Kiel. Mehrere Schiedsrichter-Entscheidungen beim 2:2 in Kiel erhitzen die Gemüter. Vor allem Lewis Holtby war extrem verärgert.

Dieses Interview von Lewis Holtby wird noch eine ganz Weile nachhallen. Rigoros rechnete der Mittelfeldspieler und Kapitän von Holstein Kiel nach dem 2:2 gegen den VfL Bochum mit der Leistung von Schiedsrichter Felix Zwayer ab.

„Jetzt mal ganz im Ernst, ich sag nichts mehr dazu“, legte ein fassungsloser Holtby nach Spielende am Sky-Mikrofon los, als er zu der Szene vor dem nicht gegebenen 3:2 der Kieler befragt wurde. Wegen Holtbys Arm-Einsatz im Zweikampf mit Tom Krauß entschied Zwayer auf Rücksprache mit dem VAR, das Tor abzuerkennen. Holtby: „Wenn das ein Foul ist, dann ist das ein Skandal. Mal ehrlich.“

Nach Remis gegen VfL Bochum: Kiel-Kapitän Holtby völlig außer sich

Völlig erbost legte der Ex-Schalker nach: Zwayer habe gesagt, „ich wische ihm komplett durchs Gesicht. Ich wische ihm überhaupt nicht durchs Gesicht.“ Holtby war derart außer sich, dass er sogar mit dem Karriereende drohte: „Wenn das ein Foul ist, dann höre ich besser auf.“

Zog in Kiel den Zorn von Lewis Holtby auf sich: Schiedsrichter Felix Zwayer.
Zog in Kiel den Zorn von Lewis Holtby auf sich: Schiedsrichter Felix Zwayer. © dpa | Friso Gentsch

Aber auch andere Entscheidungen des Schiedsrichters brachten den Mittelfeldspieler zur Weißglut - etwa ein vermeintliches Foulspiel von Ivan Ordets Ordets im VfL-Strafraum, das nicht geahndet wurde. „Ordets macht einen Schritt nach hinten, trifft mich. Hier sehen sie das Blut. Wir fehlen die Worte“, wütete Holtby. Sein emotionales Fazit zu den strittigen Entscheidungen: „Puh, was für aberkannte Mopeds.“

VfL Bochum: Kopfschmerzen bei Tom Krauß nach Holtby-Wischer

Der gefoulte Krauß gab sich auf Sky-Nachfrage zur Szene mit Holtby diplomatisch. „Man muss es nicht unbedingt geben, da haben wir etwas Glück“, so der Bochumer Winter-Neuzugang. „Fakt ist aber, dass ich Kopfschmerzen habe.“ Später bekräftigte Krauß in der Mixed Zone: „Mein Gefühl war, dass der Ellbogen gegen das Gesicht gegangen ist.“

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Deutlich rationaler als der völlig aufgewühlte Holtby antwortete Holstein-Trainer Marcel Rapp: „Das ist schon eine sehr, sehr harte Entscheidung. Für den Schiedsrichter war es ein Foul.“

Wiederum zur Szene mit Ordets und Holtby fällte Rapp ein klares Urteil. „Ich kann nur das sagen, was der vierte Offizielle mir erklärt hat: Wenn ein Spieler einen Gegenspieler nicht sieht, ist es kein Foul. Ich kenne die Regel nicht. Für mich ist das ein klares Foul.“ Dieses Spiel an der Kieler Förde wird noch für Gesprächsstoff sorgen.