Rostock. Ahmet Arslan stellt nach dem 0:4 von Rot-Weiss Essen in Rostock die Mentalitätsfrage. Am Ende kommen die Essener sogar noch glimpflich davon.
Was wäre eigentlich passiert, hätte Joseph Boyamba seine glasklare Chance in letzter Minute in Dresden zum 4:2 genutzt? Die Essener hätten die Englische Woche mit einem Dreier begonnen und wären vielleicht auch ganz anders gegen Verl daheim aufgetreten. Dann wäre eine Niederlage in Rostock sogar zu verkraften gewesen. Hätte, wenn und aber - die Realität sieht bekanntlich brutal anders aus.
Wenn bei einer teils desaströsen 0:4-Niederlage bei leidenschaftlich kämpfenden Rostockern der Gästetorhüter dennoch der beste Mann im RWE-Trikot ist, dann weiß man, was die Stunde geschlagen hat. Rot-Weiss Essen taumelt in die Abstiegsplätze und hinterlässt bei allen Beteiligten große Ratlosigkeit - was eigentlich das Schlimmste ist.
Rot-Weiss Essen hatte keinen Punkt in Rostock verdient
Tapfer versuchte RWE-Trainer Christoph Dabrowski noch zu retten, was nicht mehr zu retten war, verwies auf das elfmeterreife Foul an Nils Kaiser, was womöglich das 1:1 gebracht hätte. Aber es wäre maximal unverdient gewesen. Am Ende hätten sich die Essener sogar über ein 0:7 nicht beschweren können, so klar verteilt waren die hundertprozentigen Möglichkeiten. Auch die sportliche Leitung unter Marcus Steegmann und Christian Flüthmann, ziemlich blass um die Nase nach Abpfiff, hat auch noch keine Patentlösung parat.
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Schonungslos offen dagegen wie immer Ahmet Arslan, der hinterher die Mentalitätsfrage stellte und den mangelnden Einsatz seiner Kollegen beklagte, sich selbst ehrlicherweise auch nicht ausnahm. Das ehrt ihn, aber wie man nun wieder das Ruder herumreißen könne, das wusste der Neuzugang aus Dresden aber auch nicht. Nun kommt Energie Cottbus an die Hafenstraße, und Torhüter Golz hofft inständig, dass die Fans, die diesmal erstmals nur Pfiffe statt Applaus nach Schlusspfiff für das kollektive Versagen - die Stimmung kippt gerade merklich - parat hatten, zu Hause nicht mit Liebesentzug reagieren. Denn, so der Klasse-Keeper, nur mit vereinten Kräften könne man den Karren aus dem Dreck ziehen.
Rot-Weiss Essen: So reicht es nicht für die 3. Liga
Wenn Mentalität und Einsatz stimmen, werden die Fans es sehr wohl mit ihrer Unterstützung honorieren. Wenn es dann immer noch nicht reicht, muss man so ehrlich sein und sich eingestehen, dass manche Akteure in der Dritten Liga schlichtweg überfordert sind. Soll es ja auch geben.
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