Essen. Rot-Weiss Essen ist nach dem 2:1 über Aachen Spitzenreiter der Regionalliga, steht vor der U23 des BVB. Jetzt hält RWE den Ball aber flach.

Die Kommentatoren des Livestreams zum Spiel Rot-Weiss Essen gegen Alemannia Aachen waren die ersten, die es aussprachen: „1:0 – für den Spitzenreiter der Regionalliga West!“, schallte es da um kurz nach 15 Uhr, nachdem Dennis Grote mit links den Ball ins linke Eck gehauen hatte. Um kurz vor vier war es dann perfekt, mit dem 2:1-Heimsieg zieht RWE in der Tabelle (vorerst) an der U23 von Borussia Dortmund vorbei.

Richtig bewusst war es allerdings nicht wohl nicht jedem der Rot-Weissen: Amara Condé war (oder tat) sogar etwas überrascht, als er drauf angesprochen wurde. Er meinte: „Das spielt für uns nicht die große Rolle, wir müssen ohnehin jedes Spiel gewinnen. Wenn wir alle gewinnen, können wir Druck machen und hoffen dann, dass noch etwas passiert.“

Rot-Weiss Essen: Für den neuen Tabellenführer ändert sich nichts

Die Tabelle gibt durch die Dortmunder Corona-Quarantäne aktuell ja ein verzerrtes Bild ab. RWE liegt zwei Punkte (und mit gleicher Tordifferenz) vor der U23 der Borussia, hat aber auch zwei Spiele mehr absolviert. Deshalb wollte Trainer Christian Neidhart auch gar nicht groß auf die neue Konstellation eingehen.

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„Das ist nur eine Momentaufnahme“, meinte Neidhart, „wichtig sind die drei Punkte, dass wir weiter Druck machen. Das ist einzige, was wir machen können.“ Am kommenden Sonntag sind dann beide wieder parallel im Einsatz, Essen bei der U23 des 1. FC Köln und der BVB beim SV Straelen (der erst am Mittwoch noch zum Pokalhalbfinale an die Hafenstraße kommt).

Dann wird sich zeigen, ob das veränderte Tabellenbild einen Einfluss auf die beiden Mannschaften hat. Condé meint: „Für uns ändert sich die Ausgangslage in keinster Form. Ich denke aber, dadurch dass Dortmund sieht, dass wir immer wieder gewinnen und relativ souverän gewinnen, wissen sie: Ey, die wackeln nicht, die zweifeln nicht, die sind dran“, so Essens Mittelfeldspieler. „Das erhöht den Druck bei denen. Wenn sie einmal patzen, dann sind wir richtig dran, das ist unser Ziel. Aber wir müssen sowieso jedes Spiel gewinnen.“

Im Endspurt wartet auf beide Konkurrenten ein hartes Programm

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Und das tut RWE, zuletzt dreimal in einer Woche. Das ist auch der Rhythmus, der den Dortmundern im Endspurt bevorsteht. Nach der Quarantäne warten fünf Spiele in vierzehn Tagen: Straelen (23. Mai), Rödinghausen (26. Mai), Homberg (29. Mai), Bergisch Gladbach (1. Juni) und Wuppertal (5. Juni).

RWE allerdings hat im besten Fall noch genau so viele Spiele. Drei in der Liga (Köln U23/23. Mai, Lotte/29. Mai und Wegberg-Beeck/5. Juni) sowie zwei im Pokal. Wenn es im Halbfinale gegen Straelen am Mittwoch einen Erfolg gibt, stünde am 29. Mai das Endspiel um den Niederrheinpokal und vor allem ein DFB-Pokal-Ticket an, das Lotte-Spiel würde dann verschoben.

Neidhart sagt: Auch für Dortmund wird es hart

Gleiche Voraussetzungen im Endspurt also? RWE hat zwar schwere Beine, ist aber auch drin im Rhythmus und hat eine beeindruckende Siegesserie. Dortmund kann zwar wohl auf Bundesliga-Spieler zurückgreifen, kommt aber aus der Quarantäne.

Was meint RWE-Trainer Neidhart? „Wir haben jetzt 84 Punkte, normalerweise kannst du dir damit beide Beine brechen und steigst trotzdem auf. Aber es ist halt nicht so. Aber auch für Dortmund wird es natürlich hart, die ganzen Spiele, alle drei, vier Tage, das ist nicht ohne.“ Er weiß ganz genau, wovon er redet. (haro/phz)

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