Gelsenkirchen. . Der 27-jährige Martin Fourcade ist der beste Biathlet der Welt. Am 28. Dezember startet der ultra-professionelle Franzose in der Schalker Arena.
Die besten Sportler der Welt zeichnen sich nicht nur durch ihre überragenden körperlichen Fähigkeiten aus. Ein starkes Herz und ein großes Lungen-Volumen reichen nicht allein aus, um in Ausdauerdisziplinen an der Weltspitze zu stehen. Überragende Athleten sind auch stark im Kopf und hochprofessionell. Martin Fourcade ist ein Großer des Sports. Der 27-jährige Franzose ist der beste Biathlet der Welt. Vier Mal in Serie hat er den Gesamt-Weltcup gewonnen, er hat zwei olympische Goldmedaillen und sechs Weltmeister-Titel geholt. Fourcade überlässt nichts dem Zufall, und deshalb wird er sich auch auf seinen Start am 28. Dezember in der Schalker Arena bei der World Team Challenge akribisch vorbereiten.
Auch interessant
„Ja, es stimmt. Ich bin sehr rational und vor allem sehr zielgerichtet“, sagt Fourcade. „Das ist meine größte Qualität. Aber manchmal würde ich mir wünschen, etwas spontaner zu sein.“ Der ultra-professionelle Fourcade wird auf Schalke mit seiner Teamkollegin aus der französischen Nationalmannschaft, Marie Dorin-Habert, an den Start gehen. Ein starkes Duo, denn die 29-Jährige war mit zwei Gold- und zwei Silbermedaillen bei der WM 2015 in Kontiolahti die herausragende Teilnehmerin. Und das, obwohl sie erst im September 2014 ihre Tochter Adèle zur Welt gebracht hatte. „Ich habe mir Marie als Partnerin für den Wettkampf in Gelsenkirchen ausgesucht“, sagt Fourcade. „Wir verstehen uns super, und sie ist unglaublich stark.“ Schon als Fourcade 2012 sein Debüt auf Schalke gab, lief er an der Seite von Dorin-Habert, und zusammen landeten sie direkt auf dem Podium.
Fourcade liegt auch Vermarktung am Herzen
Martin Fourcade, dessen Bruder ebenfalls ein Biathlet der Weltklasse ist, blickt über den Tellerrand seiner Sportart hinaus. In den sozialen Netzwerken ist er fast so häufig unterwegs wie in der Loipe. Nicht nur seine eigene, sondern auch die Vermarktung seines Sports liegt ihm am Herzen.
Auch interessant
Und deshalb reizt ihn das Spektakel in der Schalker Arena, in der sonst Fußballer um Punkte spielen, besonders. „Für uns ist dieser Wettkampf auf Schalke ein großer Gewinn“, sagt er. „Nicht alle Biathlon-Fans können zu den Weltcups in die Alpen fahren. Deshalb müssen wir zu unseren Anhängern kommen.“
Vier Staffel-Weltmeister gehen an den Start
Auf Schalke schätzt er die besondere Atmosphäre. Viele Zuschauer ist er auch von den Weltcup-Rennen gewohnt. „Aber in Gelsenkirchen sind die Fans ganz nah an uns dran. Das liebe ich“, sagt er. Für den Franzosen ist das Event im Ruhrgebiet eine gelungene Mischung aus Sport und Show. Auch wenn es nicht um Weltcup-Punkte geht, will er bei allem Spaß gewinnen. So ist Fourcade, für ihn geht es immer um den Sieg.
Auch interessant
Und der wird ihm in Gelsenkirchen nicht leicht gemacht. Mit den deutschen Duos Laura Dahlmeier/Simon Schempp und Franziska Hildebrand/Erik Lesser gehen vier Staffel-Weltmeister 2015 an den Start. Schempp hat es in dieser Saison schon einige Male geschafft, vor dem großen Fourcade über die Ziellinie zu gehen.
Zehn Stunden Schlaf
Solche Niederlagen motivieren Fourcade erst recht. Der Mann, der nichts dem Zufall überlässt, hat seine eigene Methode der Vorbereitung. Nach der Saison zieht er eine akribische Analyse. Auf der einen Seite listet er seine eigenen Stärken auf, die andere füllt er mit seinen schwachen Punkten. Unter dem Strich kommen dann neue Methoden heraus, wie er seine Waffe und seine Lauftechnik weiter verbessern kann. Oder er schaut sich bei einem mehrmonatigen Aufenthalt in Norwegen bei den skandinavischen Weltklasse-Langläuferinnen Marit Björgen und Therese Johaug spezielle Übungen für die Bauchmuskulatur ab, die er in sein Trainingsprogramm aufnahm.
Auch interessant
Fourcade gilt auch als ein bedächtiger Mensch, der erst denkt und dann spricht. „Ich lasse mich nicht stressen“, sagt Fourcade. „In der Regel schlafe ich mindestens zehn Stunden. Sind es weniger als acht, war es keine gute Nacht.“ Auf Schalke wird er auf jeden Fall ausgeschlafen sein, denn zum Shoot-Out muss er am 28. Dezember erst um 17.15 Uhr in der Arena sein.