Essen. Christoph Dabrowski droht bei Rot-Weiss Essen das Aus. Sportdirektor Christian Flüthmann stellt sich nach dem 0:3 gegen 1860 der Trainerfrage.

Christoph Dabrowski hat in zweieinhalb Jahren bei Rot-Weiss Essen mehrere kritische Situationen überstanden. Schon in seiner ersten Saison forderten viele Fans seinen Rauswurf. Hörbare Rufe gegen den Trainer gab es am Sonntag rund um das Heimspiel gegen 1860 München (0:3) nicht, seinen Job könnte der 46-jährige Ex-Profi nach dem blutleeren Auftritt gegen die Löwen dieses Mal aber trotzdem verlieren.

Die Ergebnisse sprechen gegen den Trainer, der RWE in der letzten Saison fast zum Aufstieg in die 2. Bundesliga geführt hätte. Auf Platz 18 sind die Essener abgerutscht, der Abstiegskampf ist längst ausgerufen worden. Eine der schlechtesten Saisonleistungen dürfte für Dabrowski nun zum ungünstigsten Zeitpunkt gekommen sein. Auf Nachfrage dieser Redaktion vermied es Sportdirektor Christian Flüthmann, seinem Trainer unmittelbar nach dem Spiel das Vertrauen auszusprechen. Der 42-jährige Fußballlehrer übte deutliche Kritik an der Leistung der Mannschaft und kündigte klärende Gespräche an.

Ob Christoph Dabrowski auch beim nächsten Spiel auf der Trainerbank von Rot-Weiss Essen sitzen darf, ist noch offen.
Ob Christoph Dabrowski auch beim nächsten Spiel auf der Trainerbank von Rot-Weiss Essen sitzen darf, ist noch offen. © Jan Fromme/firo Sportphoto | Jan Fromme

Christian Flüthmann, wie fällt Ihre Reaktion kurz nach dem Spiel nach so einem enttäuschenden Heimspiel gegen 1860 München aus?

Christian Flüthmann: Zunächst müssen wir das sacken lassen, weil das unter dem Strich einfach gar nicht gut war, wie wir uns präsentiert haben. Von der Energie her und von der Art und Weise, wie wir den Gegner bespielt haben. Wir müssen das erst sacken lassen, analysieren und dann gemeinsam besprechen.

Rot-Weiss Essen in der Krise: Flüthmann hat Verständnis für die Fans

Wie haben Sie die Reaktion der RWE-Fans wahrgenommen?

Natürlich haben wir mitbekommen, dass es Pfiffe gab und Unzufriedenheit entstanden ist. Man hat es am Ende in einigen Szenen bei Umschaltmomenten gemerkt, als wir nicht in die Tiefe gestartet sind und die Fans gefordert haben. Wir liefen nur mit zwei oder drei Leuten los und dann kam ein Pfeifkonzert. Das kann ich total verstehen. Denn so wie wir uns heute präsentiert haben, dürfen wir uns nicht präsentieren.

So ein Spiel stärkt nicht die Position des Trainers. Wie schätzen Sie die Situation um Christoph Dabrowski ein? Sitzt er noch fest im Sattel?

Christoph Dabrowski und sein Trainerteam sind Teil unseres gemeinsamen Prozesses, die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. Wir klären alles intern.

Trainerfrage bei Rot-Weiss Essen: „Nicht aus der Emotion heraus entscheiden“

Sie können sich als Fußballlehrer möglicherweise in den Trainer hineinversetzen, als Trainer von Eintracht Braunschweig wurden Sie entlassen. Könnte das ein Vorteil für Dabrowski sein?

Wichtig ist für uns, dass wir nicht aus der Emotion heraus entscheiden. Nichtsdestotrotz müssen wir über das heutige Spiel sprechen, das ist doch klar. Das war heute eine der schlechtesten Leistungen der letzten Wochen.

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