Bochum. . Ex-Theaterchefin Sibylle Broll-Pape erklärt ihren Rücktritt als Vorsitzende des Theatervereins. Der Schritt erfolge „aus persönlichen Gründen“.

Neues vom Theaterstreit am Prinz-Regent-Theater: Sibylle Broll-Pape, langjährige Direktorin des PRT und inzwischen Intendantin des ETA-Hoffmann-Theaters Bamberg, hat ihren Rücktritt als Vorsitzende des PRT-Trägervereins erklärt. „Ich habe diesen Schritt aus persönlichen Gründen vorgenommen, aus Arbeitsüberlastung durch meine hiesige Position in Bamberg“, heißt es in einer von Broll-Pape gestern abgesetzten Pressemitteilung.

Sie wolle mit ihrem Rückzug eine „emotionslose Grundlage“ für die am Privattheater in Weitmar anstehende Mediation zur Entschärfung des Konflikts schaffen, „in der Hoffnung auf eine gute Zukunft für das Prinz-Regent-Theater.“

Auch OB Thomas Eiskirch hatte Verwunderung geäußert

Wie berichtet, war hinter den Kulissen an der Prinz-Regent-Straße die Situation eskaliert, nachdem die Leiterin Romy Schmidt erklärt hatte, der Vereinsvorstand wolle ihren im nächsten Jahr auslaufenden Vertrag nicht verlängern – trotz künstlerischer Erfolge, trotz rekordverdächtiger Besucherzahlen, trotz ihrer, Schmidts, erklärten Absicht, weitermachen zu wollen. Der PRT-Vorstand mit Broll-Pape an der Spitze hatte Schmidts nicht abgestimmten Vorstoß in eigener Sache als Affront aufgefast: „Als wir davon erfuhren, sind wir aus allen Wolken gefallen.“

Spätestens seit dieser Anfang September ruchbar gewordenen Entwicklung gilt das Verhältnis zwischen Sibylle Broll-Pape (61) und der von ihr selbst einst lancierten Nachfolgerin Romy Schmidt (37) als zerrüttet. Nach zahlreichen Solidaritätsbekundungen pro Schmidt aus der freien Szene und aus dem Schauspielhaus – auch OB Thomas Eiskirch hatte seine Verwunderung über den Theaterkrach geäußert – hatte Broll-Pape bereits ihre Demission von der Vereinsspitze angekündigt. Nun wurde sie mit Wirkung vom 5. Oktober vollzogen.

Ex-Kulturstaatssekretär Peter Landmann soll vermitteln

Die Stadt hatte Mitte September mit Ex-Kulturstaatssekretär Peter Landmann einen Mediator ins Spiel gebracht, der nun zwischen Romy Schmidt und dem Vorstand, der bis auf weiteres kommissarisch von der 2. Vorsitzenden Susanne Muthig-Beilmann geleitet wird, vermitteln soll. Wie die WAZ erfuhr, sind Vorstand und Direktorin für Gespräche offen, das Schlichtungstreffen soll noch in diesem Monat stattfinden.