Essen. Ausgerechnet gegen Rot-Weiss Essen feierte die SpVgg Unterhaching im Hinspiel ihren bislang letzten Sieg. Auch bei RWE haben sie einen Plan.

Der Spielplan meint es momentan gut mit Drittligist Rot Weiss Essen: Nach den ersten beiden Siegen in Folge in dieser Saison kommt nun die SpVgg Unterhaching zur Hafenstraße (Samstag, 14 Uhr). Das Team von Trainer Heiko Herrlich trägt einen schweren Rucksack mit sich herum: Seit 18 Spielen wartet das Schlusslicht nun schon auf den dritten Saisonsieg, der letzte gelang ausgerechnet - daheim gegen RWE (2:0) im letzten September. Was bitteschön soll da also schief gehen?

Die Gefahr liegt genau in diesem Umstand und der allgemeinen Erwartungshaltung. Wenn da nicht die böse Statistik wäre: Die Essener sind so etwas wie der Lieblingsgegner der Münchner; kein Wunder bei acht Siegen, zwei Unentschieden und nur einer Niederlage in den direkten Duellen. Besonders gerne erinnern sich die Hachinger an den 4. Oktober 2023, wo die Rot-Weissen mit 0:4 regelrecht demontiert wurden.

Rot-Weiss Essen: Unterhaching kommt mit Negativlauf

An das alles erinnert sich Spvgg-Coach Heiko Herrlich gerne, bevor er die Reise ins Ruhrgebiet antritt. Und der von einem „absoluten Endspiel“ für seine Mannschaft bei neun Punkten Rückstand zum rettenden Ufer gar nichts wissen will: „Die Mannschaft hat ja das letzte Mal einen Dreier gemacht beim Hinspiel. Und wir haben eine Idee, wie wir da versuchen können, drei Punkte mitzunehmen. Essen hat sich sehr gut verstärkt, strotzt sicherlich vor Selbstbewusstsein, dennoch haben wir in deren Spielanlage Dinge gesehen, die wir vielleicht für uns nutzen können.“

FC Ingolstadt 04 - SpVgg Unterhaching
Hachings Trainer Heiko Herrlich und sein Team haben sich längst noch nicht aufgegeben. Am Samstag geht es zu Rot-Weiss Essen. © DPA Images | Armin Weigel

Auf der anderen Seite brauchte RWE-Coach Uwe Koschinat in der abgelaufenen Trainingswoche nicht für gute Stimmung zu sorgen, seine Hauptaufgabe bestand wohl eher darin, dem Gegner die nötige Konzentration und Aufmerksamkeit zu widmen. „Wenn jemand gewarnt sein soll, dann RWE“, denkt auch Koschinat erst einmal an die Statistik, wobei zum damaligen Zeitpunkt nicht abzusehen war, dass sich für die Gäste im Anschluss so eine Negativspirale entwickelt.

Rot-Weiss Essen: Team der Gäste sei immer noch intakt

Die Mischung aus sehr erfahrenen Spielern, die die Mannschaft anleiten, und die ganz hohe Zahl an jungen Spielern, die die Möglichkeit bekommen, in der Dritten Liga Profifußball zu spielen, dies habe die Mannschaft sehr gefährlich gemacht anfangs der Hinrunde. Aber den Schwung konnte man im weiteren Verlauf nicht konservieren. „Das Selbstvertrauen dieser Mannschaft empfinde ich immer noch als sehr groß, das Team ist immer noch intakt. Alle Hachinger reden eher von einem Sieg in Essen. Ich glaube, das ist für uns Warnung genug“, so Koschinat, der dies auch seinen Spielern zu Beginn der Woche klar machte.

Natürlich hat man auch an der Hafenstraße mitbekommen, dass der Gegner ziemlich gebeutelt ist, dadurch, dass mit Manuel Stiefler (Gelb-Rot) und Tim Knipping ( fünfte gelbe Karte) zwei ganz erfahrene Innenverteidiger ausfallen werden und vermutlich auch Johannes Geis, der den Unterschied im Mittelfeld ausmachen kann. Wovon der RWE-Coach aber noch nicht ganz überzeugt ist. „Beide habe ich in der Zweitliga-Zeit sehr eng begleitet, Knipping war ja sogar mein Spieler in Sandhausen. Dadurch geht ihnen mit Sicherheit Erfahrung und Robustheit verloren. Bei Geis bin ich noch nicht sicher, dass er tatsächlich nicht aufläuft, er ist ein absoluter Orientierungsspieler. Aber diese Unbekümmertheit der jungen Truppe kann auch ein Riesenvorteil sein.“

Rot-Weiss Essen: Trainer Koschinat erwartet keinen Selbstläufer

Einen Selbstläufer erwartet Koschinat eher nicht, er versucht sein Team sogar auf ein mögliches Geduldsspiel einzustellen. „Da habe ich eine sehr sehr klare Anforderung an unsere erfahrenen Spieler, dort mit Vorbild voranzugehen. Wir werden enorme Körperlichkeit an den Tag legen müssen. Es ist mit Sicherheit eine Frage des Kopfes. Auf keinen Fall dürfen wir ungeduldig werden, wenn es mit einem 0:0 in die Pause geht und wir in der zweiten Halbzeit ein Stück weit leiden müssen.“

Das dürfte dann die Aufgabe der erwarteten 15.500 bis 16.000 Zuschauer sein, die sich meist nicht gerade durch Geduld auszeichnen.

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