Essen. Rot-Weiss Essen startet heute in die Vorbereitung auf die Rückrunde. Noch gibt es keine Transfers. RWE hofft weiter auf Klaus Gjasula.

Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt Verantwortlichen und Spielern des abstiegsbedrohten Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen nach dem Jahreswechsel nicht. Schon heute wird es für die RWE-Profis wieder ernst, dann beginnt die Vorbereitung für die Bergeborbecker. Zunächst starten die Essener mit einer Leistungsdiagnostik, ab Freitag sind die Trainingseinheiten an der Hafenstraße auch für Zuschauer zugänglich. Am Montag reist die Mannschaft in das einwöchige Trainingslager in die Türkei nach Lara. An der türkischen Riviera soll der Grundstein für eine erfolgreiche Rückrunde gelegt werden, in der sich der Revierklub aus dem Tabellenkeller der 3. Liga befreien muss.

Noch offen ist, ob RWE mit neuem Personal in die Türkei reisen wird. Seit dem 1. Januar ist das Wintertransfer-Fenster geöffnet, Vollzug können die Essener vor dem Trainingsauftakt noch nicht vermelden. Gerne hätten die RWE-Sportchefs Florian Dietz (26) als Neuzugang präsentiert, der Stürmer des Zweitliga-Spitzenreiters 1. FC Köln wird den Rot-Weissen aber erneut einen Korb geben.

Korb für Rot-Weiss Essen: Florian Dietz kommt nicht

Diese Redaktion hatte bereits darüber berichtet, dass der Angreifer einen Wechsel zum österreichischen Erstligisten SCR Altach klar favorisiert und das RWE-Angebot mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht annehmen wird. So wird es auch kommen, der Dietz-Transfer nach Österreich soll noch in dieser Woche über die Bühne gehen, das vermeldet der Kölner Stadt-Anzeiger. Der Wunschkandidat der Essener wechselt auf Leihbasis nach Altach, die Österreicher haben sich zudem eine Kaufoption gesichert.

Rot-Weiss Essen sucht händeringend einen neuen Mittelstürmer als Ergänzung zu Leonardo Vonic. Manuel Wintzheimer fällt verletzungsbedingt bis mindestens Ende Februar aus, Moussa Doumbouya kehrte zum Ende des Jahres nach langer Verletzungspause zurück.

Rot-Weiss Essen: Manuel Schäffler kein heißes Thema

In Köln wird RWE nicht mehr fündig, da nach Steffen Tigges nun auch Dietz nicht kommen will. Die Essener brauchen daher zeitnah eine alternative Lösung. Gehandelt wird der Name Manuel Schäffler (35). Der erfahrene Mittelstürmer, der in seiner Karriere 45 Zweitliga- und 72 Drittliga-Treffer erzielt hat, ist seit Saisonbeginn vereinslos. Zuletzt stand die 1,89 Meter große Sturmkante bei Dynamo Dresden unter Vertrag.

Ob Schäffler aufgrund von Hüftproblemen aber überhaupt wieder aktiv wird, ist noch offen. RWE benötigt in dieser kritischen Lage einen Spieler, der dem Team sofort weiterhilft. Dass Schäffler nach einer langen Pause dazu in der Lage ist, darf zumindest bezweifelt werden. Aktuell ist er daher auch kein heißes Thema bei den RWE-Verantwortlichen. Gleiches gilt für den Ex-Schalker Niklas Castelle (22), der vor einem Wechsel vom SSV Ulm zu Alemannia Aachen steht.

Manuel Schäffler (m.) ist seit einem halben Jahr vereinslos. Bei Rot-Weiss Essen wird sein Name gehandelt.
Manuel Schäffler (m.) ist seit einem halben Jahr vereinslos. Bei Rot-Weiss Essen wird sein Name gehandelt. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Nach wie vor ein Thema bei RWE ist eine mögliche Verpflichtung von Klaus Gjasula (35). Der erfahrene Mittelfeldspieler von Zweitligist Darmstadt 98 wurde vor der Winterpause von den Essenern kontaktiert und hatte sich Bedenkzeit im Weihnachtsurlaub erbeten. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Der Teilnehmer und Torschütze bei der EM 2024 soll die Lücke auf der Sechser-Position füllen, die nach dem Verkauf von Vinko Sapina im vergangenen Sommer entstanden ist.

Klaus Gjasula zu Rot-Weiss Essen? Noch keine Entscheidung

Sollte sich der albanische Ex-Nationalspieler für einen Wechsel nach Essen entscheiden, wird ihm Darmstadt 98 wohl keine Steine in den Weg legen. Sportdirektor Paul Fernie hat in einem Interview mit dem „Lilienblog“ rund um den Jahreswechsel betont, dass Darmstadt bei Spielern, die nicht zu den Leistungsträgern gehören, gesprächsbereit sei. „Wenn es für einen Spieler und auch den Verein passt, dann muss man offen sein. Aber da muss der Spieler auf uns zukommen. Wir gehen eine Reduzierung jedenfalls nicht proaktiv an“, sagte Fernie.

Klaus Gjasula (3vl.) jubelt nach seinem Tor zum 2:2-Ausgleich bei der EM gegen Kroatien. Rot-Weiss Essen würde sich über seine Verpflichtung freuen.
Klaus Gjasula (3vl.) jubelt nach seinem Tor zum 2:2-Ausgleich bei der EM gegen Kroatien. Rot-Weiss Essen würde sich über seine Verpflichtung freuen. © dpa | Sina Schuldt

Im Fall von Gjasula wäre die Tür für RWE offen, denn der 35-Jährige spielt seit Monaten keine Rolle mehr bei den Lilien. Nach zwei Startelf-Einsätzen zu Saisonbeginn kam der Routinier nur noch auf acht Einsatzminuten. In Essen wären seine Dienste hingegen wieder gefragt.