Bochum. Eine Baustelle beim VfL Bochum scheint sich zu schließen. Nach dem öffentlichen Konter von Anthony Losilla an Ilja Kaenzig gab es eine Aussprache.
Erst haben sie übereinander gesprochen, dann miteinander. Nach der 0:5-Klatsche des VfL Bochum gegen den FC Bayern haben sich zwei wichtige Personen im Klub für ein Gespräch zusammengefunden, um zumindest eine Baustelle dieser Tage wieder schnellstmöglich zuzuschütten. Kapitän Anthony Losilla und VfL-Geschäftsführer Ilja Kaenzig trafen sich zur Ausprache.
„Die ganze Geschichte ist wirklich halb so wild. Toto hat als Kapitän reagiert und sich vor die Mannschaft gestellt – das ist auch gut so, denn diese Einstellung brauchen wir. Ich habe noch am Sonntagabend persönlich mit ihm darüber gesprochen und auch über das, was ich mit meiner Aussage gemeint habe: dabei ging es auf Nachfrage zur Trainersuche nämlich nicht um schwierige Menschen, sondern lediglich darum, dass die Struktur des Kaders aufgrund vieler Faktoren komplex ist“, sagte der Schweizer gegenüber dieser Redaktion. „Wir hatten einen großen Umbruch, dazu einen Trainerwechsel, viele neue Spieler aus unterschiedlichsten Ligen, und so weiter. Darauf habe ich mich bezogen. Aber ich werde in Zukunft noch mehr darauf achten, dass meine Worte nicht missverständlich interpretiert werden können – denn natürlich steht der Zusammenhalt über allem.“
VfL Bochum: Losilla konterte Kaenzig
Am Sonntag ließ Losilla in der Mixed Zone des Bochumer Ruhrstadions aufhorchen, als er auf Nachfrage eine Aussage seines Bosses konterte. „Ich finde nicht, dass wir eine schwierige Gruppe haben, ganz ehrlich. Wir haben noch nie so eine einfache Gruppe gehabt“, sagte er und legte nach: „Ich finde schade, dass wir sowas äußern, das brauchen wir nicht. Wir müssen als Verein eine Einheit sein und nicht gegeneinander sein.“
Losilla kritisierte damit Aussagen Kaenzigs aus der vergangenen Woche. Am Donnerstag in einer Medienrunde sprach er erstmals von einer „nicht einfachen Mannschaft“, die in Bochum zusammenspielen würde. Am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Bayern präzisierte er. „Das bezieht sich nicht auf Menschen. Es sind keine bösen Spieler oder dass die negativ herkommen. Es gibt einfachere Kabinen, sagen wir es mal so. Das wird da draußen auch erzählt.“
In der Mannschaft kam das nicht gut an. Mehrere Spieler haben verwundert auf die Kritik reagiert. Auch Stürmer Moritz Broschinski äußerte sich am Sonntag entsprechend. „Ich kann nur sagen, dass es nicht der Fall ist. Es gibt keine schwierige Kabine. Die Jungs kommen alle miteinander klar. Wir haben alle zusammen ein Ziel.“