Essen. Für Rot-Weiss Essen ist die intensive Winter-Transferphase endgültig beendet. Am Dienstag wurden gleich zwei weitere Abgänge bekannt gegeben.

Marcus Steegmann konnte am späten Montagabend durchatmen. Der Kaderplaner von Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen hat in den letzten Wochen fast rund um die Uhr daran gearbeitet, die Essener Mannschaft für den Abstiegskampf in der 3. Liga bestmöglich aufzustellen. Seit Montagabend (20 Uhr) ist das Wintertransfer-Fenster in Deutschland geschlossen, Steegmanns Job ist getan.

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Rot-Weiss Essen: Befreiungsschlag in Bielefeld - Winter-Transfers überzeugen

Vonne Hafenstraße - Inside RWE

Einen überraschenden letzten Transfer hat es am „Deadline Day“ für die Essener nicht mehr gegeben. Den kopfballstarken Mittelstürmer, den sich Trainer Uwe Koschinat bis zuletzt gewünscht hatte, konnte RWE nicht mehr verpflichten. „Es ist so, dass ich dieses Profil noch gerne im Kader gehabt hätte, aber ich habe immer einen klaren Zusatz genannt. Dieser Spieler muss uns besser machen. Diesen Spielertypen suchen leider sehr viele“, sagte der RWE-Trainer am Sonntag nach dem 2:1-Sieg bei Arminia Bielefeld.

Rot-Weiss Essen: Janssen muss in Meppen bleiben

Schon zu diesem Zeitpunkt war abzusehen, dass RWE bei der Stürmersuche nicht mehr fündig wird. Die Essener Verantwortlichen hatten gehofft, dass der SV Meppen im Fall Marek Janssen (27) noch zur Vernunft kommt, doch das war offensichtlich nicht mehr der Fall. Der Angreifer darf erst ab der kommenden Saison für RWE auf Torejagd tragen. Am Montag sprach Andreas Kremer, Vorstandssprecher des SV Meppen, gegenüber dem RevierSport ein finales Machtwort.

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RWE-Sportchef Marcus Steegmann hat eine turbulente Winter-Transferphase hinter sich. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Das hatte in der Vorwoche auch der Ligarivale TSV 1860 München getan. RWE wollte Löwen-Stürmer Patrick Hobsch verpflichten, dieser muss nun in München bleiben. Da die Essener Wunschkandidaten nicht sofort zu haben waren, stellte Rot-Weiss Essen die aktive Stürmersuche schon vor einigen Tagen ein. Die letzten beiden Siege gegen Hannover und Bielefeld haben die Überzeugung wachsen lassen, dass der Kader auch ohne das lange gesuchte Mittelstürmer-Profil Zielspieler stark genug ist, um die Klasse zu halten.

Rot-Weiss Essen: Vier Zugänge für die Rückrunde

Damit bleibt es bei vier externen Zugängen für die Rückrunde. Klaus Gjasula (Darmstadt 98), Dominik Martinovic (Slaven Belupo), Matti Wagner (Leihgabe Greuther Fürth) und Kaito Mizuta (Arminia Bielefeld) sollen dabei behilflich sein, RWE sportlich wieder auf Kurs zu bringen. Der gute Start in die Rückrunde mit sechs Punkten aus drei Spielen ist vielversprechend, zumal die Neuen schon angedeutet haben, dass sie den Erwartungen gerecht werden können.

Auf der Abgangsseite wird es nach Leonardo Vonic (FC Porto B) zwei weitere Offensivspieler geben, die RWE verlassen werden. Dion Berisha wird bis zum Saisonende an den Südwest-Regionalligisten SGV Freiberg ausgeliehen. Am Dienstag wurde das Leihgeschäft offiziell bestätigt.

RWE leiht Dion Berisha aus, D‘Haese muss gehen

Der 21-jährige Berisha kam im vergangenen Sommer von der U23 des FC Bayern München an die Hafenstraße und erhielt einen Dreijahresvertrag, den er noch nicht rechtfertigen konnte. Berisha kam nur auf sieben Drittliga-Einsätze, nur einmal stand er von Beginn an auf dem Feld. Zuletzt hatte es der U21-Nationalspieler des Kosovo nicht mehr in den Kader geschafft. Nun soll Berisha eine Etage tiefer Spielpraxis und Selbstvertrauen sammeln, um im kommenden Sommer einen neuen Anlauf in Essen zu nehmen.

VfB 03 Hilden - Rot-Weiss Essen
Für Dion Berisha ist es bei Rot-Weiss Essen bisher nicht so gelaufen, wie es sich beide Seiten gewünscht hatten. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Aufgelöst wurde dagegen der Vertrag von Robbie D’Haese. Der Belgier verlässt Essen mit unbekanntem Ziel. Insgesamt kam der 25-Jährige zehn Mal für RWE zum Einsatz, stets als Einwechselspieler. „Robbie hat es bei uns leider nie wirklich geschafft, in einen guten Rhythmus zu kommen. Er wurde in seinen sieben Monaten in Essen durch viele Verletzungen und gesundheitliche Probleme zurückgeworfen, durch die er einen schweren Stand hatte“, sagt Marcus Steegmann, Direktor Profifußball bei RWE.