Saarbrücken. Nach dem 0:1 beim 1. FC Saarbrücken ist Rot-Weiss Essen in der 3. Liga auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. RWE-Chaoten schossen mit Raketen.

Rot-Weiss Essen geht noch schwereren Zeiten entgegen: Nach der 0:1 (0:1)-Niederlage beim 1. FC Saarbrücken ist das Team von Trainer Christoph Dabrowski auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Schlimmer als das Sportliche waren die Entgleisungen auf den Rängen: Chaoten aus Essen sorgten mit ihrer Pyrotechnik, die teilweise in den Saarbrücker Zuschauerblock abgefeuert wurden, beinahe für einen Spielabbruch. Aber auch so ist der Schaden für Rot-Weiss wieder einmal immens.

Rot-Weiss Essen: Fan-Ärger und nächste Pleite - so geht es in die Regionalliga

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    Die Ausgangslage für die Rot-Weissen nach den Samstag-Ergebnissen war klar: Nur ein Auswärtssieg hätte den Absturz auf einen Abstiegsplatz verhindert. Diese Aussicht beflügelte nicht gerade die Aktionen der Mannschaft von Trainer Christoph Dabrowski. Der hatte zum Anpfiff im bitterkalten Ludwigsparkstadion eine Überraschung parat: Lucas Brumme, der wieder zur Verfügung gestanden hätte, saß wegen Knieproblemen unter der Woche auf der Bank, Eric Voufack blieb dafür in der Startelf. Die notwendige Veränderung für den gesperrten Ahmet Arslan (5. Gelbe Karte) war dagegen keine Überraschung: An seiner Stelle sollte Jimmy Kaparos im Mittelfeld die Saarbrücker Angriffe unterbinden.

    Rot-Weiss Essen legt guten Start in Saarbrücken hin

    Die Partie im Saarland begann für die Gäste verheißungsvoll: Schon in der zweiten Minute spielte Joseph Boyamba mit Ramien Safi Doppelpass und stand plötzlich frei vor Philip Menzel, doch der Keeper spitzelte ihm den Ball vom Fuß. Es sollte die beste Chance der Essener in der ersten Hälfte bleiben. Aber auf der anderen Seite stand die RWE-Abwehr sehr sicher. Den Gastgebern fiel im Angriff nicht sonderlich viel ein, bei einer Flanke auf Torjäger Kai Brünker (5.) störte ihn Kapitän Michael Schultz im Kopfballduell.

    Fußball 3. Liga 16.Spieltag , 
1. FC Saarbrücken - Rot-Weiss Essen 
am 01.12.2024 im Ludwigspark in Saarbrücken
    Stand vorne meist alleine auf weiter Flur: RWE-Stürmer Leo Vonic (am Ball). © IMAGO/Markus Endberg | IMAGO/Markus Endberg

    In der Folgezeit verbreitete sich gähnende Langeweile auf dem Spielfeld, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sorgten nur die Gästefans, die „10 Jahre Vandalz“ mit einem riesigen Transparent feierten, mit ausgiebiger Pyrotechnik für Erwärmendes auf den Rängen, was die Vereinskasse wieder weiter schmälern wird. Aber das ist diesen „Fans“ herzlich egal.

    Die Partie plätscherte so dahin, Rot-Weiss war bei Überqueren der Mittellinie meist mit dem Latein am Ende, vom mutigen Spiel nach vorne war wenig zu sehen. Als nach 25 Minuten Rios Alonso sich mit nach vorne wagte und prima in den Lauf von Leo Vonic spielte, wurde dieser im Strafraum von Dominik Becker unsanft von den Beinen geholt - aber wohl zu wenig für Schiedsrichter Michael Becker und einen möglichen Elfmeterpfiff.

    Rot-Weiss Essen: Tobias Kraulich traf ins eigene Netz

    Die erste Halbzeit steuerte auf Torlosigkeit zu, da mussten schon die Essener kräftig mithelfen. In der 40. Minute kam Calogero Rizzuto kurz hinter der Strafraumlinie an die Kugel, wollte eigentlich auf den zweiten Pfosten flanken, da leuchtete plötzlich die Glatze von Tobias Kraulich auf, der die Flanke beim Abwehrversuch ins eigene Netz köpfte - da staunte Jakob Golz im Tor nur noch. Rizzuto ließ sich vor der RWE-Bank als Torschütze feiern, aber er hätte eigentlich Essens Abwehrspieler hinzu holen müssen. Wenn man unten steht, kommt das Pech zwangsläufig. Keine guten Voraussetzungen für die zweite Hälfte.

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    Da musste mehr kommen, Trainer Dabrowski schaute sich das Treiben noch acht Minuten an, dann beorderte er Kelsey Owusu, Thomas Eisfeld und Lucas Brumme zur Auswechselbank, neue Impulse mussten her. Als nach genau zehn Minuten nach Wiederanpfiff die zweite Leuchtrakete auf den Rasen geschossen wurde, schickte der Schiedsrichter beide Mannschaften in die Kabine. Die Chaoten schossen weiter, plötzlich brannte es vor der Bande der Saarbrücker Fans. „Absteiger“, höhnten die Saarbrücker Zuschauer.

    Fussball 3. Liga,  1. FC Saarbrücken - Rot-Weiss Essen
    Skandalöse Szenen in Saarbrücken. Fans von Rot-Weiss Essen feuerten Leuchtraketen auf den Rasen und auf die Zuschauerränge. © IMAGO/Fussball-News Saarland | IMAGO/Fabian Kleer

    Der Unparteiische versuchte es ein letztes Mal

    Nach knapp zehn Minuten versuchte es der Unparteiische ein letztes Mal und schickte die Teams zurück aufs Feld. Eitschberger versuchte es von halbrechts - drüber (66.). Im Gegenzug holte Schultz knapp vor dem Strafraum Patrick Sontheimer von den Beinen, Gelb für den RWE-Kapitän. Der Freistoß landete haarscharf auf dem Tornetz. Die Essener wurden nun etwas offensiver, aber die Abschlüsse blieben kläglich: Owusus Versuch im Strafraum war kaum der Erwähnung wert, der Ball kullerte neben den Pfosten.

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    Gefährlicher blieben die Hausherren: Rizzuto knallte den Ball aus der Drehung an die Latte (70.). Und die Rot-Weissen? Bekamen einfach keinen Zug zum Tor hin, Vonic versuchte es im Bodenkampf, Müsel versuchte es aus 18 Metern (80.), Kraulichs Flanke landet weit hinter dem Tor (88.), alles vergeblich. Eine weitere mutlose Auswärts-Vorstellung in dieser Saison.

    Rot-Weiss Essen verliert in Saarbrücken: Die Statistik

    RWE: Golz, Voufack (57. Brumme), Kraulich, Schultz (74. d‘Haese), Rios Alonso, Eitschberger, Kaparos (82 Moustier), Müsel, Boyamba (57. Owusu), Vonic, Safi (57. Eisfeld).
    Tore: 1:0 Kraulich (40.. ET),
    Zuschauer: 13.492

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