Essen. Rot-Weiss Essen muss im Niederrheinpokal nach Oberhausen. Das letzte Duell endete 1:1 – aber RWE ist auf einer Position jetzt besser aufgestellt.

Es war ein rundum erfolgreicher Sonntag für Rot-Weiss Essen mit dem 2:1-Erfolg über den Wuppertaler SV. Doch der Blick geht direkt nach vorne. Klar, da ist das Ligaspiel gegen Alemannia Aachen am Samstag, in dem RWE die Tabellenspitze übernehmen will. Aber vorher wartet noch ein anderes ungemein wichtiges Spiel – das Viertelfinale im Niederrheinpokal: Am Mittwochabend ist Rot-Weiss Essen zu Gast bei Rot-Weiß Oberhausen.

Direkt das nächste Derby. Und das Ziel ist selbstverständlich der nächste Derbysieg, wobei das richtige Pokal-Feeling fehlen dürfte: „Ich sehe das wie ein normales Ligaspiel, wieder ohne Zuschauer. Es ist die gleiche Atmosphäre wie immer, da fehlt so ein bisschen das Feuer eines Pokalspiels“, sagt Felix Herzenbruch, einer der Essener Pokal-Experten, die es ja auch im DFB-Pokal ins Viertelfinale schafften.

Steven Lewerenz, Torschütze in Wuppertal, meint: „Der Verein und die Fans wollen wieder in den DFB-Pokal, dafür werden wir auf jeden Fall alles geben.“ Nicht nur einmal hatte auch der RWE-Vorsitzende Marcus Uhlig betont, dass die Titelverteidigung im Niederrheinpokal das Ziel ist.

Rot-Weiss Essen will unbedingt zurück in den DFB-Pokal

Um in den DFB-Pokal zurückzukehren, muss RWE den Niederrheinpokal auf jeden Fall gewinnen. Herzenbruch: „Neben dem Aufstieg ist das Ziel, den Pokal zu holen. Dann kannst du noch mal geil feiern – und das ist ja auch immer mein Ziel.“ Vor der Party wartet allerdings ein ganz schweres Spiel (und dann noch zwei weitere Runden).

Vor wenigen Wochen war RWE erst im Stadion Niederrhein zu Gast – und kassierte ganz bitter in der Nachspielzeit per Strafstoß den 1:1-Ausgleich. Lewerenz: „Wenn ich mich zurück erinnere, haben wir ein gutes Spiel gehabt und unglücklich den Elfmeter bekommen. Wenn wir es genau so angehen wie die letzten Spiele, werden wir das auch erfolgreich bestreiten.“

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Tatsächlich, seitdem hat RWE aus sieben Ligaspielen 19 Punkte geholt – nur ein Unentschieden gab es zwischendurch. Inzwischen stehen fünf Siege in Serie zu Buche. Auch, weil RWE solche engen Spiele inzwischen über die Zeit bringen kann – was in Oberhausen noch schief ging, klappte am Samstag in Wuppertal.

Mit einer Fünferkette bringt Rot-Weiss Führungen besser über die Zeit

RWE-Trainer Neidhart erklärt den Unterschied: „In Oberhausen haben wir den Fehler gemacht, nicht auf Fünferkette umzustellen.“ Mit einem schlecht verteidigten langen Ball hätte die Abwehr sich dann „angekackt“ – es gab Elfmeter für RWO, der Sieg war futsch.

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Mit einem zusätzlichen Innenverteidiger sollten solche Szenen nicht mehr vorkommen. In Wuppertal stellte Neidhart auf Fünferkette um, alles ging gut. Wuppertal traf das Tor ja erst, nachdem Lewerenz das Spiel mit dem zweiten Tor schon entschieden hatte.

Bei der Umstellung auf Fünferkette (wenn der Spielverlauf das erfordert) hat Neidhart wieder eine Option mehr: Sandro Plechaty feierte nach rund dreimonatiger Verletzungspause in Oberhausen sein Comeback, rückte auf die rechte Abwehrseite. Kapitän Marco Kehl-Gomez rückte von rechts nach innen. Das hat zwei Vorteile: RWE hat dann weiter eine eingespielte Zentrale, der dritte Innenverteidiger (z.B. Felix Weber) kommt nicht kalt von der Bank.

Sandro Plechaty ist eine gute Option – auch für eine Halbzeit oder mehr

Und Sandro Plechaty ist ein Spielertyp, der als Flügel in einer Fünferkette auch neuen Schwung für die Offensive ins Spiel bringen kann. In Wuppertal kam er fünf Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit – laut Neidhart ist aber jetzt schon mehr drin als ein Kurzeinsatz.

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Der Trainer sagt über Plechaty: „Er kann schon eine Halbzeit oder auch länger spielen – Sandro ist ja ein Spieler, der schnell wieder in seiner richtigen Verfassung ist.“ Und mit einem Lachen erklärt er: „Der Hungerhaken muss ja nicht viel mit sich herumschleppen.“

Sowohl die Stimmung als auch die personellen Voraussetzungen bei RWE sind also gut – das gilt es am Mittwochabend in Oberhausen auf den Platz zu bringen, um diese Hürde zu überstehen. Im Halbfinale wäre der Gegner der SV Straelen – die Tür für ein Finale gegen Uerdingen oder den MSV Duisburg stünde dann ganz weit offen. (helm/phz)