Bochum. Bochums Georgios Masouras sorgt für Musik wie zu Gekas-Zeiten. Der Doppelpacker gegen den BVB schwärmt von den Fans und entschuldigt sich bei Hofmann.
Georgios Masouras sprach leise, mit einem Lächeln auf den Lippen, als er in in der Interview-Zone des Ruhrstadions sein erstes Bundesliga-Heimspiel erklären sollte. Zwei Tore erzielte der 31-Jährige Zugang und ließ die Zeiten von Theofanis Gekas beim VfL Bochum wieder aufleben.
2006/07 verzückte der griechische Landsmann von Masouras den VfL mit seinen 20 Treffern, mit dem zelebrierten Sirtaki. Im März 2007, vor 18 Jahren feierte Bochum den letzten Derby-Heimsieg gegen den BVB. 2:0. Doppeltorschütze: Theofanis Gekas.
Sirtaki im Ruhrstadion: Masouras will vielleicht bald dazu tanzen
2:0 hieß es am auch Samstag, 15. Februar 2025. Doppeltorschütze: Georgios Masouras. Und die Stadionregie war vorbereitet - nach den Treffern der Leihgabe von Olympiakos Piräus dröhnte Sirtaki durchs Rund, ebenso nach dem Schlusspfiff. Noch schwang Masouras nur kurz mit den Mitspielern die Hüften zum Rhythmus. „Vielleicht“, sagte er, werde er demnächst auch das Tor-Tänzchen zum Sirtaki hinlegen.
„Ich habe mich gefreut, den Sirtaki zu hören. Ich hoffe bald auf den nächsten. Ich kenne auch die Geschichte mit Theofanis Gekas. Er ist einer der besten Stürmer Griechenlands“, sagte Masouras. „.Ich bin sehr glücklich mit diesem Spiel“, so der Angreifer, der schon bei seinem Debüt, dem 2:2 in Kiel überzeugt, aber noch nicht getroffen hatte.
Masouras schwärmt von Bochum-Fans: „Atmosphäre ist herausragend“
Der Angreifer schwärmte von den Fans: „Meine Teamkollegen hatten mir vorher erzählt, wie die Atmosphäre sein würde. Die ist herausragend hier. Ich habe das nicht erwartet, was hier los war. Die Fans haben von der ersten Minute bis zum Abpfiff gepusht.“
Masouras harmonierte prächtig mit Wandspieler Hofmann. Der Kapitän des Tages habe „ein bisschen getanzt“ zum Sirtaki, sagte Hofmann lachend. „Das war schon witzig, kam ein bisschen aus dem Nichts. Ich hoffe, wir hören ihn noch öfter hier.“
Spielt Masouras so weiter - definitiv. Gefühlt, meinte Hofmann, agierte der Winterzugang so, als sei er schon viel länger in Bochum als gerade mal zwei Wochen. Weil Olympiakos Piräus selbst noch Ersatz suchte, liehen die Griechen Masouras, an dem Bochum bereits seit mehr als einem Jahr interessiert war, erst kurz vor Transferschluss ziehen. Eine Kaufoption hat der VfL nicht.
Bochums Hofmann über Masouras: „Er war gefühlt überall“
Masouras beschäftigte den BVB permanent, spielte links wie rechts, zog in die Tiefe, von fehlender Spielpraxis oder seiner Prellung aus dem Kiel-Spiel keine Spur. Er sollte „immer in der letzten Linie agieren, um mich herum spielen“, erklärte Hofmann. „Er war gefühlt überall.“ Hofmann verzieh ihm dann auch, dass er ihm das 1:0 klaute. Hofmanns Schuss wäre auch ohne Masouras‘ Grätsche, der den Ball kurz vor der Torlinie ins Netz beförderte, ins Tor gegangen. „Ich habe mich bei Philipp entschuldigt. Er hat das gut gemacht. Ich hatte so viel Power, konnte nicht mehr stoppen. Ich musste den Ball nur noch über die Linie drücken“, erklärte Masouras.
Kurz darauf nutzte er in Torjäger-Manier einen Fauxpas von Niklas Süle aus - mit einem perfekten Abschluss ins linke Eck. Doppel- und Dreierpacks in wenigen Minuten haben beim VfL zurzeit Konjunktur. Erst Myron Boadu mit drei Treffern gegen Leipzig und zwei Treffern Kiel - jetzt Masouras.

Hecking lobt den Einsatz und Spielintelligenz von Masouras
Seine enorme „Spielintelligenz“ hob Trainer Dieter Hecking hervor, seine Technik, seine läuferische Qualität. Dortmund habe nie gewusst, „wo er auftaucht“, Masouras habe sehr viele Meter gemacht, sei daher für jeden Gegner unbequem. Ebenso wie der zweite Winterzugang Tom Krauß gebe er dem Team mehr „Stabilität“.
Masouras hätte sogar noch ein drittes Tor erzielen können, als er Couto den Ball klaute, zweimal an Torwart Gregor Kobel scheiterte und dann den Ball ans Außennetz schoss. Hofmann tröstete ihn - an diesem Derby-Sieg-Samstag konnte Masouras das verpasste dritte Tor gut verkraften. „Da war ich nicht gut genug“, sagte er auf Englisch. „Noch“, verriet Hofmann, „versteht er nicht so gut Deutsch.“ In der Kabine hilft ihm vor allem Anthony Losilla.
Dass er das VfL-Spiel, die Bundesliga so gut versteht, das hat eben auch viel mit Qualität und Erfahrung zu tun, erklärte Hecking. Und Erfahrung aus der Champions League, von Länderspielen bringt der Grieche geballt mit.
Bochums Angreifer Masouras ist im Angriff flexibel einsetzbar
Mit Masouras ist Bochum flexibler, unberechenbarer geworden: In Kiel spielte er vor allem über Rechtsaußen, diesmal beschäftigte er die gesamte Dortmunder Kette. „Ich kann auf allen Positionen spielen, ich spiele für meine Teamkollegen“, meinte Masouras. „Hoffi ist ein erfahrener Spieler und er weiß, wann er den Ball behalten oder weiterspielen muss. Es ist eine gute Connection zwischen uns.“
Der VfL kletterte erstmals seit Anfang Oktober zumindest über Nacht auf Rang 17 vor Kiel, punktgleich mit Heidenheim, beide spielen erst am Sonntag. Zwölf Spiele stehen noch aus, zunächst in Wolfsburg am kommenden Samstag (15.30 Uhr). Masouras‘ Ziel ist klar: „Wenn wir so weitermachen und hart arbeiten, werden wir das Ziel erreichen, in der Bundesliga zu bleiben.“
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