Essen. Ohne einen externen Zugang ist Rot-Weiss Essen in die Winter-Vorbereitung gestartet. Die heiße Transfer-Phase läuft, der Trainer äußert sich.
Marcus Steegmann war am Freitag ein gefragter Mann auf dem Trainingsgelände von Drittligist Rot-Weiss Essen. Als der Sportdirektor Profifußball seinen Platz im Büro verließ, um sich für einige Minuten die zweite Einheit des Tages der RWE-Profis anzuschauen, gingen einige der anwesenden Fans in der Hoffnung auf den Kaderplaner zu, etwas über die Transferaktivitäten zu erfahren. „Wann passiert denn mal was?“, wollte ein besonders unruhiger Zuschauer wissen. Steegmann ging auf jede Frage freundlich ein. Details verriet er nicht, denn im Profigeschäft ist es in seiner Position weder üblich noch ratsam, öffentlich über Wasserstandsmeldungen zu sprechen.
Den erhofften Vollzug konnten die RWE-Verantwortlichen zum Start der Winter-Vorbereitung nicht vermelden. Daher ist es äußert fraglich, dass ein neuer Spieler am Montagnachmittag mit dem Rest der Mannschaft im Flugzeug sitzen wird, wenn Rot-Weiss Essen aus Düsseldorf ins einwöchige Trainingslager in die Türkei aufbricht.
Rot-Weiss Essen: Warten auf Klaus Gjasula
Nach Informationen dieser Redaktion sollen zwei neue Spieler für die Rückrunde verpflichtet werden. Ein Mittelstürmer und ein Sechser stehen auf der To-do-Liste, an diesem Vorhaben hält RWE fest. Tom Moustier wusste am letzten Hinrunden-Spieltag gegen den VfB Stuttgart II zu gefallen, die Essener sehen den Franzosen jedoch eher auf der Achter-Position. Vom Potential von Jimmy Kaparos ist RWE ebenfalls überzeugt, dennoch würden sich die Verantwortlichen darüber freuen, wenn Wunschkandidat Klaus Gjasula (35) seine Zusage geben würde. Noch immer wartet der Revierklub auf grünes Licht des erfahrenen Mittelfeldspielers von Zweitligist Darmstadt 98.
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Dass noch etwas passieren soll, hat Rot-Weiss Essens neuer Cheftrainer Uwe Koschinat nach dem Trainingsauftakt am Freitag auf Nachfrage dieser Redaktion bekräftigt. „Es ist kein Geheimnis, dass wir uns definitiv auf dem Markt nach Verstärkungen umschauen. Es geht nicht darum, den Kader in der Breite zu verstärken, sondern darum, Qualität hinzuzugewinnen“, sagte 53-Jährige.
Rot-Weiss Essen: Abgänge aktuell nicht geplant
Zunächst nichts geplant ist hingegen auf der Abgangsseite. Der Dabrowski-Nachfolger möchte die ersten Einheiten und das Trainingslager nutzen, um sich ein genaueres Bild vom gesamten Kader zu machen, der auch bei zwei externen Zugängen keine Übergröße hätte. Werden noch zwei Spieler verpflichtet, stünden Koschinat 28 Profis zur Verfügung. Darunter befinden sich jedoch drei Torhüter und Ekin Celebi sowie Manuel Wintzheimer, die verletzungsbedingt noch lange fehlen werden. Spielerverkäufe sind ohnehin kein Thema, da sich die abstiegsbedrohten Essener keinen weiteren Qualitätsverlust erlauben können und zudem auch keine Anfragen für mögliche Kandidaten wie Jakob Golz oder Lucas Brumme vorliegen.
RWE muss auf einem Abstiegsplatz überwintern, weil zu viele Punkte hergeschenkt wurden. Das hat die Tabelle der „expected Points“ deutlich unterstrichen. Gemessen an den hochkarätigen Torchancen pro Spiel hätte RWE einen sicheren Mittelfeldplatz belegen können. Davon kann sich der Verein nichts kaufen, der Glaube daran, dass die Mannschaft sehr wohl genug Qualität für die 3. Liga besitzt, soll aber Mut für die Rückrunde machen. „Ich bin der festen Überzeugung, dass die Basis eine sehr gute ist“, betont Koschinat.
RWE-Trainer Koschinat wünscht Transfers: „Mache kein Geheimnis draus“
Der RWE-Trainer unterstreicht jedoch erneut seinen Wunsch, Verstärkungen in dieser Transferphase zu erhalten. „Wir haben eine sehr willige Mannschaft. Wir haben nun etwas mehr Zeit, um meine klaren Vorstellungen etwas mehr auf den Platz zu bekommen. Dafür ist das Trainingslager in der Türkei natürlich hervorragend. Ich mache aber kein Geheimnis daraus, dass ich mir als Cheftrainer noch die eine oder andere externe Verstärkung wünsche.“
RWE-Kaderplaner Marcus Steegmann wird sicher auch das Anliegen des Trainers registriert haben.