Saarbrücken. Beim Spiel in Saarbrücken haben Fans von Rot-Weiss Essen fast für einen Spielabbruch gesorgt. Auch nach der Partie kommt es zu Ausschreitungen.
- Beim Drittliga-Spiel zwischen dem 1. FC Saarbrücken und Rot-Weiss Essen (1:0) kam es zu schweren Fan-Ausschreitungen. Die Partie stand kurz vor dem Abbruch.
- RWE-Fans feuerten Raketen in die Zuschauerränge, die Begegnung wurde für zehn Minuten unterbrochen. Spieler und Trainer Dabrowski gingen in die Kurve.
- Nach dem Spiel haben Fans der Gastgeber Essener angegriffen, Polizisten wurden mit Steinen beworfen.
Fans des Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen haben am Sonntag beim 1. FC Saarbrücken für einen Eklat gesorgt. In der zweiten Halbzeit des Spiels im Ludwigsparkstadion wurden mehrere Leuchtraketen aus dem Gästeblock in die Saarbrücker Zuschauerränge gefeuert. Das führte in der 61. Minute zu einer zehnminütigen Spielunterbrechung. RWE verlor die Partie im Saarland mit 0:1 (0:1) und rutschte auf einen Abstiegsplatz ab.
Die Begegnung wurde nach Rücksprache mit den RWE-Verantwortlichen fortgesetzt. Das Schiedsrichter-Team drohte damit, die Partie bei weiterem Fehlverhalten der Gäste-Anhänger abzubrechen.
Rot-Weiss Essen: Saarbrücken bezeichnet RWE-Fans als „asoziale Idioten“
Der 1. FC Saarbrücken hat deutliche Kritik an den Essener Anhängern geübt. Bei X (ehemals Twitter) schrieb der Klub: „Die Partie ist unterbrochen und steht kurz vor dem Abbruch. Wiederholt haben asoziale Idioten aus dem RWE-Block Leuchtraketen auf den Sitzplatzbereich geschossen.“
Während der Unterbrechung gingen Essener Spieler und Trainer Christoph Dabrowski zum Gästeblock, um auf die Fans einzureden. Sportdirektor Christian Flüthmann war in die Gespräche mit dem Schiedsrichter involviert.
Fan-Eklat in Saarbrücken: „Das ist RWE nicht würdig“
RWE-Trainer Christoph Dabrowski verurteilte die Aktion nach dem Spiel im Interview bei Magenta Sport, das die Essener durch ein Eigentor von Tobias Kraulich verloren haben. „Das waren unschöne Szenen, ich kann nur hoffen, dass niemand verletzt wurde. Ich bin froh, dass die Partie nicht abgebrochen wurde. Bei aller Unterstützung der Fans, die wir auch nach dem Abpfiff wieder gespürt haben: So etwas gehört sich nicht.“
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Auch RWE-Kapitän Michael Schultz bezog bei Magenta Sport Stellung: „Die Stimmung ist geladen, auch wenn der Großteil der Fans hinter uns steht. Aber so etwas gehört nicht ins Stadion, das hilft uns nicht. Das ist RWE nicht würdig.“
Rot-Weiss Essen in Saarbrücken: Ärger auch nach dem Spiel
Doch nicht nur die Essener Anhängerschaft benahm sich daneben. Nach dem Spiel attackierten Heim-Fans die noch im Gästeblock befindlichen Fans aus Essen mit Feuerwerkskörpern“, heißt es im Bericht der Saarbrücker Polizei. „Einsatzkräfte wurden dabei mit Steinen beworfen und dadurch verletzt. Die Polizei setzte Pfefferspray ein. Entsprechende Ermittlungsverfahren werden eingeleitet“, steht in dem Bericht.
13.492 Zuschauer sahen das Duell der Traditionsvereine im Saarbrücker Ludwigspark, darunter aber auch mehrere Hundert sogenannter Problem-Fans beider Mannschaften. Vorbereitet waren die Behörden auf dieses brisante Spiel. Unterstützung habe die saarländische Polizei durch Einsatzkräfte aus Rheinland-Pfalz und Hessen erhalten. Über 400 Einsatzkräfte waren am Sonntag im Einsatz.
Rot-Weiss Essen droht massive Strafe
Klar ist, dass den Essenern eine empfindliche Strafe drohen wird. Schon in der ersten Halbzeit wurde das Spiel kurz unterbrochen, da Bengalos aus dem Gästeblock auf den Rasen flogen. Dieses Geld, das für die Strafe fällig wird, hätten die Essener Verantwortlichen lieber für Spieler-Transfers in der kommenden Winterpause ausgegeben.