Essen. Rot-Weiss Essen ist am Samstag in der 3. Liga auf Platz 18 abgerutscht. Die Lage ist ernst, Trainer Christoph Dabrowski sieht positive Dinge.

Ein Sturmtief mit Namen „Yupadee“ zieht gerade über Essen hinweg, und an der Hafenstraße ist er vor dem Heimspiel gegen 1860 München am Sonntag (13.30 Uhr) durchaus als Gegenwind spürbar; erst recht, nachdem Rot-Weiss Essen am letzten Spieltag in Saarbrücken endgültig unter den Strich gerutscht ist, mit drei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer. Am Samstag wurden die Essener von der zweiten Mannschaft von Hannover 96 überholt, die sich im Kellerduell in Unterhaching mit 2:1 durchsetzte. RWE ist auf Platz 18 abgerutscht, die Lage wird immer ernster. Trainer Christoph Dabrowski versucht als Fels in der Brandung eisern Kurs zu halten.

+++ RWE: „Wir bleiben positiv“ - Pfeifer vor Wiedersehen mit 1860 München +++

„Das habe ich heute beim Training am eigenen Leibe gespürt, dass der starke Wind weht. Grundsätzlich bin ich schon einige Zeit hier und habe schon ein paar Situationen erlebt, die sich nicht gerade angenehm anfühlten; vor allem, wenn Punkte ausbleiben und die Gefahr der Tabellensituation auch da ist“, weiß der Coach um die Bedeutung der drei Spiele bis zur Winterpause. Aber die Trainingswoche wiederum hat Dabrowski Mut gemacht: „Die Jungs sind voll da, ziehen mit, die Intensität ist absolut in Ordnung. Jetzt geht es einfach darum, dies in Form von Punkten umzusetzen. Vielleicht auch mal das Matchglück auf seiner Seite zu haben, damit es umspringt.“

Rot-Weiss Essen: Gegen 1860 München platzten alle Träume

Bislang 16.200 Zuschauer, davon knapp 1000 aus München, werden ihren Teil dazu beitragen, das Interesse ist trotz der prekären Lage weiterhin groß, schließlich hat Rot-Weiss Essen in den letzten Partien daheim gegen Cottbus (4:0) und Sandhausen (1:1) auch bewiesen, dass man an der Hafenstraße auch auf dem Spielfeld einen Sturm entfachen kann. In der vorigen Saison platzten zum Ende hin gegen die Löwen bei der 0:1-Heimniederlage alle Aufstiegsträume bei den Gastgebern, davon ist man nun weit entfernt.

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„1860 München ist eine sehr erfahrene Mannschaft, der sehr viele Drittligaspieler in ihren Reihen hat, die eine klare Struktur gegen den Ball hat, die viele Offensivspieler in ihren Reihen hat. Wenn ich an die Niederlage von damals erinnert werde, dann tut es immer noch weh, aber das hat nichts mehr mit der jetzigen Situation zu tun. Wir wollen dieses Spiel gewinnen, wir brauchen die Punkte, wir wollen unsere Situation verbessern - in der Vergangenheit rumzukramen, macht da keinen Sinn“, zeigt sich der RWE-Trainer entschlossen.

Mit den Löwen kommt immerhin die drittstärkste Auswärtsmannschaft, die in der Fremde fast so viele Punkte (14) geholt hat wie die Rot-Weissen insgesamt (16) bislang in der Saison. Sie aber zum Favoriten zu stempeln in dieser Partie, das macht Löwen-Coach Argirios Giannikis, Trainer mit Essener Vergangenheit, dann doch nicht mit: „Letztes Jahr haben wir es dort sehr gut gemacht, aber die Hafenstraße ist kein Zuckerschlecken. Wir werden uns nicht an der Tabellensituation orientieren, sondern an der Heimstärke der Essener.“

Rot-Weiss Essen gegen 1860 München: Der Kapitän fällt aus

Beide Teams müssen ihren Abwehrchef ersetzen. Bei den Gastgeber pausiert Michael Schultz wegen der fünften Gelben Karte, bei den Sechzigern fällt Jesper Verlaat mit einer Muskelverletzung bis zum Jahresende aus. Dafür ist bei den Rot-Weissen Ahmet Arslan nach abgebrummter Sperre wieder dabei, dessen couragiertes Auftreten in Saarbrücken so schmerzlich gefehlt hat. „Dass er ein Spieler ist mit einer gewissen Erfahrung, auch im Umgang in gewissen Drucksituationen, ist klar. Ich bin sehr froh, dass er wieder auf dem Platz ist. Dafür ist Michael Schultz nicht dabei, den Tod müssen wir diesmal sterben“, wägt Dabrowski ab. Aber auch dafür feilt er an einer Lösung.

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