Bochum. Der VfL Bochum feiert den ersten Derby-Heimsieg seit dem Aufstieg gegen den BVB. Horn hält die Null, die Defensive steht. Die Noten.

Die Bochumer Fans feierten am Ende jeden gewonnenen Zweikampf wie ein Heldenstück, tanzten in der ersten Halbzeit den Sirtaki - und ausgiebig nochmal nach dem Schlusspfiff. Der VfL besiegt die kriselnde Borussia aus Dortmund trotz des Ausfalls von vier Spielern mit einer taktisch und kämpferisch einwandfreien Leistung mit 2:0 - die Einzelkritik.

Timo Horn: Erster Saisoneinsatz für die bisherige Nummer zwei – erste Glanzparade in Minute elf, als er einen Schuss von Guirassy zur Ecke parierte. Der Im Fünfmeterraum nach BVB-Ecken ging er nicht energisch dazwischen, hatte auch ein, zwei Wackler und mitunter das Quäntchen Glück auf seiner Seite, wenn der BVB kläglich verzog. Note: 3

VfL Bochum: Oermann hält Bynoe-Gittens in Schach

Tim Oermann: Der 21-Jährige spielte für den verletzten Felix Passlack den rechten, allerdings deutlich defensiver orientierten Schienenspieler. Das derzeit größte Talent des VfL sollte mit seinem Tempo die Geschwindigkeit von Bynoe-Gittens aus dem Spiel nehmen, das gelang ihm gut. Oermann spielte selbstbewusst auf, beschränkte sich im zweiten Durchgang aufs Wesentliche. Note: 2,5

Ivan Ordets: Der Abwehrchef spielte kompromisslos, aber anfangs nicht fehlerlos. Hatte Glück, dass seine zu kurze Kopfballrückgabe Guirassy nicht bestrafte. Lieferte sich mit Dortmunds Angreifer packende Duelle, wurde immer stärker, strahlte im zweiten Durchgang viel Souveränität und Ruhe aus und war oft zur rechten Zeit am rechten Ort. In der Luft eine Bank. Note: 2,5

Bernardo: Stärkste Leistung in diesem Kalenderjahr

Erhan Masovic: Erstmals nach vier Spielen mit nur zwei Kurzeinsätzen stand der Innenverteidiger wieder in der Startelf, erhielt den Vorzug vor Jakov Medic. Wenn Dortmund mal gefährlich wurde, sah oft Masovic nicht so glücklich aus wie früh gegen Guirassy. Stabilisierte sich aber schnell und trug zur kompakten Defensivarbeit viel bei. Note: 3

Bernardo: Der Brasilianer holte sich nach erfolgreicher Grätsche gegen Brandt gleich Szenenapplaus ab, blieb giftig in den Zweikämpfen, gewann die meisten. Kümmerte sich vor allem um Brandt, aber half auch aus, wenn ein Adeyemi mal entwischte. In dieser Form macht er sich wieder äußerst begehrt für stärkere Klubs. Note: 2

firo :  15.02.2025,
Fussball, Fußball, 1.Liga, 1.Bundesliga, Saison 2024/2025, 
VfL Bochum 1848 - BVB, Borussia Dortmund
Tom Krauß zeigte im Mittelfeldzentrum defensiv wie offensiv eine sehr starke Leistung für den VfL Bochum im Derby gegen Borussia Dortmund mit Karim Adeyemi. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Ibrahima Sissoko: Der auf Strecke stärkste Sommerzugang kehrte nach seiner Gelbsperre in die Startelf zurück, seine Präsenz als Sechser, sein Spielverständnis, seine Zweikampfstärke halfen dem VfL enorm. Gewann auch in brenzligen Situationen wichtige Zweikämpfe, stopfte immer wieder Löcher, zeigte eine gute Antizipation, war gefühlt im zweiten Abschnitt der Herrscher des Feldes. Daher die Bestnote 1

Winterzugang Krauß ist ein Riesengewinn für den VfL Bochum

Matus Bero: Der Kämpfer im Zentrum überzeugte erneut mit seiner Laufstärke, seiner Intensität gegen den Ball, initiierte die eine oder andere Umschaltaktion, wobei hier mehr möglich gewesen wäre. Hatte in beiden Durchgängen Abschlüsse, spielte als rechter, vagabundierender Achter erneut eine Schlüsselrolle. Note: 2

Tom Krauß (bis 90.): Er ist ein Winner-Typ, will auch im Training immer gewinnen – und zeigt das in der Bundesliga. Der Winterzugang war präsent im Zentrum, riss mit, setzte erfolgreich nach und war an den ersten beiden Treffern entscheidend beteiligt. Beim 1:0 schickte er genial Hofmann steil, beim 2:0 setzte er Süle beherzt unter Druck. Zeigte, dass er mit dem Ball ganz viel anfangen, die entscheidenden Pässe spielen kann wie auf Holtmann (60.). Note: 1,5

Doppelpack von Masouras in seinem ersten Bundesliga-Heimspiel

Georgios Masouras (bis 88.): Seine Prellung aus dem Kiel-Spiel war ihm in keiner Sekunde mehr anzumerken. Der Grieche war sofort drin im Spiel, prüfte zweimal Keeper Kobel. Masouras spielte rotierend in der Doppelspitze mit Hofmann, war viel unterwegs rechts, links, mittig, zog in die Tiefe, zeigte seine starke Technik. Er weckte das Stadion mit dem 1:0, legte nach Süles Fauxpas eiskalt nach zum 2:0 – Bochum feiert wieder mit Sirtaki! Blieb im zweiten Durchgang lauffreudig, ein Unruheherd, auch wenn er nicht mehr ganz so durchsetzungsstark war. Scheiterte nach starkem Nachsetzen gleich zweimal an Kobel, traf dann nur das Außennetz (70.). Note: 1,5

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Gerrit Holtmann (bis 74.): Der Flügelstürmer übernahm die Rolle von Maxi Wittek als linker Schienenspieler, der Tempomann verteidigte gegen Tempomann Adeyemi und dann Duranville aufmerksam, opferte seine offensiven Qualitäten praktisch für die Mannschaft. Kam dadurch nicht so in die gefährlichen Offensivaktionen wie zuletzt, taktisch bedingt. Wenn er sich einschaltete, wurde es oft gefährlich – wie bei seiner Chance zum 3:0 (60.). Note: 3

Philipp Hofmann (bis 88.): Strahlte eine halbe Stunde überhaupt keine Gefahr aus, zog dann mustergültig in die Tiefe, schloss ab – Masouras drückte den Ball, der auch so reingegangen wäre, über die Linie. Eine Schlüsselszene. Hatte zwar kaum Offensivaktionen, machte aber immer wieder den Ball fest, gefiel mit ein paar guten Pässen auf Masouras und klugen Seitenverlagerungen, lief beherzt an und sorgte so für Entlastung. Note: 3

Eingewechselt beim VfL Bochum:

Cristian Gamboa (ab 74.), Dani de Wit (88.), Moritz Broschinski (88.), Anthony Losilla (90.) alle ohne Note

Reserve: Paul Grave, Cristian Gamboa, Jakov Medic, Mats Pannewig, Koji Miyoshi, Samuel Bamba

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