Essen. Der Fight hinterlässt Spuren: Nach den 120 Minuten gegen Straelen sind einige RWE-Spieler angeschlagen. Kehl-Gomez und Co. jammern aber nicht.
Viel härter kann eine Saison nicht mehr werden. Das Niederrheinpokal-Halbfinale gegen Straelen war das 46. Pflichtspiel für Rot-Weiss Essen in dieser Saison (inklusive der nachgeholten Pokalspiele aus 19/20). Und es ging nicht einfach über 90 Minuten – 120 Minuten plus Elfmeterschießen dauerte es, bis der SV Straelen als Sieger feststand und RWE geschlagen war. Die Belastung hinterlässt auch Spuren.
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So quälte sich Mittelfeldspieler Dennis Grote bis zum Schlusspfiff über den Platz, obwohl er sichtlich nicht bei hundert Prozent war. Er war in einem Zweikampf, bei dem sogar ein Freistoß gegen ihn gepfiffen wurde, zu Boden gegangen. „Er hat da einen Schlag auf den Fuß bekommen“, erklärte Trainer Christian Neidhart, der aber vorher schon viermal gewechselt hatte. Also machte Grote weiter.
Rot-Weiss Essen: Grund sollte gar nicht spielen, Neuwirt sagte aber ab
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Genau wie Kevin Grund. „Er konnte fast gar nichts mehr offensiv machen. Kev sollte eigentlich gar nicht spielen“, so Neidhart nachher. Jan Neuwirt wäre normalerweise der Ersatz gewesen – der hatte aber am Mittwochmorgen muskuläre Probleme, also musste doch Grund ran. Und zwar nicht über 90, sondern 120 Minuten.
Immerhin geht es für RWE in der Regionalliga nicht schon am Samstag weiter, sondern erst am Pfingstsonntag, dann bei der U23 des 1. FC Köln. Neidhart über das Programm bis dahin: „Wir werden die nächsten beiden Tage runterfahren, den Jungs eine Pause gönnen – und uns dann ganz normal vorbereiten, weiter trainieren.“ Gerade am zweiten Tag nach so einem Spiel seien die Beine besonders schwer, aber „danach wird es schon wieder gehen“, war sich der Trainer sicher, der immerhin Kefkir und Young (für sie spielten Dorow und Lewerenz von Beginn) etwas schonen konnte.
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Wie sein Trainer sah es auch Marco Kehl-Gomez, der Essener Kapitän, der auch zur Zähnebeißer-Fraktion gehörte. Nachdem er zwischenzeitlich zu kämpfen hatte und auch das Gegentor zum 1:2 auf seine Kappe nehmen musste, drehte er in der Schlussphase der Verlängerung wieder auf, trieb die Mannschaft immer wieder an und bereitete den Ausgleich vor.
„Die Pause mit dem Unwetter kam schon gelegen“, meinte „KG“ nachher. „Ich hatte starke Schmerzen am Knie.“ In der Pause konnte er trinken, durchatmen und danach wieder auf die Zähne beißen.
Welche Spuren hinterlassen die 120 Minuten vom Mittwochabend?
Ob so ein Pokalfight dauerhafte Spuren hinterlässt? „Wir werden die Jungs aufbauen, um Sonntag eine fitte Mannschaft auf den Platz zu kriegen und wieder alles rauszuhauen“, meinte Neidhart. „Das wird ein, zwei Tage dauern, bis die Jungs die Köpfe frei haben – aber ich bin total sicher, dass Sonntag eine Mannschaft auf dem Platz steht, die in der Lage ist, das Spiel zu gewinnen.“
Und Kehl-Gomez meinte: „Wir sind Profisportler. Natürlich ist es kräfteraubend, es fordert den Körper – aber dann muss man mehr Zeit in den Körper investieren. Das werde ich und das werden alle Jungs machen. Macht euch keine Sorgen, dass wir Sonntag wieder frisch sind.“ (phz/haro)