Bochum. Der Bundesligist muss weitere 10.000 Euro und 72.500 Euro für unsportliches Verhaltens seiner Anhänger bezahlen. Für die Gesamtsumme an Strafen könnte man einen Spieler bezahlen.

Die Strafen, die der VfL Bochum für unsportliches Verhalten seiner Fans bezahlen muss, bleiben ein Thema. So hat das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) den Bundesligisten im Einzelrichterverfahren nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss mal wieder wegen unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger mit Geldstrafen in Höhe von 10.000 Euro und 70.250 Euro belegt.

Die 10.000 Euro wurden fällig, weil beim Heimspiel des VfL gegen den VfB Stuttgart am 20. Januar 2024 in der 12. Minute auch aus dem VfL-Fanblock Gegenstände auf das Spielfeld geworfen. Das Spiel musste aufgrund dessen für wenige Minuten unterbrochen werden.

Fans des VfL Bochum brennen beim Spiel gegen Leverkusen 59 Bengalos ab

Der Verein hat dem Strafantrag zugestimmt, dass Urteil ist damit rechtskräftig. 3330 Euro der Strafe können für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwendet werden.

Die Geldstrafe in Höhe von 70.250 Euro gibt es, weil zu Beginn der zweiten Halbzeit des Bundesligaspiels gegen Bayer 04 Leverkusen am 12. Mai 2024 Bochumer Zuschauer mindestens 15 Bengalische Feuer und drei Raketen zündeten. Die Begegnung musste daraufhin für zwei Minuten unterbrochen werden. Zudem brannten Bochumer Anhänger über die gesamte Partie hinweg mindestens 44 weitere Bengalische Feuer ab.

Der Verein hat dem Urteil zugestimmt, das Urteil ist damit rechtskräftig

VfL Bochum muss mehr als 532.000 Euro an Strafen an den DFB zahlen

Der VfL Bochum wurde damit erneut kräftig zur Kasse gebeten. Die Summe aller Strafen der gerade abgelaufenen Saison belaufen sich derzeit auf mehr als 532.000 Euro Sie liegen damit längst in einer Euro-Region, mit der es möglich wäre, einen weiteren Spieler oder weitere Angestellte des Vereins zu bezahlen.

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Vor allem für Pyro-Vergehen einiger Fans musste der VfL Bochum in der vergangenen Saison viel bezahlen. So wurde nach dem Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund eine hohe Strafe fällig. 112.500 Euro musste der Verein in Richtung Deutscher Fußball-Bund überweisen.

Nach dem Derby in Dortmund musste der VfL Bochum 112.500 Euro Strafe zahlen

Zu Beginn der zweiten Halbzeit war das Derby gegen Borussia Dortmund Ende Januar kurzzeitig unterbrochen worden. Der Grund: ein massiver Einsatz von Pyrotechnik im Gästeblock, der das Dortmunder Stadion an jenem Sonntagabend in weißen Rauch hüllte.

Einige Bochumer Fans hatten sich in der Halbzeitpause unter großen Schwenkfahnen vermummt und anschließend bengalische Lichter gezündet. Rund 20 Fackeln brannten dabei im Unterrang der Nordtribüne ab. Zudem ließen die VfL-Anhänger einige Raketen in den Himmel steigen, einige prallten sogar gegen das Stadiondach.

Aufgrund der Rauchentwicklung entschied Schiedsrichter Benjamin Brand daher, die Partie für eine kurze Zeit zu unterbrechen.

Auch Fans des VfL Bochum protestierten gegen DFL-Entscheidung

10.000 Euro musste der VfL Bochum bereits nach dem Heimspiel gegen den FC Augsburg eine Woche später zahlen, als VfL-Fans verschiedenen Gegenstände, vor allem Tennisbälle, als Protest gegen einen möglichen Investoreneinstieg bei der DFL auf das Feld warfen.

Wochenlang flogen in den deutschen Stadien zahlreiche Tennisbälle, Flummis und Schokotaler aus den Fankurven auf den Rasen und sorgten so für zahlreiche Spielunterbrechungen. Die deutschen Fanszenen protestierten gegen einen möglichen Investoreneinstieg in die DFL.

Infolge der immensen Proteste hatte das Präsidium der DFL am 21. Februar beschlossen, den Prozess zum Abschluss einer Vermarktungspartnerschaft nicht weiterzuführen. Am 20. März hatte sich dann der DFB-Kontrollausschluss auf eine einheitliche Linie zur Behandlung der Spielverzögerungen verständigt und die ersten Strafanträge an die Vereine verschickt.

In der Bundesliga sollen die Vereine für kurze Spielunterbrechungen mit 10.000 Euro belangt werden, in der 2. Bundesliga mit 5000 Euro sowie in der 3. Liga mit 2500 Euro. In Extremfällen können in der Bundesliga bis zu 50.000 Euro, in der 2. Bundesliga maximal 30.000 Euro sowie in der 3. Liga bis zu 15.000 Euro fällig werden. Dem Verband zufolge wird nicht der Protest an sich sanktioniert, sondern die Unterbrechungen, bei denen bewusst Grenzen überschritten wurden.

Bisher verhängte der DFB im Zusammenhang mit den Protesten gegen den Investoreneinstieg Strafen von 876.080 Euro.

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