Essen. Rot-Weiss Essen verliert sein Heimspiel gegen den SC Verl. Der Schiedsrichter-Ärger ist groß. Torwart Jakob Golz kritisiert auch das Team.
- Rot-Weiss Essen muss eine mepfindliche Heimniederlage gegen den SC Verl verkraften. Spielentscheidend wird eine frühe Rote Karte gegen Julian Eitschberger.
- RWE-Torwart Jakob Golz sah die Gelbe Karte wegen Reklamierens. Der Essener Schlussmann regte sich nach dem Spiel über die „arrogante Art“ des Schiedsrichters auf.
- Vor der Roten Karte enttäuschte RWE vor eigenem Publikum. Torwat Golz übt deutliche Kritik an der Leistung des Teams.
Jakob Golz lief aufgeregt aus seinem Tor. In der 46. Minute des Drittliga-Spiels zwischen Rot-Weiss Essen und dem SC Verl hatte der RWE-Torwart eben das 0:1 durch den Verler Chilohem Onuoha kassiert. Golz wollte ein Foulspiel gesehen haben. Er ging auf Schiedsrichter Nico Fuchs zu und redete auf ihn ein. Dieser war jedoch nicht in Redelaune und zückte die Gelbe Karte. Im Stadion an der Hafenstraße, das nach dem schmerzhaften ersten Gegentor für einen kurzen Moment verstummt war, wurde es wieder laut. Auf den Rängen schimpften und pfiffen die Essener Fans. Der Schiedsrichter hatte sich an diesem Abend keine Freunde in Essen gemacht.
Ursächlich für den großen Schiedsrichter-Frust der RWE-Anhängerschaft war der umstrittene Platzverweis für RWE-Verteidiger Julian Eitschberger in der 30. Minute. Beim Versuch, ein taktisches Foul zu begehen, verletzte Essens U20-Nationalspieler Verls Berkan Taz so sehr am Fuß, dass dieser blutete und ausgewechselt werden musste. Schiedrichter Fuchs nahm seine Gelbe Karte zurück, nachdem er die Verletzung gesehen hatte und tauschte sie gegen die Rote. In Unterzahl ging nicht viel für die Gastgeber, RWE kassierte eine empfindliche 1:3 (0:0)-Heimniederlage.
Rot-Weiss Essen: Schiedsrichter Nico Fuchs sorgt für großen Frust
RWE-Torwart Golz war mit der Roten Karte nicht einverstanden. „Ich kann die Rote Karte aus meiner Sicht nicht genau beurteilen. Aus meiner Perspektive sah es wie ein normales taktisches Foul aus. Das hat das Spiel komplett auf den Kopf gestellt. Dann war es schwer gegen eine spielstarke Verler Mannschaft.“ Gestört habe Golz der plötzliche Sinneswandel des Schiedsrichters. „Ein paar Ligen höher sieht man es, in dieser Liga habe ich es noch nicht erlebt. Ich habe die Argumentation nicht ganz verstanden. Er hat sich wohl die Wunde angeschaut und sich dann umentschieden.“
Golz hatte seine Gelbe Karte nach dem 0:1 kassiert, weil er den Schiedsrichter bitten wollte, mit dem Linienrichter zu sprechen. Dass er dafür Gelb sah und ein Gespräch auch nach dem Schlusspfiff abgeblockt wurde, brachte den Essener Torwart auf die Palme. Er holte zu einer allgemeinen Schiedsrichter-Kritik aus. „Mit den Schiedsrichtern kann man mittlerweile gar nicht mehr sprechen“, erklärte der 26-Jährige. „Sagt man ein Wort in einem normalen Ton, gibt es sofort Gelb. Nach dem Spiel geht man hin und es ist kein vernünftiges Gespräch möglich. Das ist eine sehr arrogante Art, die vermehrt auffällt. Im Spiel kann man nichts mehr sagen und nach den Spielen sind sie zu einem kontruktiven Gespräch nicht in der Lage.“
Rot-Weiss Essen vor der Roten Karte ganz schwach
Im Heimspiel gegen den SC Verl hätten „zu viele falsche Entscheidungen gegen uns“ dazu geführt, dass das Spiel „maßgeblich beeinflusst“ wurde. Dennoch gab auch Golz zu, dass eine Mannschaft vor der Roten Karte gegen Eitschberger kein gutes Spiel machte. RWE kam zu keinen zwingenden Offensivaktionen, Essens Torwart musste hingegen in der Anfangsphase einige Male eingreifen.
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Golz legte den Finger anschließend in die Wunde. „Ich fand uns in Unterzahl teilweise besser als mit elf Spielern. Wir müssen in Rostock von Beginn aggressiver in den Zweikämpfen sein und vor allem kein Tor mehr direkt nach der Pause kassieren wie schon in Dresden.“
Zwei bittere Spiele für Rot-Weiss Essen
Am Sonntag in Dresden gaben die Rot-Weissen in letzter Sekunde den Sieg aus der Hand, nun folgte das bittere 1:3 gegen den SC Verl. Nur noch ein Platz trennt RWE von einem Abstiegsplatz. Golz weiß, was vor dem Auswärtsspiel am Samstag (14 Uhr) bei Hansa Rostock zu tun ist. „Das waren zwei bittere Spiele in Dresden und nun gegen Verl. Jetzt müssen wir in Rostock drei Punkte holen.“