Bochum. Der VfL Bochum muss wohl nicht nur im Derby gegen Dortmund am Samstag auf Myron Boadu verzichten. Krauß und Holtmann sind dabei. Hecking hofft noch auf Masouras.
Herber Rückschlag für den VfL Bochum: Torjäger Myron Boadu fällt im Derby gegen Borussia Dortmund am Samstag (15.30 Uhr) im ausverkauften Vonovia Ruhrstadion aus. Der 24-Jährige zog sich beim Spiel in Kiel (2:2) eine Muskelverletzung im Oberschenkel zu. Dies teilte der Klub am Dienstagvormittag mit. Wie lange er ausfällt, ist offen. Nach unseren Informationen dürfte es auch für das Spiel beim VfL Wolfsburg in der Woche darauf sehr eng werden. Es soll sich um einen oder zwei kleinere Faserrisse im hinteren rechten Oberschenkel handeln.
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Dagegen kann Gerrit Holtmann gegen die Borussia wohl auflaufen. Der Außenangreifer, zuletzt in starker Form, blieb in der Halbzeit in der Kabine, weil er ein Ziehen im Oberschenkel verspürt hatte.
Holtmann und Krauß tragen keine schweren Blessuren davon
Bereits am Samstag erklärte Holtmann, dass es auch eine Vorsichtsmaßnahme war, „damit nichts Großes passiert“. Eine schwerere Blessur trug der 29-Jährige nicht davon, erklärte der Klub. Trainer Dieter Hecking geht davon aus, dass Holtmann am Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann, erklärte er nach dem Training am Dienstagnachmittag.
Entwarnung gab es auch bei Tom Krauß, der am Dienstag bereits wieder mitwirkte. Der Mittelfeldmann klagte nach einem Schlag von Lewis Holtby über Kopfschmerzen, musste kurz vor Schluss ausgewechselt werden. Wegen des Fouls wurde das 3:2 für Kiel von Holtby nach Videobeweis aberkannt. Seinem Einsatz gegen den BVB steht nichts im Wege.
Offen ist noch, ob der zweite Winterzugang Georgios Masouras mitwirken kann. Der Grieche hatte in Kiel einen Schlag aufs Knie abbekommen. „Es war vom Schmerzempfinden heute schon besser. Wir hoffen, dass er am Mittwoch individuell und am Donnerstag wieder mit der Mannschaft trainieren kann“, sagte Hecking. In Kiel hatte der ohne viel Spielpraxis vor gut einer Woche angekommene Angreifer sein Debüt gegeben, spielte bis in die Nachspielzeit. „Fürs erste Spiel war seine Leistung sehr ordentlich. Nach hinten raus merkte man, dass die Körner etwas weg waren“, meinte Hecking. Sein Einsatz gegen den BVB sei „nicht ausgeschlossen“.
Boadu-Ausfall schmerzt: Fast so effektiv wie Kane und Schick
Boadus Ausfall ist für den gesamten VfL schmerzhaft. Sieben Tore hat der Niederländer erzielt für den VfL in nur elf Einsätzen, in 584 Spielminuten, zudem ein Tor vorbereitet. Im Schnitt schießt er alle 83 Minuten ein Tor - nur Leverkusens Patrik Schick (14 Tore/alle 60 Minuten im Schnitt) und Bayerns Harry Kane (21/73) sind effektiver von allen Torschützen der Bundesliga ab zwei Treffern.
In der Rückrunde liegt er gleichauf an der Spitze der Torjägerliste mit Kane. Bochums zweitbester Schütze Matus Bero kommt auf drei Treffer, Boadus Sturmkollegen Philipp Hofmann (2) und Moritz Broschinski (1) zusammen auf drei.

Verletzungen sind das große Manko bei Stürmer Boadu
Der hochbegabte Angreifer vereint Technik, Tempo und Abschluss-Stärke. Verletzungen aber begleiten ihn in seiner Karriere - sonst würde der Leihspieler von AS Monaco auch nicht für den VfL spielen. Gut zwei Monate fiel Boadu, zu Saisonbeginn noch nicht so fit wie erhofft nach einer Vorsaison mit langer Verletzungspause und wenig Spielpraxis, mit einer Schambeinentzündung aus. von Oktober bis Dezember. Erst im neuen Jahr hatte Trainer Dieter Hecking ihn spielfit an Bord.
In Mainz (eingewechselt) und gegen St. Pauli verzichtete Hecking auf ihn, gegen Leipzig, Mönchengladbach und nun in Kiel stand er in der Startelf. Dazwischen, beim 0:1 gegen Freiburg, durfte Boadu erst nach gut 60 Minuten mitmischen. Sein Dreierpack gegen Leipzig und Doppelpack in Kiel halten den VfL im Rennen im Abstiegskampf.
Boadu arbeitet in Kiel vorbildlich - und verletzt sich dann
Auffallend: Nach einer auch läuferisch enttäuschenden Vorstellung in Mönchengladbach zeigte Boadu in Kiel neben seiner fußballerischen Qualität auch viel Einsatz, attackierte forsch, arbeitete nach hinten mit. Bei einem Sprint Richtung eigene Hälfte verletzte er sich am rechten hinteren Oberschenkel, musste kurz vor der Pause ausgewechselt werden - und fehlt gegen den BVB.
Da auch Linksverteidiger Maximilian Wittek ausfällt nach seiner fünften Gelben Karte, muss Hecking in der Startelf mindestens zwei Wechsel vornehmen. Für Wittek könnte Bernardo auf die linke Seite rücken, wenn Hecking zur Viererkette zurückkehrt. Als Innenverteidiger sind Erhan Masovic und Jakov Medic neben Ivan Ordets vorstellbar. Gerrit Holtmann wäre eine offensive Variante als linker Schienenspieler. Einen etatmäßigen Ersatz für Witteks Position gibt der Kader nicht her.
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