Bochum. Prinz-Regent-Theater: Die Nichtverlängerung des Direktoren-Vertrags ist auf Eis gelegt. Nach Mediationsgesprächen gilt nun eine Schonfrist.

  • Die Zusammenarbeit am Prinz-Regent-Theater soll auf eine neue Basis gestellt werden
  • Der Theaterkrach um die Vertragsverlängerung von Romy Schmidt ist beigelegt
  • Bis Februar gilt eine „Schonfrist", dann wollen Vereinsvorstand und Direktorin sich entscheiden

Im Theaterkrach im Prinz-Regent-Theater hat sich der Pulverdampf verzogen. Es sieht so aus, als würde es doch noch die Chance auf einen neuen Vertrag für Direktorin Romy Schmidt geben. „Die Nichtverlängerung ist vorerst auf Eis gelegt“, heißt es aus dem Weitmarer Theater.

Gemeinsamer offener Brief

In einem gemeinsamen offenen Brief äußerten sich Susanne Muthig-Beilmann (Vorstand Theaterverein Prinz-Regent) und Schmidt als Theaterchefin zu der aktuellen Entwicklung.

Wie berichtet, hatte die von Kritik und Publikum gefeierte PRT-Leiterin nach Querelen mit der (inzwischen zurückgetretenen) Vereinsvorsitzenden Sibylle Broll-Pape ihr Aus im Privattheater ab nächstem Sommer verkündet. Der Vorstand sprach im Gegenzug von einem „Vertrauensverlust“, fühlte sich von Schmidts selbstbewusstem Auftritt anlässlich einer Pressekonferenz Ende August überfahren.

Der Fall schlug hohe Wellen

Die Causa schlug in der hiesigen Kulturszene und auch überregional Wellen, die Stadt sah sich in der Pflicht, einzugreifen. Auf Vermittlung von Kulturdezernent Michael Townsend wurde der Ex-Kulturstaatssekretär Peter Landmann als Mediator nach Bochum gebeten. Das scheint funktioniert zu haben. „In mehreren Gesprächen haben wir uns mit der negativen Entwicklung beschäftigt.

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Die Gespräche waren ausführlich und sehr offen“, heißt es in dem offenen Brief. Und weiter: „Wir wollen versuchen, eine grundlegend veränderte Praxis der Kommunikation zu finden, um verlorenes Vertrauen wieder aufzubauen.“

Neuanfang mit vielen Veränderungen

Der Neuanfang beinhaltet auch strukturelle und organisatorische Veränderungen. So soll die nach Broll-Papes Rückzug vakante 2. Vorstandsposition schnellstmöglich neu besetzt und die Vereinssatzung überarbeitet werden, um die Gesamtverantwortung der Theaterleitung zukünftig zu stärken. Ebenso werden „geregelte Kommunikationsstrukturen“ im gegenseitigen Umgang angestrebt.

Theaterleiterin zeigt sich „sehr erleichtert“

Im Endeffekt wird die vom Theaterverein beschlossene Nichtverlängerung von Schmidts Vertrag bis Ende Februar 2018 auf Eis gelegt. „Wir wollen uns vier Monate Zeiten nehmen, um zu sehen, ob eine vertrauensvolle Zusammenarbeit möglich ist“, heißt es in der Erklärung.

Der Kulissendonner hat dem kleinen Theater und seinen Beschäftigten in den letzten acht Wochen schwer zugesetzt. „Ich bin sehr erleichtert, dass wir jetzt eine Lösung gefunden haben“, so Romy Schmidt auf WAZ-Nachfrage.