Bochum. . Besorgt sind Eltern einer Bochumer Schule, an der ein Messerstecher trotz Haftstrafe wieder am Unterricht teilnimmt. Es gibt Gegenmaßnahmen.

Erneut hat ein Elternteil seine Sorge geäußert, dass ein 17-jähriger Messerstecher trotz einer Verurteilung zu einer Haftstrafe ohne Bewährung wieder in seine alte Schule zurückgekehrt ist. „Es gibt viele, die Angst haben“, sagte eine Mutter dieser Zeitung. „Es bestehen große Bedenken.“

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Der 17-Jährige war im Juli 2017 maßgeblich an einer sehr schweren Messerattacke an der Herner Straße beteiligt. Die Tat beging er aus völlig nichtigen Anlass heraus. Die Mutter einer Mitschülerin des Täters hält es nun für möglich, dass ein falsches Wort ausreichen könnte – und er könnte erneut zustechen. Sie sei von der Schule über den Fall auch nicht informiert worden. Die tödliche Messerattacke in Lünen hat Eltern ganz besonders sensibilisiert.

Das Landgericht hatte den Jugendlichen am 15. Februar zu zweieinhalb Jahren Jugendstrafe verurteilt, ein Mittäter (23) bekam sechs Jahre und drei Monate. Weil das Urteil noch nicht rechtskräftig ist, kam der 17-Jährige vorläufig frei.

„Engmaschige Begleitung“

Auf Anfrage dieser Zeitung hat die Bezirksregierung konkretisiert, wie die Schule mit dieser Situation umgeht. Demnach dokumentieren die Lehrer stündlich das Verhalten des 17-Jährigen in einer Art Protokoll. Seine Eltern müssen das täglich abzeichnen. Zudem stehen Schulpsychologen im Hintergrund bereit. Man habe „ein System entwickelt, das eine engmaschige Begleitung möglich macht“. Bisher sei alles „ganz unspektakulär“ mit dem 17-Jährigen abgelaufen.