Bochum. Nach dem Aus von Peter Zeidler setzt der VfL Bochum auf eine Interimslösung: Die bisherigen Co-Trainer Markus Feldhoff und Murat Ural übernehmen.
Am Tag nach der Freistellung von Trainer Peter Zeidler hat der VfL Bochum schnell Fakten geschaffen. Markus Feldhoff springt als Interimstrainer ein und bereitet die Mannschaft auf das Heimspiel gegen den FC Bayern München am kommenden Sonntag vor. Unterstützt wird der 50-Jährige dabei von Murat Ural. Das bestätigte der Revierklub am Montagvormittag.
Feldhoff und Ural sind eigentlich als Co-Trainer beim Bundesliga-Schlusslicht tätig. Feldhoff gehört dem Trainerstab seit Sommer 2023 an. Ural wechselte in diesem Sommer aus der Schweiz an die Castroper Straße, er war unter Bo Henriksen erst Co-Trainer beim FC Zürich und dann Interimstrainer. Er kam auf Wunsch von Peter Zeidler, gab schon bisher bei den Trainingseinheiten oft lautstark Kommandos. Die erste öffentliche Trainingseinheit wird am Dienstag, 22. Oktober, um 15 Uhr stattfinden.
Der frühere Bundesliga-Profi Feldhoff (unter anderem Uerdingen, Leverkusen, Gladbach) arbeitete den Großteil seiner Trainerkarriere als Assistent - etwa unter Jürgen Klinsmann bei Hertha BSC. Er sammelte aber auch schon Erfahrung in der ersten Reihe: beim VfL Osnabrück, den er in der Saison 2020/21 allerdings nicht vor dem Abstieg aus der 2. Bundesliga bewahren konnte.
Ural verbrachte seine gesamte Laufbahn als Spieler und Coach bis zu seinem Wechsel nach Bochum in der Schweiz. Zuletzt war er als Co- und später Interimstrainer des FC Zürich aktiv.
Kein Kandidat mehr war wie berichtet Heiko Butscher, der nicht zum vierten Mal einspringen sollte und weiterhin die U23, derzeit Tabellenführer der Oberliga, betreuen soll. Auch U19-Trainer David Siebers war beim Präsidium als Interimstrainer im Gespräch. Siebers wird im Klub hoch geschätzt, ihm traut man sogar ein längerfristiges Engagement zu.
Genau das ist ein Grund, warum der 37-jährige Fußball-Lehrer, der bisher noch kein Profiteam betreut hat, nicht „verbrannt“ werden soll: Denn mit einer aktuell offenbar nicht leicht zu führenden, in jedem Fall verunsicherten und erfolglosen Mannschaft gegen die Bayern und in der Folge in Frankfurt, gegen Leverkusen und in Stuttgart zu bestehen, ist aktuell äußerst unwahrscheinlich. Insofern macht die „Zwischenlösung“ mit den Co-Trainern nach der Entscheidung am Sonntag zunächst Sinn.
Schnellstmöglich soll ein Sportdirektor verpflichtet werden, der dann den neuen Trainer mit aussucht. Derzeit gilt eine externe Lösung als Favorit, aber auch eine interne Lösung - Siebers oder auch Feldhoff/Ural im Erfolgsfall - ist nicht ausgeschlossen.
Das Programm, durch das Feldhoff und Ural den sieglosen VfL führen müssen, ist ein überaus anspruchsvolles. Nach dem Heimspiel gegen die Bayern geht es nach Frankfurt, ehe Meister Bayer Leverkusen ins Ruhrstadion kommt. Anschließend geht es in die Länderspielpause. Diese könnten die Bochumer nutzen, um eine neue Dauerlösung zu präsentieren.
Alles Weitere zur Entscheidung des VfL Bochum und zu den Trennungen von Zeidler sowie Sportdirektor Marc Lettau lesen Sie hier.
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