Dresden. Bei Dynamo Dresden reicht es für RWE trotz dreimaliger Führung nur zu einem 3:3. Zu viele Fehler passieren in der Schlussphase. Ein Kommentar.
Die Verärgerung über den Schiedsrichter war groß und durchaus verständlich auf Seiten von Rot-Weiss Essen. Florian Lechner hatte die vierminütige Nachspielzeit in Dresden um mehr als eine Minute überzogen, weil sich Tobias Kraulich nicht mehr als 20 Sekunden Zeit ließ, um seinen zuvor verlorenen Schuh anzuziehen. Die Nachspielzeit der Nachspielzeit war unverhältnismäßig, die Essener müssen sich dennoch an die eigene Nase fassen und taten das nach dem Spiel auch.
Zu viele Ballverluste leistete sich RWE in der entscheidenden Phase. Tom Moustier schlug den Ball einige Male planlos nach vorne, RWE-Torschütze Kelsey Owusu verweigerte vor dem bitteren Ausgleich jede Form von Abwehrarbeit. Hätte der 20-Jährige den Flankengeber vor dem Einwurf nur zugestellt, wäre er mit seinem Tor zum 3:2 wohl der Matchwinner dieses turbulenten Spiels geworden.
Rot-Weiss Essen: Viel Potential, aber noch zu grün hinter den Ohren
Die wilden 96 Minuten im Rudolf-Harbig-Stadion haben unter Beweis gestellt, dass viel Potential in dieser Essener Mannschaft steckt. Sie haben aber auch klar aufgezeigt, dass sich der Erfolg der letzten Saison, als RWE lange um den Aufstieg mitspielte, wohl nicht wiederholen lässt.
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Dafür hat RWE nach dem Umbruch im Sommer zu viele Spieler in den eigenen Reihen, die viel Talent mitbringen, aber in ihrer Entwicklung noch nicht so weit sind, um die Essener zu einem Spitzenteam zu formen. Sinnbildlich dafür stand der 20-jährige Julian Eitschberger, dem vor dem 1:1 ein schwerer Fehler unterlief, den er nur eine Minute später mit einem sehenswerten Tor ausbügelte. Licht und Schatten wechseln sich zu häufig ab. Auch Owusu (20), Moustier (22) oder Jimmy Kaparos stecken noch mitten in einem Lernprozess.
Rot-Weiss Essen: Auftritt in Dresden muss Mut machen
Rot-Weiss Essen ist auch in dieser Saison voll konkurrenzfähig, das ist die gute Nachricht aus RWE-Sicht. Nicht viele Mannschaften sind dazu in der Lage, ein Spiel bei Dynamo Dresden so zu kontrollieren, wie es die Essener vor allem im ersten Durchgang getan haben. Das Team schafft es, die klaren Vorgaben ihres Trainers umzusetzen, das sollte für den Rest der Saison Mut machen.
Ganz ohne Sorgen dürfte diese in einer extrem engen 3. Liga nicht verlaufen. Nur vier Punkte trennen die Plätze zwölf und 20. Klare Abstiegskandidaten sind im Gegensatz zur letzten Saison nicht auszumachen. Viele Punkte sollten die Essener daher nicht mehr verschenken.
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