pro Minute werden mit den beiden Fahrzeugen so umgewälzt – und das vier Stunden lang.

Eine Sache ist Ausbilder Armin Huppertz bei der Aktion besonders wichtig: „Jeder trinkt hier sechs Liter täglich.“